Windeln im Test: Welche Windeln sind am besten?

Jahrbuch Kinder und Familie für 2024 | Autor: Lisa-Marie Karl/Marieke Mariani/Lena Wenzel | Kategorie: Kinder und Familie | 07.12.2023

Windeln im Test: Welche Marken überzeugen?
Foto: antibydni/Shutterstock

In den ersten Lebensmonaten benötigen Babys im Schnitt sieben bis zwölf Windeln pro Tag, später dann noch vier bis fünf. Da sollten die Windeln frei von Schadstoffen sein. Wir haben 15 Marken untersucht.

  • Im Test: 15 Windeln der Größe 4/"Maxi". Diese meistgekaufte Windelgröße passt Kindern im Alter von einem bis drei Jahren mit einem Körpergewicht von im Schnitt sieben bis 14 Kilogramm.
  • Die Produkte durchliefen umfangreiche Labor- und Praxisprüfungen. Zwei Marken sind "sehr gut". 
  • Ob als Öko ausgelobt oder nicht – Windeln sind und bleiben ein Wegwerfprodukt, das über die Zeit für einen enormen Müllberg sorgt.

Aktualisiert am 7.12.2023 | In Deutschland werden täglich 12,7 Millionen Windeln benutzt – berechnet mit einem Durchschnittsverbrauch von sechs Windeln pro Tag. In den ersten Lebensmonaten brauchen Babys im Schnitt sieben bis zwölf Windeln am Tag, später dann noch vier bis fünf.  

90 Prozent der Windelnutzerinnen und -nutzer verwenden laut einer Schätzung des Umweltbundesamtes Wegwerfwindeln. Unser Test richtet sich an all jene Eltern, die sich für Wegwerfwindeln entscheiden.

Windeln bei ÖKO-TEST: Lillydoo, Hipp & Co. im Vergleich

Damit Sie wissen, mit welchen Modellen Sie und Ihr Nachwuchs die Tage und Nächte möglichst trocken, unfallfrei und ohne Schadstoffbelastung überstehen, haben wir 15 Windelmarken in Größe 4, für Kinder ab etwa einem Jahr und mit einem Körpergewicht von im Schnitt sieben bis 14 Kilogramm, umfangreichen Labor- und Praxisprüfungen unterzogen.

In Sachen Schadstoffe haben wir am Material wenig auszusetzen. Kritik gibt es aber für Windeln, die mit einer paraffinbasierten Lotion getränkt sind. Erdölbasierte Substanzen fügen sich schlecht ins Hautgleichgewicht ein. So etwas hat aus unserer Sicht nichts an Babys zarter Haut verloren.  

1,4 Millionen Tonnen Windelabfall fallen in Deutschland pro Jahr an. Windeln stellen damit den Löwenanteil der entsorgten Hygieneprodukte dar, die wiederum 13 Prozent des kommunalen Restabfalls ausmachen.
1,4 Millionen Tonnen Windelabfall fallen in Deutschland pro Jahr an. Windeln stellen damit den Löwenanteil der entsorgten Hygieneprodukte dar, die wiederum 13 Prozent des kommunalen Restabfalls ausmachen. (Foto: Eviart/Shutterstock)

So schlagen sich die Windeln im Praxistest

In der Praxisprüfung analysierten Laborexperten, wie gut die Windeln im Test Feuchtigkeit aufsaugen und binden, außerdem überprüften 30 Eltern mit ihren Kindern die Alltagstauglichkeit der Produkte. Im Paneltest der Familien ging es um Handhabung, Feuchtigkeitsrückhalt, Tragekomfort und Weichheit der Windeln. Was ist aufgefallen? 

