Corona hat die Welt fester im Griff als zuvor, Deutschland liegt wieder im Dornröschenschlaf. Dringlicher denn je gilt: Gerade Personen aus Risikogruppen – wie Senioren oder Menschen mit Vorerkrankungen – sind am sichersten, wenn sie möglichst wenig Kontakt zur Außenwelt pflegen. Auch wer sich, etwa nach einem Corona-Test, in Quarantäne befindet oder Husten- bzw. Fieber-Symptome entwickelt, muss sich isolieren.
Lebensmittel online kaufen im Shutdown
Damit kann die Lebensmittelversorgung zum Problem werden. Schließlich verfügt nicht jeder über helfende Angehörige oder Nachbarn, die den Gang zum Supermarkt übernehmen. Wer erwägt, online Lebensmittel einzukaufen, muss nicht mal an den eigenen Haushalt denken. Auch die eigenen Eltern oder Großeltern können mit den Lieferdiensten versorgt werden.
Viele Kunden entdecken im Corona-Jahr die Möglichkeit für sich, Lebensmittel online zu bestellen. Der plötzliche Boom der Online-Supermärkte war kaum vorauszusehen, schließlich führte die Branche lange eher ein Nischendasein. Zwar gibt es Lebensmittel-Lieferdienste im Internet seit über 20 Jahren, für die Mehrheit der Deutschen waren Nahrungsmittel aus dem Netz aber bislang keine Alternative zum Gang in den Laden. Dann kam die Pandemie – seither ist von "Goldgräberstimmung" die Rede.
Online-Supermärkte 2020 gefragter denn je
Nach Angaben des Bundesverbands E‑Commerce und Versandhandel (bevh) legten die Umsätze im Internethandel mit Lebensmitteln 2020 kräftig zu. Eine Umfrage des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) ergab, dass vor allem Familien in den letzten Monaten auf die Lebensmittel-Lieferdienste zurückgriffen.
Das hat auch damit zu tun, dass nicht mehr nur haltbare Produkte im Netz bestellt werden können, sondern auch frische Ware: Längst sind Obst und Gemüse, gekühlte und tiefgekühlte Produkte in Online-Supermärkten erhältlich.
Politik will Online-Supermärkte stärker regulieren
Dass sich der Markt für Online-Lebensmittel in kurzer Zeit stark gewandelt hat, zeigt auch ein Vergleich zu unserem Jahrbuch 2017, für das wir Testbestellungen bei sechs Lebensmittel-Lieferdiensten aufgaben.
Inzwischen kamen zahlreiche neue Anbieter hinzu, andere existieren nicht mehr: Amazon Pantry wurde im Sommer 2020 eingestellt, Real zog sich im Herbst aus dem Versandgeschäft mit frischen Lebensmitteln zurück, Anbieter Getnow meldete Ende Oktober überraschend Insolvenz an.
Auch die Politik hat sich bereits eingeschaltet: Wie "agrar heute" Anfang Oktober berichtete, gibt es einen Gesetzesentwurf, der vorsieht, die Online-Anbieter zukünftig strenger zu regulieren.
Lebensmittel online bestellen: Teurer als im Laden?
Der zusätzliche (Liefer-)Service, den die Online-Supermärkte erbringen müssen, schlägt sich natürlich auf die Preise nieder, die für Lebensmittel im Internet verlangt werden. Allerdings unterscheiden sich die Kosten nicht stark vom stationären Handel. Auch sind einige Lebensmittel-Lieferdienste auffallend günstiger als andere.
Vor drei Jahren kosteten Lebensmittel im Online-Supermarkt im Durchschnitt rund 17 Prozent mehr als im physischen Geschäft. Nach unseren Stichproben – zuletzt durchgeführt im November 2020 – trifft dieser Preisaufschlag auch jetzt, nach einigen Monaten Corona-Krise, noch ungefähr zu. Wobei vor allem diejenigen Produkte teurer ausfallen, die kühl gehalten oder sorgfältig verpackt werden müssen.
