- Die Leber ist unser größtes inneres Organ: Sie steuert den Stoffwechsel und entgiftet.
- Die häufigsten Leber-Erkrankungen sind Fettleber, Hepatitisinfektionen von Hepatitis A bis E und Leberzirrhose.
- Bei einigen Erkrankungen der Leber treten erst spät Symptome auf. Gezielte Maßnahmen beugen Leber-Erkrankungen vor.
Wem ist nicht schon mal eine Laus über die Leber gelaufen? Wenn mit unserem großen Organ in der Körpermitte etwas nicht stimmt – so weiß es der Volksmund –, schlägt uns das aufs Gemüt. Das Problem dabei: Bis der Körper Alarm schlägt, können teilweise Jahre vergehen.
Wir erklären die lebenswichtigen Funktionen der Leber für unseren Körper sowie die häufigsten Erkrankungen samt Ursachen, Symptomen und Behandlungen. Es geht um:
- Fettleber
- Hepatitis A (Reisehepatitis)
- Hepatitis B
- Hepatitis C
- Hepatitis D
- Hepatitis E
- Leberzirrhose (Schrumpfleber)
Die Leber – das Kraftwerk des Körpers
Die Leber ist unser größtes inneres Organ: Kraftwerk, Chemiefabrik, Vorratsspeicher und Entgiftungszentrale zugleich. Die Leber steuert den Stoffwechsel. Sie verarbeitet Zucker, Fette, Vitamine und Mineralien, deponiert überschüssige Nährstoffe und gibt sie bei Hunger wieder an den Organismus ab. Darüber hinaus filtert die Leber Schadstoffe aus dem Blut, produziert Gallensaft für die Fettverdauung, bildet Blutgerinnungsfaktoren, Hormone und zahlreiche andere lebensnotwendige Stoffe.
Der Aufbau der Leber
Die Leber gilt als äußerst robust und besitzt die Fähigkeit, sich in kurzer Zeit zu regenerieren. Wenn ein Teil ihres Gewebes abstirbt, verletzt oder entfernt wird, kann sie es innerhalb weniger Tage oder Wochen wieder komplett erneuern.
Das mächtige, bis zu drei Pfund schwere Organ liegt gut geschützt unter Rippen und Zwerchfell im rechten Oberbauch. Es ist in zwei große Leberlappen und zigtausende winzige Leberläppchen unterteilt, die wiederum aus Millionen Leberzellen bestehen. Rund um die Uhr spielen sich in diesen Mikrokraftwerken komplexe Stoffwechselprozesse ab. An der Unterseite der Leber gibt es zwei Zugänge: Über eine Arterie gelangt sauerstoffreiches Blut direkt vom Herzen in das Organ.
Über die sogenannten Pfortader werden neben Sauerstoff auch schädliche Abbauprodukte der Milz, defekte Körperzellen, Bakterien und Arzneimittel zur Entgiftung herangeschafft. Außerdem Nahrungsbestandteile aus Magen und Darm, die die Leber umwandelt, speichert und bei Bedarf wieder zu Glukose abbaut, um den Körper mit Energie zu versorgen.
So kann die Leber, gesteuert von Hormonen aus der Bauchspeicheldrüse, den Blutzuckerspiegel konstant halten – unabhängig davon, ob wir an Weihnachten tagelang üppig schlemmen, wir längere Phasen ohne Nahrung überstehen müssen oder beim sportlichen Wettkampf in kürzester Zeit sämtliche Kraftreserven mobilisieren.
Wann die Leber erkrankt: Ursachen für Leber-Erkrankungen
Die Leber kann viel aushalten. Aber sie ist nicht unverwüstlich. Übermäßigen Alkoholkonsum, massenweise Fast Food, fette Snacks oder den Missbrauch von Medikamenten nimmt die Leber auf Dauer übel. Auch bestimmte Viren können die wichtigste Drüse im Körper attackieren. Das Problem: Die Leber leidet still.
Millionen Deutsche haben eine kranke Leber, oft ohne es zu bemerken. Dabei reicht normalerweise schon eine einfache Blutuntersuchung, um die Warnzeichen früh zu erkennen. Und je schneller der Betroffene seinen Lebensstil ändert, je zeitiger eine Infektion diagnostiziert und behandelt wird, desto größer ist die Chance, dass sich das lebenswichtige Organ wieder vollkommen erholt.