  • Im Labor saugten die Windeln von sechs Marken die aufgetragene Flüssigkeit deutlich langsamer auf als andere Modelle. Dementsprechend konnten die betroffenen Produkte nicht ganz mit dem oberen Standard mithalten.
  • Für die Prüfung der "Rücknässung am Tag" wurden drei Urinabgaben zu je 70 Millilitern simuliert. Hier fiel ein Produkt negativ auf, da vergleichsweise viel Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurückblieb. Das erschwert es der empfindlichen Babyhaut zu trocknen. Die Folge können Rötungen und Reizungen sein.
  • In Sachen Tragekomfort konnten sechs Windeln im Test die Eltern nicht überzeugen, sie schneiden mittelmäßig ab. Die Testfamilien kritisierten in erster Linie, dass die Windeln im vollen Zustand durchhingen und rutschten – außerdem wenn sie zu klein, zu eng oder zu kurz waren.
  • Beim Feuchtigkeitsrückhalt schwächelten die Windeln zweier Marken.  
  • Einmal bemängelten die testenden Eltern ein schlecht haltendes Verschlusssystem.

Das könnte Sie auch interessieren: Wundschutzcreme im Test: Mineralöl hat auf Babyhaut nichts zu suchen

Windeln im Test: Jetzt Ergebnisse als ePaper kaufen

Umweltbelastende Inhaltsstoffe entdeckt

Kommen wir zu den Umweltproblemen:

  1. Optische Aufheller 
  2. Kunststoffverpackungen 
  3. Wegwerfwindeln per se

In neun Windelmarken hat das Labor optische Aufheller nachgewiesen. Diese kritisieren wir, weil sie nur schwer abgebaut werden und die Umwelt belasten.

Sie sind nicht fest in den Fasern gebunden. Wie einige Hersteller uns mitgeteilt haben, werden die Substanzen während des Produktionsprozesses auf das Material aufgebracht, um durch ihre fluoreszierenden Eigenschaften die einwandfreie Funktion der Windelmaschine zu überwachen.

In den Vergaberichtlinien des Blauen Engel wird diese Anwendung als Ausnahme genannt, obwohl der bewusste Einsatz optischer Aufheller sonst explizit verboten ist. Auch Produkte mit dem EU Ecolabel dürfen keine absichtlich eingesetzten optischen Aufheller enthalten. Hier ergibt sich jedoch aus der Begriffsdefinition ebenfalls ein Schlupfloch für den Einsatz zur Qualitätssicherung bei der Produktion.

Einige Windeln im Test mit Recyclinganteil

Nur ein überprüftes Produkt ist in umweltfreundlichem Papier verpackt. Die anderen Windelhersteller setzen auf Umverpackungen aus Kunststoff, von denen aber einige nachweislich zumindest einen Recyclinganteil enthalten.

Lese-Tipp: Feuchttücher-Test: Wie schlagen sich Bübchen, Pampers & Co.?

Wegwerfwindeln mit Öko-Auslobung

Wegwerfwindeln sind in den meisten Familien ein notwendiges Übel – obwohl wegen des immensen Müllaufkommens das schlechte Umweltgewissen nagt, entscheiden sich die wenigsten Eltern für Alternativen. Stattdessen greifen viele zu Wegwerfwindeln mit Öko-Auslobung, die vielerorts als nachhaltige Option angepriesen werden.

Wir haben drei Marken mit Öko-Aufmachung in unseren Test aufgenommen. Eco by Naty fällt mit dem großspurigen Claim "Plastic sucks" auf und gibt an, auf pflanzenbasierten Kunststoff zu setzen – laut Verpackung bestehen jedoch nicht wenige Elemente der Windel aus herkömmlichem Plastik.

Blauer Engel und EU Ecolabel: Wofür stehen die Siegel?

Moltex und Blütezeit tragen immerhin das EU Ecolabel, das besondere Anforderungen an die Schadstofffreiheit und Umweltverträglichkeit der Produkte stellt – etwa, dass der eingesetzte Zellstoff nachweislich in nachhaltiger Forstwirtschaft erzeugt und nur chlorfrei gebleicht wurde; Baumwolle muss aus biologischer Landwirtschaft stammen.

Zudem beinhalten die Vergabekriterien Vorgaben zu den CO2-Emissionen und dem Ressourcenverbrauch während der Produktion. Das EU Ecolabel wurde 1992 von der EU-Kommission eingeführt. Windelhersteller, die dieses Gütesiegel für ihre Produkte nutzen wollen, müssen regelmäßig im Zuge unabhängiger Überprüfungen nachweisen, dass sie die Kriterien erfüllen.