Supermarkt im Internet: Ein Kostenbeispiel
Ein Beispiel: Eine Tafel Milka-Schokolade kostet in den untersuchten Online-Supermärkten zurzeit zwischen 0,92 und 1,36 Euro, was – am günstigeren Ende – dem Ladenpreis entspricht oder ihn sogar unterbietet. Bei Rewe und Amazon Fresh, zurzeit die zwei beliebtesten Lebensmittel-Lieferdienste der Deutschen, kostet das Produkt rund 1,05 Euro: Soviel zahlt man auch im Supermarkt um die Ecke.
Für ein Kilo Bananen hingegen werden zwischen 1,85 und 2,15 Euro aufgerufen: Die Südfrüchte sind damit bei allen Internet-Bringdiensten teurer als stationäre Ware. Was nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass die druckempfindliche Ware vorsichtiger gehandhabt werden muss.
Zur Verwirrung trägt bei, dass einige Supermärkte unterschiedliche Sonderangebote in ihren virtuellen und realen Niederlassungen aufrufen: Das hat zur Folge, dass die Gummibärchen bei einer Supermarktkette mal im Online-Sortiment günstiger sein können – und mal im Laden um die Ecke. Wer hier Schnäppchen machen will, kommt nicht ums Vergleichen herum.
Und welcher Online-Markt ist am günstigsten? Unser winziger Test-Warenkorb (Bananen, Milch, Schokolade) war zuletzt bei Bringmeister, Rewe und – vermutlich – Picnic am billigsten; Versandkosten allerdings nicht mitberechnet.
8 Lebensmittel-Lieferservices im Vergleich
Der Markt wächst – und damit der Bedarf nach Übersicht. Denn nicht alle Lieferdienste beliefern die gleichen Städte (wenn sie überhaupt mehr als drei Städte beliefern), haben ein vergleichbares Angebot, dieselben Mindestbestellwerte oder Versandkosten.
Die folgende Liste verschafft Ihnen einen Überblick über acht wichtige Lebensmittel-Lieferdienste, die derzeit auf dem deutschen Markt konkurrieren. Zusätzlich haben wir für jeden der acht Online-Supermärkte stichprobenartig überprüft, wie viele Bio-Produkte sich zurzeit im Angebot befinden. Weitere Anbieter als die genannten, auch in Ihrer Nähe, finden Sie ohne Schwierigkeiten, wenn Sie im Internet nach "Lebensmittel online bestellen" oder "Lebensmittel Lieferservice" suchen.
Online-Supermärkte: Nicht die Kleinen vergessen!
Nicht zu vergessen: Lebensmittel werden keineswegs nur von größeren Online-Supermärkten geliefert, sondern auch von kleineren Onlineshops, die sich auf bestimmte Lebensmittel (z.B. vegane Snacks) spezialisiert haben. Auch gibt es viele Anbieter, die nur regional agieren. Am Ende des Artikels finden Sie deshalb zusätzlich einen Überblick über Alternativen zu Online-Supermärkten, die Sie ebenfalls mit (frischen) Lebensmitteln versorgen.
Lebensmittel online: Erst Liefersituation prüfen!
Suchmaschinendaten zeigen, dass die Nachfrage nach Online-Lebensmitteln, wie schon im April, erneut stark ansteigt. Anbieter Rewe ist in München-Süd beispielsweise bereits auf unabsehbare Zeit ausgebucht (Stand: 5.11.20), auch Amazon Fresh meldet, dass nicht alle Lieferfenster verfügbar sind.
Bevor Sie also Ihren virtuellen Einkaufswagen beim Anbieter Ihrer Wahl füllen: Überprüfen Sie zunächst, ob der gewählte Online-Supermarkt überhaupt ein Lieferfenster anbietet, das Ihren Wünschen entspricht. In Zeiten drohender Toilettenpapier-Knappheit ebenfalls gut zu wissen: Generell geben die Lebensmittel-Lieferdienste, die sich an Privatkunden richten, nur haushaltsübliche Mengen ab.
Ob der Boom anhalten wird, ist unklar. Denn: Außerhalb von Corona lohnt sich der Online-Lebensmitteleinkauf vor allem dann, wenn der gleiche Anbieter beibehalten wird. Sind dort die eigenen Daten und eine Wunschliste mit häufig bestellten Artikeln bereits hinterlegt, kann ein (gewöhnlicher) Einkauf tatsächlich in wenigen Minuten vom Schreibtisch aus erledigt werden.