Leber-Erkrankung: Fettleber – ein Massenphänomen
Hauptursachen einer Fettleber sind Übergewicht, Bewegungsmangel und hoher Alkoholkonsum. Wenn die Leber mehr Kalorien aufnehmen muss, als sie verarbeiten kann, lagert sich zusätzliches Fett im Gewebe ab. Zu viel Alkohol, Medikamente oder andere Gifte haben eine ähnliche Wirkung. Auch Eiweißmangel kann zu einer Fettleber führen.
Das Krankheitsbild der Fettleber ist noch nicht allzu lange bekannt, hat aber in den letzten Jahrzehnten rapide zugenommen. Heute ist die Stoffwechselstörung in den westlichen Ländern ein Massenphänomen. Experten schätzen, dass bis zu jeder vierte Erwachsene eine mehr oder weniger ausgeprägte Fettleber hat. Auch übergewichtige Kinder sind betroffen.
Eine leicht verfettete Leber gilt zwar noch nicht als ernsthafte Erkrankung. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich das Organ aber entzünden und die Leber-Erkrankung in eine Zirrhose münden oder zu Leberkrebs führen. Allerdings sind nicht alle Menschen gleich gefährdet: Diabetiker haben ein besonders hohes Risiko. Auch genetische Faktoren können die Erkrankung begünstigen.
Symptome bei Fettleber: Im frühen Stadium treten praktisch keine Symptome auf, höchstens Müdigkeit und Konzentrationsstörungen können frühe Anzeichen für eine Fettleber sein.
Diagnose: Weil eine Fettleber anfangs keine Beschwerden macht, kommen die Ärzte der drohenden Gefahr oft nur zufällig bei einer Routineuntersuchung auf die Spur. Eine vergrößerte, angeschwollene Leber kann Anzeichen für eine Fettleber sein.
Störungen der Leberfunktion lassen sich gut an bestimmten Blutwerten ablesen – allerdings erst, wenn sich die Fettleber entzündet. Mit dem sogenannten GPT-Test lässt sich eine Fettleber feststellen. GPT ist ein Enzym, das fast ausschließlich in Leberzellen vorkommt und schon bei einer leichten Leberschädigung ins Blut freigesetzt wird.
Wird der Verdacht auf eine Fettleber durch den Bluttest bestätigt, sind weitere Untersuchungen nötig, um eine Leberzirrhose oder Hepatitis auszuschließen. Dazu gehören ein Ultraschall des Oberbauchs oder eine sogenannte Leberbiopsie, bei der unter lokaler Betäubung eine kleine Gewebeprobe entnommen und im Labor mikroskopisch untersucht wird.
Behandlung einer Fettleber
Eine medikamentöse Behandlung der Fettleber ist noch nicht möglich. Wenn aber die Ursachen rechtzeitig beseitigt werden, kann sich das überlastete Organ aus eigener Kraft schnell regenerieren und die Fettablagerungen bilden sich komplett zurück.
Entscheidend ist, dass Betroffene auf Alkohol verzichten, die Ernährung umstellen und sich mehr bewegen, um überflüssige Pfunde loszuwerden und ihr Körpergewicht zu reduzieren. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist dabei essenziell. Aber Vorsicht: Das Gewicht darf nur behutsam reduziert werden. Hungerkuren können Entzündungen noch fördern und im schlimmsten Fall sogar zu einem akuten Leberversagen führen. Diabetiker sollten außerdem darauf achten, ihre Blutzuckerwerte gut einzustellen.
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Wichtig dabei: Gönnen Sie der Leber zwischen den Mahlzeiten eine Pause und verzichten Sie so oft wie möglich auf Snacks zwischendurch.
Hepatitis A (Reisehepatitis)
Eine Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus (HAV) verursacht eine akute Leberentzündung, die aber nicht chronisch wird. Wer einmal mit HAV infiziert wird, ist anschließend immun gegen die Erkrankung.
Hepatitis A ist weltweit verbreitet, kommt jedoch vorwiegend in Afrika, Asien, Süd- und Osteuropa sowie in Süd- und Mittelamerika vor. Die Krankheit wird auch Reisehepatitis genannt, weil sich häufig Urlauber über verunreinigte Lebensmittel oder verschmutztes Wasser infizieren.