Vergleichbare Anforderungen stellt auch der Blaue Engel – das Umweltzeichen der Bundesregierung, dessen Kriterien wissenschaftlich vom Umweltbundesamt erarbeitet und vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung RAL zertifiziert werden.

In unserem Test tragen es die Windelmarken Babydream, Beauty Baby, Elkos und Hipp, allesamt ohne Öko-Auslobung. Den Einsatz von Kunststoff schließen aber weder der Blaue Engel noch das EU Ecolabel grundsätzlich aus.

(Foto: ÖKO-TEST )

Wegwerfwindeln im Restmüll entsorgen 

Letztlich haben selbsternannte Öko-Windeln möglicherweise einen etwas höheren Anteil natürlicher oder bio-zertifizierter Materialien und eine nachhaltigere Wertschöpfungskette. Aber auch sie wollen dichthalten und die Erwartungen in Sachen Saugfähigkeit erfüllen. Das funktioniert nach heutigem Stand der Windelentwicklung offenbar am besten mit herkömmlichem Kunststoff.

Einen erkennbaren Vorteil gegenüber "normalen" Windeln, die "nur" den Blauen Engel tragen, haben sie trotz allem nicht unbedingt. Und schlussendlich landen alle Wegwerfwindeln im Restmüll – ob mit oder ohne Öko-Auslobung.

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 9/2023 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2024 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

Weiterlesen auf oekotest.de:

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Für unseren Test haben wir 15 Windeln der Größe 4 / "Maxi" eingekauft. Diese meistgekaufte Windelgröße passt Kindern im Alter von einem bis drei Jahren mit einem Körpergewicht von im Schnitt sieben bis 14 Kilogramm. Unter den Testprodukten sind die drei Marken mit dem größten Marktanteil, die als "Öko-Windel" ausgelobt sind. Darüber hinaus wählten wir die Marktführer Pampers und Hipp sowie Eigenmarken der Discounter, Super- und Drogeriemärkte aus. Eine Windel kostet umgerechnet 13 bis 35 Cent.

In unabhängigen Laboren ließen wir die Windeln auf umstrittene halogenorganische Verbindungen, die in gebleichten Zellstofffasern zurückbleiben können, sowie auf umweltbelastende optische Aufheller analysieren. Zudem fragten wir bei den Herstellern den Anteil von Recyclingkunststoff in den Plastikverpackungen ab und ließen uns die Angaben belegen.

In erster Linie muss eine gute Windel aber natürlich ihre Funktion erfüllen: dichthalten, gut aufsaugen und einfach zu handhaben sein. Deshalb ließen wir die Windeln im Rahmen eines Praxistests im Labor darauf prüfen, wie schnell sie den Urin aufsaugen – zum einen, wenn sie ganz frisch sind, und zum anderen, wenn sie bereits Flüssigkeit aufgenommen haben. Darüber hinaus untersuchte das Labor anhand standardisierter Methoden, wie viel Flüssigkeit auf der Oberfläche zurückbleibt.

Aber auch die Praxiserfahrungen der Eltern waren uns wichtig: Wie gut ist das Saugvermögen? Läuft die Windel aus? Bleibt die Haut trocken? Wie sitzt die Windel? Halten die Verschlüsse? Ist die Windel hautfreundlich? Um das zu testen, verwendeten und bewerteten 30 Eltern und ihre Kinder in einem Paneltest die Windeln für mehrere Tage in ihrem ganz normalen Familienalltag.

Bewertungslegende 

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt.

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um eine Note: Paraffine/Erdölprodukte.