Lebensmittel-Lieferservice: Wer beliefert mich?
Auch ohne Pandemie ärgerlich: Nicht alle Dienste liefern überall hin – eher ist das Gegenteil der Fall. Nur wer in Berlin oder München lebt, darf sich freuen: Die beiden Großstädte werden immerhin durch sieben von acht Anbietern angesteuert.
Lebensmittel online kaufen: Anbieter-Vergleich
Wichtige Unterschiede:
- Amazon Fresh, Bringmeister, Edeka, Picnic und Rewes Lieferdienst versorgen Sie mit eigenen Lieferfahrzeugen bzw. über Zusteller vor Ort.
- Edeka24, Netto online und Rewes Paketversand hingegen liefern nur haltbare Lebensmittel über Paketdienste wie DHL
- Mytime.de liefert ebenfalls über (Express-)Paketdienste, hat aber auch frische/gekühlte Lebensmittel im Angebot.
- Über Besonderheiten wie Pfandrückgabe an der Haustür, Ersatzprodukte (wenn Artikel vergriffen sein sollten), Treuepunkte, Abomodelle o.ä. informieren die Anbieter auf ihren Websites.
Stand: 5. November 2020, Liste alphabetisch geordnet.
1. Amazon Fresh
Hinweis 5.11.: Nicht alle Lieferfenster verfügbar.
Amazon Fresh genießt zwar bereits gewisse Bekanntheit, hat aber von allen vorgestellten Diensten den größten Nachteil: Das Angebot richtet sich nur an Kunden, die bereits eine kostenpflichtige Amazon-Prime-Mitgliedschaft (ab 7,99 Euro/Monat) abgeschlossen haben. Darüber hinaus versucht Amazon, Kunden beim Bestellen eine zusätzliche Fresh-Mitgliedschaft (ebenfalls 7,99 Euro/Monat) zu vermitteln, die sich aber nur rechnet, wenn man mehrmals im Monat größere Mengen bestellt (siehe unten). Amazon Pantry, das sich wie Edeka24 auf haltbare Lebensmittel konzentrierte, wurde im Sommer 2020 eingestellt.
- Hinweis: Amazon-Prime-Mitgliedschaft notwendig
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Liefergebiete: "in ausgewählten Postleitzahlengebieten", sicher aber in Berlin/Potsdam, Hamburg, München
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Produktanzahl: mehrere Tausend, ca. 3.000 Bio-Produkte
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Lieferzeiten: werktags zwischen 8 und 22 Uhr in Lieferfenstern
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Mindestbestellwert: –
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Versandkosten:
- 4,99 Euro, ab 100 Euro Bestellwert versandkostenfrei oder
- 3,99 Euro, ab 40 Euro Bestellwert versandkostenfrei (dann aber zusätzliches Fresh-Abo für 7,99 Euro/Monat notwendig)
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Stichprobe Preise:
- Bananen: ab 1,89 Euro/kg
- Frischmilch: ab 0,77 Euro/l
- Milka Schokolade: 1,03 Euro/100 g
- = 3,69 Euro
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Link: amazon.de/fresh
2. Bringmeister (Edeka)
Bringmeister (seit 1997) ist der Branchen-Oldie, gehört inzwischen zur Edeka-Gruppe und liefert aus deren Sortiment. Das Angebot ist breit, die Preise angemessen. Achtung, Mindestbestellwert! Entscheidender Nachteil: Bislang werden nur die lukrativen Standorte Berlin, München und Potsdam bedient.
- Liefergebiete: Nur Berlin, München (inkl. Dachau) und Potsdam
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Produktanzahl: Mehrere Tausend, rund 2.100 Bio-Produkte, darunter das Alnatura-Sortiment
- Lieferzeiten: Mo.-Sa. zwischen 6 und 24 Uhr in Lieferfenstern
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Mindestbestellwert: 40 Euro (exkl. Getränke oder Pfand)
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Versandkosten: 0 bis 6,99 Euro, ab 100 Euro Bestellwert lieferkostenfrei
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Stichprobe Preise:
- Bananen: ab 1,95 Euro/kg
- Frischmilch: ab 0,69 Euro/l
- Milka Schokolade: 0,92 Euro/100 g
- = 3,56 Euro
- Link: bringmeister.de
3. Edeka: Markteigener Lieferservice
Obwohl Bringmeister zu Edeka gehört, bietet die Supermarktkette auch einen eigenen Lieferservice an, der über die einzelnen Märkte vor Ort abgewickelt wird. Auf einer Deutschlandkarte suchen Sie die nächstgelegene teilnehmende Filiale, der Service ist im Norden bislang stärker aufgestellt als im Süden. Einige Märkte liefern an die Haustür, andere bieten nur an, die bestellten Waren (in einem bestimmten Zeitfenster) im Laden abzuholen.