Ansteckung: Anstecken kann man sich über eine Kontakt- oder Schmierinfektion, entweder im Rahmen enger Kontakte zu anderen Personen oder über Geschlechtsverkehr; sowie durch kontaminierte Lebensmittel, Wasser oder Gebrauchsgegenstände. Der sicherste Schutz ist eine Impfung, die besonders Fernreisenden und Leberkranken empfohlen wird.
Symptome und Krankheitsverlauf bei Hepatitis A
Eine Hepatitis-A-Erkrankung verläuft meist relativ harmlos und wird nie chronisch. Allerdings kann es bei älteren Patienten oder Menschen mit einer Vorerkrankung der Leber zu einer verzögerten Ausheilung kommen, in sehr seltenen Fällen auch zu einem akuten Leberversagen.
Zwischen Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) vergehen zwei bis sieben Wochen. Die Betroffenen leiden zunächst unter Fieber, Übelkeit, Gelenkschmerzen, Durchfall oder Erbrechen. Typisch ist auch ein Druckgefühl unter dem rechten Rippenbogen. Ein bis zwei Wochen später tritt oft eine Gelbsucht auf: Der Urin wird dunkler, der Kot heller. Nach vier bis sechs Wochen klingen die Symptome von alleine wieder ab.
Diagnose: Durch eine Blutuntersuchung lassen sich Antikörper gegen das Virus nachweisen.
Behandlung: Die Infektion heilt von alleine aus. Lediglich Symptome wie starker Durchfall können mit Medikamenten oder durch Flüssigkeitsersatz behandelt werden. Auf leberschädigende Substanzen wie Alkohol oder fettiges Essen sollte während der Leberentzündung verzichtet werden.
Hepatitis B
Diese Virusinfektion ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht wird. Das Virus HBV kann bis zu einer Woche außerhalb des Körpers überleben und ist um ein Vielfaches ansteckender als beispielsweise das HI-Virus, der Erreger von Aids.
Ansteckung: Die Übertragung von Hepatitis B erfolgt meistens über Blut oder Körperflüssigkeiten bei ungeschütztem Sex oder – bei Drogenabhängigen – über gemeinsam benutzte Spritzen. Auch mehrfach verwendete Tätowier- und Akupunkturnadeln oder verunreinigte Blutkonserven kommen als Infektionsquelle infrage.
Symptome und Krankheitsverlauf bei Hepatitis B
In 90 bis 95 Prozent der Fälle heilt eine akute Infektion von alleine aus. Bei den restlichen fünf bis zehn Prozent wird die Krankheit jedoch chronisch und kann unbehandelt zu einer Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. Eine chronische Hepatitis B verläuft oft schleichend und wird erst spät erkannt.
Von der Infektion bis zum Ausbruch von Krankheitszeichen können bis zu sechs Monate vergehen, meist treten Symptome nach zwei bis drei Monaten auf. Zwei Drittel der Infizierten haben überhaupt keine Beschwerden. Die übrigen Erkrankten haben grippeähnliche Symptome einer Leberentzündung, wobei die Krankheit in der Regel milde verläuft und nach etwa sechs Wochen ausheilt. Wenn allerdings Müdigkeit, Schwäche oder Druckgefühle im Oberbauch nicht abklingen, kann das auf einen chronischen Verlauf hindeuten.
Diagnose: Bei einem konkreten Verdacht wird die Diagnose durch verschiedene Blutuntersuchungen gesichert.
Behandlung: Bei einer Hepatitis-B-Infektion werden nur die Symptome behandelt. Geht die akute Infektion aber in eine dauerhafte Entzündung über, droht eine Leberzirrhose oder Leberversagen. Durch Medikamente wird deshalb versucht, die Vermehrung des Virus zu hemmen. Inzwischen haben die Medikamente weniger Nebenwirkungen und bei einer frühzeitigen Diagnose können lebensbedrohliche Spätfolgen in den allermeisten Fällen vermieden werden.
HBV oder Hepatitis B kann mit einer Impfung wirksam vorgebeugt werden. Um einen möglichst hohen Schutz zu erreichen, ist eine Grundimmunisierung mit drei Injektionen notwendig.