Bewertung Testergebnis Praxisprüfung: Das Testergebnis Praxisprüfung setzt sich aus den Teilergebnissen Praxistest Labor (50 %) und Praxistest Eltern (50 %) zusammen. Die Noten wurden kaufmännisch gerundet. Das Teilergebnis Praxistest Labor besteht zu gleichen Teilen aus den Ergebnissen Aufsauggeschwindigkeit, Rücknässung Tag und Rücknässung Nacht. Das Ergebnis Aufsauggeschwindigkeit setzt sich aus den Ergebnissen Aufsauggeschwindigkeit beim 1. Schwall und Aufsauggeschwindigkeit beim 4. Schwall zusammen und kann nicht besser sein als das schlechteste von beiden Ergebnissen. Aufsauggeschwindigkeit 1. Schwall: >2,60 ml/s = sehr gut; 2,21 – 2,60 ml/s = gut; 1,81 – 2,20 ml/s = befriedigend; 1,51 – 1,80 ml/s = ausreichend; 1,50 ml/s oder weniger = mangelhaft. Aufsauggeschwindigkeit 4. Schwall: ≥ 0,80 ml/s = sehr gut; 0,60 – 0,79 ml/s = gut; 0,40 – 0,59 ml/s = befriedigend; 0,30 – 0,39 ml/s = ausreichend; 0,29 ml/s oder weniger = mangelhaft. Rücknässung (Tag und Nacht): bis 0,40 g = sehr gut; 0,41 – 1,10 g = gut; 1,11 – 1,30 g = befriedigend; 1,31 – 1,50 g = ausreichend; 1,51 – 1,70 g = mangelhaft; > 1,70 g = ungenügend. Das Teilergebnis Praxistest Eltern setzt sich aus den Ergebnissen Handhabung (10 %), Feuchtigkeitsrückhalt (30 %), Tragekomfort (30 %) und Weichheit/Hautfreundlichkeit (30 %) zusammen. Das Ergebnis Handhabung setzt sich zu gleichen Teilen zusammen aus Anziehen der Windel, Ausziehen der Windel, Halt der Verschlüsse beim ersten Schließen, Halt der Verschlüsse beim Tragen, Halt der Verschlüsse nach mehrmaligem Schließen. Eine zusätzliche Note Abzug gibt es im Ergebnis Handhabung, wenn es acht oder mehr Kommentierungen der Eltern gab, dass das Verschlusssystem schlecht ist und/oder der Verschluss schlecht hält (bei mehrmaligem Öffnen/Schließen). Das Ergebnis Feuchtigkeitsrückhalt setzt sich zu gleichen Teilen zusammen aus Saugvermögen; Auslaufschutz am Bauch, an den Beinen, am Rücken, beim Liegen, im Sitzen, beim Bewegen, tagsüber, nachts; Hauttrockenheit tagsüber und Hauttrockenheit nachts. Eine zusätzliche Note Abzug gibt es im Ergebnis Feuchtigkeitsrückhalt, wenn es acht oder mehr Kommentierungen der Eltern gab, dass die Windel ausläuft und/oder nachts ausläuft und/oder an den Beinen ausläuft und/oder die Haut des Kindes feucht blieb. Das Ergebnis Tragekomfort setzt sich zu gleichen Teilen zusammen aus den Ergebnissen Passform generell; Passform der leeren Windel, der vollen Windel; Geruch der unbenutzten Windel; Sitz der Windel an den Beinen und Sitz der Windel am Bund (Bauch/Rücken). Eine zusätzliche Note Abzug gibt es im Ergebnis Tragekomfort, wenn es acht oder mehr Kommentierungen der Eltern gab, dass die Windel zu klein/kurz/eng ist und/oder die Windel rutscht/hängt, wenn sie voll ist. Das Ergebnis Weichheit/Hautfreundlichkeit setzt sich zu gleichen Teilen zusammen aus der Weichheit des Innenvlies, des Außenvlies und der Hautfreundlichkeit. Die Bewertung der einzelnen Parameter erfolgte jeweils nach einem 5-Punkte-System, wobei 1 die beste und 5 die schlechteste Beurteilung ist (mittleres Urteil von 30 Testpersonen): 1,0 – 1,49 Punkte = sehr gut; 1,50 – 2,49 Punkte = gut; 2,50 – 3,49 Punkte = befriedigend; 3,50 – 4,49 Punkte = ausreichend; 4,50 – 5,00 Punkte = mangelhaft.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um jeweils eine Note: a) optische Aufheller; b) ein Anteil von Rezyklaten (Post-Consumer-Rezyklat, PCR) von weniger als 30 Prozent in Relation zum Gesamtgewicht der Kunststoffverpackung oder keine Angabe hierzu oder kein ausreichender Nachweis auf unsere Anfrage hierzu; c) eine Auslobung wie "Plastic sucks" auf einem Produkt, dass auch aus (konventionellem) Kunststoff besteht.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Praxisprüfung. Ein Testergebnis Inhaltsstoffe, das "gut" ist, verschlechtert das Gesamturteil nicht. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das oder "gut" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe nicht.  