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Liefergebiete: Über ganz Deutschland verteilt, an dieser Stelle überprüfen
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Produktanzahl: Variiert nach Markt, in Hamburg z.B. mehrere Tausend, darunter rund 800 Bio-Produkte
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Lieferzeiten: Variiert nach Markt
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Mindestbestellwert: 20 Euro (exkl. Getränke)
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Versandkosten: Variiert nach Markt und Lieferstrecke, in Hamburg z.B. 4,50 Euro
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Stichprobe Preise:
- Bananen: ab 1,99 Euro/kg
- Frischmilch: ab 0,65 Euro/l
- Milka Schokolade: 1,05 Euro/100 g
- = 3,69 Euro
- Link: shop.edeka
4. Lebensmittel online bei Edeka24
Hinweis 5.11.: Aktuell werden nur Bestandskunden beliefert.
Zu aller Verwirrung gibt es neben Edekas Bringmeister und Edekas Lieferservice auch noch Edeka24, das deutschlandweit agiert. Dort sind allerdings nur haltbare Lebensmittel und Getränke erhältlich und keine kühlpflichtigen oder schnell verderblichen Waren. Versandt wird per Paket, entsprechend beträgt die Lieferzeit zwei bis vier Werktage. Die Retoure ist kostenlos.
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Liefergebiete: Deutschlandweiter Paketversand (DHL)
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Produktanzahl: Mehrere Tausend, darunter rund 600 Bio-Artikel
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Lieferzeiten: 2-4 Werktage (DHL), Liefertag kann nicht gewählt werden
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Mindestbestellwert: –
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Stichprobe Preise:
- Bananen: nicht im Angebot
- Frischmilch: nicht im Angebot
- Milka Schokolade: 0,97 Euro/100 g
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Versandkosten: 4,95 Euro; ab 75 Euro Bestellwert versandkostenfrei
- Link: edeka24.de
5. Mytime.de
Anbieter Mytime.de nutzt keine eigene Auslieferung, sondern verschickt (auch gekühlte) Ware über Paketdienste wie DHL und DPD. Das hat den Vorteil, dass deutschlandweit geliefert werden kann, aber auch Nachteile: Versandkosten fallen mitunter höher aus als bei der Konkurrenz, und es muss sehr viel Verpackung verwendet werden, um Lebensmittel kühlzuhalten (so auch in Nutzerberichten im Internet zu lesen). Auch kosten viele Produkte mehr als bei anderen Anbietern.
- Liefergebiete: Deutschlandweit
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Produktanzahl: Mehrere Tausend, rund 420 Bio-Produkte
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Lieferzeiten: Richtet sich nach DHL/DPD/Citipost, (Tief-)Kühlartikel werden per Express innerhalb von 24 Stunden geliefert, dann auch mit Wunschtermin
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Mindestbestellwert: –
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Versandkosten: 4,99 Euro, für Kühlartikel zusätzlich 5,90 Euro, Lieferung per DHL/DPD/Citipost.
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Stichprobe Preise:
- Bananen: 2,15 Euro/kg
- Frischmilch: ab 1,07 Euro/l
- Milka Schokolade: 1,36 Euro/100 g
- = 4,58 Euro
- Link: mytime.de
6. Netto online als Lebensmittel-Lieferservice
Netto online versendet wie Edeka24 (siehe oben) nur haltbare Lebensmittel und Getränke, vor allem in Großpackungen. Verschickt wird ebenfalls per Paket, Rücksendungen sind kostenlos möglich.
