Rasen düngen: Wann ist der richtige Zeitpunkt und welcher Dünger eignet sich?

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Freizeit und Technik | 30.04.2022

Welcher Dünger für den Rasen und wann ist der richtige Zeitpunkt? Was Sie beim Düngen Ihres Rasens beachten sollten.
Foto: Shutterstock / Ingrid Balabanova

Einen sattgrünen und gesunden Rasen wünschen sich viele – doch der benötigt Nährstoffe. Durch regelmäßiges Düngen können Sie das Grün bedarfsgerecht versorgen. Nur. Wann und wie oft benötigt Rasen eigentlich Dünger und welcher organische Rasendünger bietet sich dafür an?

  • Für einen gesunden Rasen ist ein Düngen mehrmals im Jahr empfehlenswert.
  • Geübte Gärtnerinnen und Gärtner können per Hand düngen. Für Neulinge empfiehlt sich ein Streuwagen.
  • Ein organischer Rasendünger hat eine längere Düngewirkung als rein mineralische Rasendünger.

Ein sattgrüner Rasen wie aus dem Gartenkatalog hat einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Wer seinen Rasen regelmäßig mäht, entzieht ihm jedoch Blattmasse und damit auch Nahrung. Und da auf dem Rasen im Garten nichts verrottet, wird dem Boden auch kein organisches Material zugeführt. Durch ein regelmäßiges Düngen gibt man dem Rasen wichtige Nährstoffen zurück.

Rasen düngen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die Deutsche Rasengesellschaft wie auch die meisten Hersteller von Rasendünger empfehlen bei normal belastetem Rasen drei Düngungen pro Jahr: eine im März/April, eine im Juni und eine kaliumreiche Düngung im September. Wenn der Rasen lediglich der Zierde dient und nicht belastet wird, ist eine zweimalige Düngung im Jahr ausreichend.

Der optimale Zeitpunkt für die erste Düngung im Frühling ist, wenn die Natur erwacht und die Temperaturen auf mindestens zehn Grad ansteigen. Düngen Sie am besten, wenn Regen angekündigt ist. Regnet es die Tage nach dem Düngen nicht, sollten Sie den Rasen wässern.

Auch wichtig im Frühjahr: Wann sollte man den Rasen im Frühjahr zum ersten Mal mähen?

Wie oft den Rasen düngen?

Gräser benötigen vor allem Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K) und Magnesium (M). Stickstoff sorgt für das Wachstum und eine schöne Grünfärbung, Phosphor für das Wurzelwachstum. Kalium macht den Rasen belastbar und stärkt ihn gegen Trockenheit, Kälte und Krankheiten. Magnesium hilft bei der Bildung von Chlorophyll, das zur Photosynthese benötigt wird.

Bei einer stärkeren Beanspruchung ist unter Umständen eine vierte, besonders kaliumreiche Ausbringung im Oktober ratsam, um den Rasen winterhart zu machen. Auch Gräser im Schatten von Bäumen, die dem Boden ebenfalls Nährstoffe entziehen, benötigen unter Umständen eine zusätzliche Stärkung.

Allerdings sollte man es mit dem Düngen auch nicht übertreiben. Zu viel Dünger auf dem Rasen kann der Natur schaden: Das Gras kann bei zu viel Dünger keine Nährstoffe und kein Wasser mehr aufnehmen. In der Folge werden die Blätter gelb und vertrocknen.

Mähen entzieht dem Rasen Nährstoffe, regelmäßiges Düngen gibt sie dem Rasen zurück.
Mähen entzieht dem Rasen Nährstoffe, regelmäßiges Düngen gibt sie dem Rasen zurück. (Foto: CC0 / pixabay / Pexels)

Rasen sollte also nur gedüngt werden, wenn er es benötigt. Nur: Wie kann man einen Nährstoffmangel im Rasen eigentlich erkennen? Das ist einfach: Wächst der Rasen nur noch spärlich und wechselt seine Grünfärbung – ohne vorherige Düngung – bereits ins Gelbliche, fehlen dem Rasen ziemlich sicher Nährstoffe. Ein Nährstoffmangel ist auch wahrscheinlich, wenn sich zwischen den Gräsern andere, eigentlich weniger durchsetzungsfähige Pflanzen ihren Weg bahnen.

Die flachwurzeligen Gänseblümchen zum Beispiel könnten unter normalen Umständen gegen einen gesunden Rasen nicht bestehen. Andere sogenannte Zeigerpflanzen sind etwa Löwenzahn oder Roter Sauerklee.