Testmethoden 

Optische Aufheller: qualitativer Nachweis (UV-Licht).
Halogenorganische Verbindungen: a) Elution im sauren Milieu mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit organischem Lösungsmittel, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische
Bestimmung des Halogengehalts.
Praxisprüfung:
Produktgewicht und Produktabmessung: Es wurden 5 Produkte, wenn möglich, aus verschiedenen Verpackungen entnommen, einzeln gewogen und vermessen.
Rewet (Rücknässung): Der Auftrag der Harnersatzlösung erfolgt über einen Trichter mit definierter Öffnung auf den vorab ermittelten Miktionspunkt (2,5 cm von der Produktmitte nach vorne positioniert). Zwischen Start der jeweiligen Flüssigkeitsaufgabe und der Rewet-Messung liegen 20 Minuten Wartezeit, um der Windel eine Flüssigkeitsverteilung und Speicherung zu ermöglichen. Die Oberflächenfeuchte wird mit einem Filterpapierstapel definierter Qualität nach 15 Sekunden mit 4 kg Belastung quantitativ ermittelt. 5-fache Bestimmung. Tagsimulation: Flüssigkeitszugaben 70/70 ml und 70/70/70 ml, Nachtsimulation: Flüssigkeitszugaben 150 ml (Blase entleert sich nach dem Aufwachen komplett) und 150/50 ml (Blase entleert sich nach dem Aufwachen komplett sowie ein
weiteres Mal).
Ansaugzeit: Messung der Flüssigkeitsaufnahmegeschwindigkeit unter Belastung (4 kg) nach ein-, zwei-, drei- und viermaliger Zugabe von 70 ml Harnersatzlösung. Dabei wird die nicht gespeicherte Urinmenge erfasst (Hauttrockenheit). Der Auftrag der Harnersatzlösung erfolgt über einen Trichter mit definierter Öffnung auf den vorab ermittelten Miktionspunkt (2,5 cm von der Produktmitte nach vorne positioniert). 5-fache Bestimmung. Die verwendete Gesamtflüssigkeitsmenge simuliert Praxisbedingungen unter Belastung durch das Baby sowie die Maximalbeladung (worst-case-Szenario).
Retentionskapazität (Gesamtspeicherkapazität): Das Produkt wird eine bestimmte Zeit in Harnersatzlösung eingetaucht und die vom Produkt aufgenommene Flüssigkeitsmenge durch Differenzwägung bestimmt. Anschließend wird das Produkt in der Zentrifuge unter definierten Bedingungen zentrifugiert. Die Absorptionswerte quantifizieren das theoretische Gesamtflüssigkeitsspeichervermögen des Produktes. 5-fach-Bestimmung.
Paneltest: Verbrauchertest (blind, randomisiert) mit einem Panel von 30 Babies (50 % Jungs/50 % Mädchen, Gewichtsklasse 9-11 kg) in 30 Haushalten über eine Testzeit von 3 Tagen/3 Nächten je Muster (20 Windelmuster pro Produkt). Auswertung über einen Standardfragebogen mit Fragen zu: Saugvermögen/Auslauf, Passform/Tragekomfort, Verschlusssystem, Handhabung, Weichheit/Hautfreundlichkeit inklusive offener Kommentierung (positiv wie negativ) zum Selbstausfüllen. Angegeben wird das mittlere Urteil von mindestens 30 Testpersonen nach einer 5-Punkte Beurteilungsskala, wobei 1 die beste und 5 die schlechteste Beurteilung ist.

Einkauf der Testprodukte: April 2023 

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 9/2023 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2024 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

Tests und deren Ergebnisse sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags dürfen keine Nachdrucke, Kopien, Mikrofilme oder Einspielungen in elektronische Medien angefertigt und/oder verbreitet werden.

Jahrbuch Kinder und Familie für 2024
Jahrbuch Kinder und Familie für 2024

Jetzt kaufen (Digital oder Print)