Trotz der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung hätten fast die Hälfte der 54 Länder des Kontinents in den vergangenen drei bis fünf Jahren im Bereich Wassersicherheit keine Fortschritte gemacht, heißt es in einem UN-Bericht. Das UN-Institut für Wasser, Umwelt und Gesundheit (UNU-INWEH) hat am Montag zum Auftakt des neunten Weltwasserforums in Senegals Hauptstadt Dakar einen neuen Bericht veröffentlicht.
Die UN hat eine recht breite Definition von Wassersicherheit. Dabei geht es unter anderem um den Zugang zu ausreichend sauberem Wasser, aber auch um ökologische Fragen.
Somalia, Tschad und Niger sind am wenigsten wassersicher
Selbst die fünf wassersichersten Länder Afrikas - Ägypten, Botswana, Gabun, Mauritius und Tunesien – wiesen "nur ein bescheidenes Niveau an Wassersicherheit" auf, hieß es. Somalia, Tschad und Niger sind laut der UN die am wenigsten wassersicheren Länder des Kontinents.
Auch Deutschland droht nach Angaben des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in den nächsten Jahrzehnten infolge des Klimawandels ein sinkender Grundwasserspiegel. Vor allem in Nord- und Ostdeutschland könnte es gegen Ende des Jahrhunderts längere Perioden mit niedrigen Grundwasserständen geben, sagte Stefan Broda von der BGR.
Die Unesco fordert in einem neuen Weltwasserbericht, Grundwasservorräte nachhaltig zu nutzen und besser zu verwalten. Europa entnehme mit sechs Prozent der weltweiten Menge nur wenig Grundwasser, vor allem zur Trinkwassergewinnung. Aber in 38 Prozent aller Grundwasserleiter gebe es Verschmutzung durch die Landwirtschaft, vor allem durch zu hohe Nitratbelastung. Asien sei der Kontinent mit der intensivsten Grundwassernutzung, ebenfalls durch die Landwirtschaft.
In vielen Ländern Afrikas würde die riesigen Grundwasserreserven laut Unesco dagegen kaum genutzt. Nur drei Prozent der Ackerflächen seien mit entsprechenden Bewässerungssystemen ausgestattet, davon nutzen wiederum nur fünf Prozent Grundwasser. Die Erschließung des Grundwassers könne gerade in Afrika ein Katalysator für wirtschaftliche Entwicklung sein.