Zum Weiterlesen: Rasen pflegen: Tipps für einen schönen Rasen

Rasen düngen: So gelingt es ganz einfach

Für ein gelungenes Düngen sollte der Rasen relativ kurz geschnitten sein. Mähen Sie den Rasen deshalb am besten ein paar Tage zuvor. Direkt nach dem Düngen sollte man den Rasen dagegen nicht mähen, sondern besser ein bis zwei Wochen abwarten.

Düngen Sie den Rasen nach den Dosierungsangaben auf der Verpackung des Düngemittels. Bei mineralischem Dünger können Sie mit gutem Gewissen weniger Dünger verwenden als auf der Verpackung angegeben. Viel hilft hier nicht viel: Ein überdüngter Rasen verfärbt sich braun und sieht schnell verbrannt aus.

Düngen per Hand oder mit Streuwagen?

Das Düngen per Hand empfiehlt sich nur für geübte Gärtnerinnen und Gärtner. Es ist nicht ganz leicht, den Dünger gleichmäßig auf dem Rasen zu verteilen. Für Einsteigerinnen und Einsteiger bietet sich deshalb das Rasendüngen mit einem Streuwagen an. Dieser stellt eine gleichmäßige Verteilung des Rasendüngers sicher – vorausgesetzt, Sie ziehen ihn in einheitlichen Bahnen über den Rasen.

Tipp: Da Sie einen Streuwagen nur dreimal im Jahr benötigen, können Sie ihn sich womöglich auch bei einem Nachbarn ausleihen oder die Anschaffung gemeinsam vornehmen.

Nach dem Düngen sollten Sie den Rasen wässern, damit sich der Dünger gut auflöst. Mit einem Rasensprenger oder Rasenregner, den Sie an den Gartenschlauch anschließen, gelingt das ohne Mühe.

Mit einem Streuwagen können Sie Ihren Rasen gleichmäßig düngen.
Mit einem Streuwagen können Sie Ihren Rasen gleichmäßig düngen. (Foto: Shutterstock / The Toidi)

Rasen düngen mit organischem Rasendünger?

Beim Rasendüngen können Sie zwischen organischem und mineralischem Rasendünger wählen. Organische Rasendünger bestehen aus recycelten Pflanzenabfällen und/oder tierischen Materialien wie Hornspänen, Borsten oder Knochenmehl. Mikroorganismen zersetzen die jeweiligen Zutaten wie in einem Komposthaufen, wodurch die enthaltenen Nährstoffe nach und nach in den Boden gelangen.

Organische Dünger gelten als besonders natürlich und unbelastet. Ihre Düngewirkung hält länger vor als die von rein mineralischen Düngern, setzt allerdings auch deutlich langsamer ein und verläuft unkontrollierter als bei Mineraldüngern, die ausschließlich aus Nährstoffsalzen bestehen. ÖKO-TEST wie auch das Umweltbundesamt raten von mineralischem Dünger im eigenen Garten ab. Zu viel Stickstoff und Schwefel aus diesem Dünger können den Boden übersäuern und dafür sorgen, dass sich Schädlinge vermehren.

Auch Eisendünger für den Rasen gibt es im Handel zu kaufen. Er soll besonders gegen Moos im Rasen helfen. Die Logik dahinter: Die Eisensulfate im Dünger können den pH-Wert im Boden ändern. Moos verträgt dies schlechter als Gras und stirbt ab. Dadurch kann es einfacher aus dem Rasen geharkt werden. Doch Eisendünger ist nicht zu empfehlen, da der Rasen nur selten Eisenmangel hat. Hinzu kommt, dass der Dünger für Menschen und Tiere gesundheitsschädlich sein kann.

Unser Rasen-Tipp für die Umwelt: Ein natürlicher Rasen mit Löwenzahn und Gänseblümchen freut die Insekten. Ein bunter Blumenrasen aus heimischen Wildpflanzen ist die ökologischste Variante – und eine sehr schöne Alternative zum "englischen Rasen". Auch Klee müssen Sie nicht unbedingt aus dem Rasen zupfen, nur Kinder sollten beim Spielen vorsichtig sein, dass sie auf keine Biene oder Wespe treten.

Wer den Rasen seltener mäht und Blumeninseln wild wachsen lässt, spart sich Arbeit und Zeit. Diese lässt sich wunderbar im Garten genießen. Auch beim Düngen des Rasens gilt: Viel hilft nicht viel. Besser im ersten Schritt nach dem Mähen den kurzen Rasenschnitt auf dem Rasen liegen lassen und ihn damit mulchen und mit Nährstoffen versorgen.

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