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Liefergebiete: Deutschlandweiter Paketversand
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Produktanzahl: Mehrere Tausend, darunter rund 90 Bio-Artikel
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Lieferzeiten: Je nach Paketdienst, Liefertag kann nicht gewählt werden
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Mindestbestellwert: –
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Stichprobe Preise:
- Bananen: nicht im Angebot
- Frischmilch: nicht im Angebot
- Milka Schokolade: 1,07 Euro/100 g
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Versandkosten: 4,82 Euro; ab 50 Euro Bestellwert versandkostenfrei
- Link: netto-online.de
7. Picnic: Lebensmittel per App
Der hippe Neuzugang unter den Online-Supermärkten ist die App Picnic. Ursprünglich aus den Niederlanden, will das Start-up seit 2018 erst einmal das deutsche Ruhrgebiet erobern. Das Versprechen: Ab 35 Euro Mindestbestellwert werden auch frische Lebensmittel kostenfrei nach Hause geliefert; zu Preisen, die mit denen der großen Supermärkte identisch sind. Versandkosten fallen keine an.
Nachteile: Der Dienst zwingt Nutzer, sich zu registrieren, bevor sie einen Blick auf Angebot und Preise werfen können. Außerdem beklagen sich Kunden im Internet, dass sie wegen der hohen Nachfrage seit Monaten auf einer Warteliste stehen. Wer es einmal ins Programm geschafft hat, scheint mit Angebot und Preisen aber zufrieden zu sein.
Sollte der Dienst weiter wachsen und seine Versprechen einhalten, wäre er von allen Wettbewerbern zurzeit der günstigste und am besten auf eine mobile Zielgruppe eingestellt. Dachte sich auch die Edeka-Gruppe, die vor Kurzem bei Picnic eingestiegen ist.
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Liefergebiete: Ruhrgebiet
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Produktanzahl: unklar, da keine einfache Anmeldung möglich
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Lieferzeiten: Einmal am Tag (in einem Lieferfenster)
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Mindestbestellwert: 35 Euro
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Stichprobe Preise: unklar, Anbieter verspricht Supermarktpreise
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Versandkosten: keine
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Link: picnic.app
8. Rewe
Hinweis 5.11.: Zurzeit kaum Lieferfenster verfügbar, wenn überhaupt.
Rewe ist Marktführer, was das Onlineshopping von Lebensmitteln angeht. Kein Wunder: Die Auswahl ist groß, der Internetshop übersichtlich, die Preise angemessen. Kunden müssen sich erst registrieren, bevor sie freie Lieferfenster einsehen können. Rewe bietet auch einen Abholservice an, außerdem können haltbare Produkte auch per Paket bestellt werden (dazu im Shop nach "Paketversand" filtern, dann kein Mindestbestellwert, der sonst 50 Euro beträgt). Rewes Online-Supermarkt ist vorbildlich – und deshalb als Erstes ausgebucht, wenn es eng wird.
- Liefergebiete: Hohe Abdeckung. Rewe spricht von über 75 Städten, die versorgt werden. Ob die eigene Stadt dabei ist, erfahren Sie, indem Sie im Onlineshop Ihre PLZ eingeben.
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Produktanzahl: Mehrere tausend Produkte, rund 1.800 Bio-Produkte
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Lieferzeiten: Mo.-Sa. zwischen 7 und 22 Uhr in Lieferfenstern
- Mindestbestellwert: 50 Euro
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Versandkosten: keine für Neukunden, sonst 0 bis 5,90 Euro; kostenlos für Nutzer mit 'Lieferflat' (zurzeit nicht buchbar)
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Stichprobe Preise:
- Bananen: ab 1,89 Euro/kg
- Frischmilch: ab 0,68 Euro/l
- Milka Schokolade: 1,05 Euro/100 g
- = 3,62 Euro
- Link: shop.rewe.de
Lebensmittel liefern lassen: Mehr als Online-Supermärkte
Sie haben natürlich noch andere Möglichkeiten, sich während der Corona-Krise (und auch darüber hinaus) mit Lebensmitteln versorgen zu lassen. Dazu zählen beispielsweise:
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Drogeriemärkte wie dm, Müller und Rossmann haben Onlineshops, in denen sich haltbare (Bio-)Waren wie Brotaufstriche, Kaffee und Tee, Müslis, Süßigkeiten, Snacks und Getränke aus dem eigenen Sortiment bestellen lassen. Alle Drogerien bieten in ihren Onlineshops jeweils mehrere hundert nicht-verderbliche Lebensmittel an.
