Steigen die Temperaturen über 30 Grad, heißt es: gut auf sich selbst und andere achten. Denn bei Hitze versucht der Körper, eine Überhitzung zu verhindern. Er schwitzt verstärkt, um durch Verdunstung zu kühlen – das kann zu einem Flüssigkeitsverlust von bis zu zwei Litern pro Tag führen. Mit dem Schweiß verliert der Körper auch wichtige Salze.
Wer bei großer Hitze nicht ausreichend trinkt und sich zu lange ungeschützt in der prallen Sonne aufhält, riskiert gesundheitliche Probleme – unter anderem Sonnenstich oder Hitzschlag. Hier die wichtigsten Unterschiede und Erste-Hilfe-Maßnahmen:
Sonnenstich: heißer Kopf, normalwarmer Körper
Ein Sonnenstich entsteht, wenn der Kopf – besonders der Nacken – zu lange direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Dabei werden die Hirnhäute gereizt.
Typische Symptome:
- Hochroter, heißer Kopf
- Körpertemperatur meist normal
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit
- Ohrensausen
- Steifer Nacken
- Benommenheit bis hin zur Bewusstlosigkeit (oft erst zeitverzögert)
Was tun bei Sonnenstich?
- Sofort aus der Sonne in den Schatten gehen.
- Flach hinlegen, den Kopf leicht erhöht lagern.
- Kopf und Nacken mit feuchten Tüchern kühlen.
- Nur Flüssigkeit geben, wenn die Person ansprechbar ist und nicht erbricht.
- Puls und Atmung regelmäßig kontrollieren, vor allem bei Bewusstseinsveränderungen.
- Verbessert sich der Zustand nicht innerhalb von 15 Minuten, ärztliche Hilfe holen.
- Bei Bewusstlosigkeit sofort den Notruf (112) wählen!
Hitzschlag: Der ganze Körper überhitzt
Ein Hitzschlag ist eine medizinische Notfallsituation. Er entsteht, wenn die Wärmeregulation des Körpers versagt, etwa durch körperliche Anstrengung bei großer Hitze oder langes Verweilen in aufgeheizten Räumen oder Fahrzeugen.
Typische Symptome:
- Körpertemperatur über 40 Grad Celsius
- Heiße, trockene Haut (kein Schwitzen mehr)
- Beschleunigter Puls
- Erschöpfung, Schwindel, Verwirrtheit
- Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe
- Halluzinationen, Bewusstlosigkeit
Was tun bei Hitzschlag?
- Sofort in den Schatten bringen.
- Oberkörper leicht erhöht lagern.
- Ist die Person bei Bewusstsein, langsam Flüssigkeit geben (am besten lauwarm).
- Bei Benommenheit Beine hochlagern.
- Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage und sofort Notruf (112) wählen.
- Körper mit feuchten Tüchern kühlen, vor allem Kopf und Nacken.
- Puls und Atmung regelmäßig überwachen, um rechtzeitig auf Kreislaufstillstand reagieren zu können.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) warnt ausdrücklich davor, Betroffene in kaltes Wasser zu tauchen oder den Körper direkt mit Eis zu kühlen – das kann zu gefährlichen Kreislaufreaktionen führen.

Nicht zu verwechseln: Hitzekollaps
Der Hitzekollaps entsteht durch Flüssigkeits- und Salzverlust, führt zu niedrigem Blutdruck und Ohnmacht, die Körpertemperatur bleibt jedoch meist normal. Erste Hilfe: Beine hochlagern, kühlen, Flüssigkeit geben, Arzt kontaktieren. Dabei kann es durchaus zu einem plötzlichen Kreislaufzusammenbruch ("Kollaps") kommen. Die Person verliert kurzzeitig das Bewusstsein.
Auch möglich: Hitzeerschöpfung
Die Hitzeerschöpfung ist eine häufige Vorstufe des Hitzschlags. Der Körper verliert durch starkes Schwitzen viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Symptome sind starker Durst, Kopfschmerzen, Schwindel, Schwäche, Übelkeit und Muskelkrämpfe. Betroffene sollten sich hinlegen, kühlen und trinken. Wird nicht reagiert, kann sich daraus ein Hitzschlag entwickeln.
Besonders gefährdete Gruppen
Kinder, ältere Menschen, Schwangere sowie chronisch Kranke (z. B. Herz-Kreislauf-Patienten) und Menschen, die bestimmte Medikamente (z. B. Diuretika, Antidepressiva) einnehmen, sind besonders hitzeempfindlich. Sie dehydrieren schneller und erkennen Warnzeichen oft zu spät. Auch Menschen, die körperlich hart arbeiten oder Sport treiben, sollten bei Hitze besonders vorsichtig sein.
So beugen Sie Sonnenstich und Hitzschlag vor
- Direkte Sonneneinstrahlung, vor allem zur Mittagszeit, meiden.
- Immer eine Kopfbedeckung tragen – auch bei kurzen Aufenthalten im Freien.
- Luftige, helle Kleidung aus Naturfasern bevorzugen.
- Körperliche Anstrengung bei Hitze vermeiden.
- Viel trinken: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees oder stark verdünnte Saftschorlen.
- Aufenthalt in heißen, schlecht belüfteten Räumen – insbesondere Autos – unbedingt vermeiden.
Weitere Tipps bei Hitze
Zur Kühlung können Ventilatoren, lauwarme Duschen oder Fußbäder helfen – aber nicht bei akuten Hitzenotfällen wie dem Hitzschlag! Vermeiden Sie kalte Getränke oder Eis, da diese den Körper zusätzlich belasten können.
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