Hepatitis C
Hepatitis C ist längst nicht so ansteckend wie Hepatitis B, verläuft aber in vielen Fällen chronisch. Das heißt: Die Infektion, also die Leberentzündung, besteht länger als ein halbes Jahr - mit der Gefahr, dass sich ohne Behandlung eine Leberzirrhose und Leberkrebs entwickeln.
Ansteckung: Die Übertragung des Hepatitis-C-Virus (HCV) erfolgt überwiegend durch den Kontakt mit verseuchtem Blut oder Blutprodukten. Das Virus ist auch im Sperma nachweisbar, wird aber nur selten sexuell übertragen. Stark gefährdet sind Drogenabhängige durch infiziertes Spritzbesteck. Auch Ärzte und Pfleger in Krankenhäusern, die häufig mit betroffenen Patienten oder infiziertem Blut in Kontakt kommen, haben ein erhöhtes Risiko.
Symptome: Eine Hepatitis C verläuft meistens chronisch. Die Inkubationszeit beträgt fünf bis zwölf Wochen. Bei 70 bis 85 Prozent der Infizierten treten keine oder kaum merkliche Krankheitszeichen auf. Bei den Übrigen bricht die Krankheit als Gelbsucht aus und heilt dann oft nach zwei bis vier Monaten aus. Die chronische Form verläuft über viele Jahre schleichend, teilweise mit milden Symptomen wie Müdigkeit oder unklaren Oberbauchbeschwerden, Juckreiz oder Gelenkschmerzen.
Diagnose: Eine frühzeitige Diagnose hat großen Einfluss auf die Heilungschancen. Im Blut sind Antikörper und Teile der Erbsubstanz des HCV nachweisbar.
Behandlung: Bei Hepatitis C gibt es inzwischen gut verträgliche Behandlungsmöglichkeiten mit sehr guten Heilungschancen. Die Behandlung mit Medikamenten beträgt maximal drei Monate.
Gegen Hepatitis C gibt es keine Impfung.
Hepatitis D
Infektionen mit dem Hepatitis-D-Virus (HDV) sind nur zusammen mit einer Hepatitis B (HBV) möglich. Das Virus ist vor allem in tropischen und subtropischen Regionen, aber auch in Ost- und Südeuropa verbreitet und wird über Blut, Blutprodukte, verseuchte Spritzen und Sexualkontakte übertragen. In Deutschland infizieren sich fast ausschließlich Drogenabhängige mit Hepatitis D.
Symptome und Diagnose: Bei einer Infektion mit HDV kann den Krankheitsverlauf der Hepatitis-B-Infektion deutlich verschlimmern. Hepatitis D wird durch einen Bluttest festgestellt.
Behandlung: Eine chronische Hepatitis D ist die schlimmste Form einer Virushepatitis, weil sie sich sehr schnell zu einer Leberzirrhose entwickelt. Eine Hepatitis D kann jedoch medikamentös behandelt und geheilt werden.
Eine Impfung gegen Hepatitis B schützt zugleich gegen das HD-Virus.
Hepatitis E
Die Leberentzündung Hepatitis E kommt in Deutschland nur sehr selten vor. In Indien und Nord- und Westafrika tritt sie dagegen häufig auf. Für Schwangere ist Hepatitis E sehr gefährlich: Es kann zu einem schweren Verlauf mit Leberversagen kommen.
Ansteckung und Symptome: Die Symptome einer Hepatitis E sind praktisch nicht von einer Hepatitis A zu unterscheiden. Die Ansteckung erfolgt wie bei der Reisehepatitis über kontaminierte Nahrungsmittel und verseuchtes Wasser. Danach vergehen 20 bis 75 Tage, bis es zu den typischen Anzeichen einer Gelbsucht kommt.
Behandlung: Hepatitis E wird durch Blutuntersuchungen festgestellt und heilt von alleine aus. Es gibt keine Therapie. Eine Impfung ist noch nicht zugelassen.