- Einkaufsgemeinschaften oder FoodCoops sind Zusammenschlüsse von Privatpersonen, die Lebensmittel direkt vom Hersteller beziehen, um die Preise für die einzelnen Mitglieder zu senken. Im Gegenzug wird beispielsweise eine Jahresgebühr fällig. Es gibt solche Einkaufsgemeinschaften im Internet auch für Bio-Lebensmittel, z.B. unter gemeinsam-bio.de
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Getränkelieferdienste beliefern bestimmte Städte bzw. Regionen mit Getränkekisten (und holen diese auch wieder ab). Sie finden sie, indem Sie "Getränkelieferdienst [Stadt/PLZ]" in die Suchmaschine eingeben. Zurzeit macht Anbieter flaschenpost.de mit dem Versprechen auf sich aufmerksam, Getränke innerhalb von 120 Minuten zu liefern.
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Kochboxen wie Hellofresh liefern frische Zutaten mit passenden Rezepten an die Haustür.
- Lokale Lieferdienste, die von kleinen Supermärkten oder Privatunternehmern betrieben werden, finden sich ebenfalls in vielen Orten und Städten. Sie finden Sie über die Gelben Seiten oder das Internet, indem Sie beispielsweise "Lebensmittel liefern [Stadt/PLZ]" in die Suchmaschine eingeben.
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Öko-, Bio- und Gemüsekisten bringen regelmäßig regionales (Bio-)Gemüse zu Ihnen. Leider nehmen auch hier viele Anbieter zurzeit keine Neukunden auf.
- Onlineshops für Bio-Lebensmittel: Wenn Sie nicht so sehr frische oder gekühlte Lebensmittel benötigen, aber dafür besonderen Wert auf vegane, vegetarische und/oder ökologisch hergestellte Produkten legen, werden Sie bei der folgenden Auswahl kleinerer Anbieter sicher fündig. Jeder dieser Onlineshops führt eine vierstellige Anzahl an vegetarischen oder veganen (Bio-)Produkten:
- Tiefkühlkost-Lieferanten wie Bofrost oder Eismann schienen schon aus der Mode zu kommen – ihnen beschert die Corona-Krise zurzeit einen zweiten Frühling.
Lebensmittel im Internet: Verbraucher-Tipps
Auch die Verbraucherzentralen haben sich damit befasst, was Konsumenten beachten sollten, die im Internet Lebensmittel bestellen. Die wichtigsten Tipps der Verbraucherschützer:
- Achten Sie darauf, ob der Shop seine Waren auch wirklich mit allen gesetzlich vorgeschriebenen Informationen präsentiert: Onlineshops, die Lebensmittel verkaufen, müssen auf ihrer Seite dieselben Informationen liefern, die man auch auf Verpackungen im Supermarkt findet.
- Dazu gehören: Zutatenliste, Hinweise auf Allergien und Unverträglichkeiten, Nettofüllmenge, Ursprungsland/Herkunftsort, Nährwertangaben (bei verpackten Lebensmitteln) etc. Fehlen einer oder mehrere dieser Hinweise, ist Vorsicht geboten.
- Die Siegel "Trusted Shops", "internet privacy standards", "EHI Geprüfter Online-Shop" und "TÜV Süd s@fer shopping" geben Sicherheit. Deutsche Anbieter können sie nur erwerben, wenn sie sich bei ihrer örtlichen Lebensmittelüberwachungsbehörde registrieren lassen. Das heißt, dass sie nach denselben Kriterien überwacht werden wie ein herkömmlicher Supermarkt. Die Siegel geben aber keinen Hinweis darüber, welche Qualität die angebotenen Lebensmittel haben.
- Interessant ist auch ein gründlicher Marktcheck, den die Verbraucherzentralen vor rund drei Jahren unternahmen und dabei u.a. Bestellungen bei Mytime.de, Amazon Fresh und Edeka aufgaben. Negativ wurde dabei vor allem der viele Verpackungsmüll beurteilt.
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Tipp: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat einen Mustershop entwickelt, in dem man sein Wissen zum Lebensmitteleinkauf im Internet testen kann.
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