Leberzirrhose (Schrumpfleber)
Wenn eine entzündete Fettleber oder eine durch Viren verursachte Hepatitis über Jahre oder gar Jahrzehnte nicht ausheilen kann, versagen schließlich auch die Reparaturkünste der Leber. Immer mehr Leberzellen sterben ab. Das elastische Gewebe vernarbt und verhärtet sich und wird in Bindegewebe (Fibrose) umgebaut. Die Leber schrumpft und kann ihre vielfältigen Aufgaben nur noch eingeschränkt erfüllen. Dieser Prozess ist unumkehrbar. Eine Leberzirrhose lässt sich allenfalls aufhalten oder verzögern. Auch das Risiko für Leberkrebs ist stark erhöht.
Ursachen: In Deutschland gilt Alkoholmissbrauch als die häufigste Ursache für die sogenannte Schrumpfleber. Hepatitis B und C folgen an zweiter Stelle. In seltenen Fällen wird das Organ auch durch angeborene Leber-, Gallen- oder Stoffwechselleiden oder bestimmte Tropenerkrankungen zerstört. Die Patienten haben gegenüber Gesunden eine verkürzte Lebenserwartung. Die genaue Prognose hängt aber von den Ursachen und dem Stadium der Erkrankung ab.
Symptome: Eine beginnende Leberzirrhose wird meistens nicht bemerkt. Später fühlen sich die Betroffenen manchmal angeschlagen, verspüren Juckreiz, Verdauungsprobleme oder einen unerklärlichen Druck im Oberbauch.
Doch nur im fortgeschrittenen Stadium äußern sich Symptome wie starke Schmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust. Die Betroffenen fühlen sich ständig schlapp, Haut und Augen färben sich gelb, und auf der Haut zeigen sich spinnennetzartige rote Äderchen. Durch Störungen im Hormonhaushalt können bei Männern die Hoden schrumpfen und Brüste wachsen und bei Frauen die Regelblutungen ausbleiben. Auch die Libido sowie die Muskelmasse nehmen ab.
Im Spätstadium kommen weitere Komplikationen hinzu: Krampfadern im unteren Teil der Speiseröhre, die platzen und lebensgefährliche Blutungen verursachen können, Ansammlungen von Bauchwasser oder eine Hirnschädigung durch die Gifte, die die Leber nicht mehr abbauen kann.
Diagnose: Wenn die Krankheitsgeschichte, Symptome und Blutwerte auf eine Leberzirrhose hindeuten, wird der Verdacht durch eine Gewebebiopsie überprüft (siehe Fettleber). Möglicherweise führt der Arzt auch eine Bauchspiegelung durch, um die Struktur des Lebergewebes zu begutachten.
Behandlung: Das Wichtigste ist strikte Alkoholabstinenz. Wird diese Maßnahme nicht eingehalten, sind alle anderen Behandlungen wirkungslos. Auch Medikamente, die nicht unbedingt notwendig sind, müssen abgesetzt werden. Ist eine Hepatitis verantwortlich für eine Zirrhose, wird zunächst diese Grunderkrankung behandelt.
Wenn es gelingt, die Ursachen im frühen Stadium einer Leberzirrhose zu beseitigen, lässt sich der Zerstörungsprozess in der Leber noch aufhalten. Im Spätstadium geht es hauptsächlich darum, die Symptome zu lindern. Da eine Zirrhose zu Leberkrebs führen kann, werden regelmäßige Kontrollen zur Früherkennung empfohlen. In bestimmten Fällen kommt auch eine Lebertransplantation infrage.
Leber-Erkrankungen vorbeugen - die Leber gesund halten
Sie können die Gesundheit Ihrer Leber gezielt fördern:
- Achten Sie auf eine abwechslungsreiche, vollwertige und gesunde Ernährung.
- Bewegen Sie sich regelmäßig und finden Sie im besten Fall eine Sportart, die Ihnen Spaß macht und fit hält.
- Behalten Sie Ihr Gewicht im Blick, Übergewicht ist eine Ursache für Fettleber.
- Alkohol sollten Sie nur in Maßen konsumieren. Lesen Sie dazu auch: Alkohol während der Corona-Krise: Auch in kleinen Mengen gefährlich
- Nehmen Sie ärztliche Vorsorge-Untersuchungen in Anspruch.
- Klären Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Hepatitis-Impfung für Sie sinnvoll sein kann, auch um schweren Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose vorzubeugen.
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