24 Versicherungsvergleichportale im Test

Datenjäger unterwegs

ÖKO-TEST Oktober 2016 | | Kategorie: Geld und Recht | 29.09.2016

24 Versicherungsvergleichportale im Test

Versicherungsvergleiche im Internet könnten Verbrauchern zu mehr Transparenz verhelfen. Doch oft geht es den Betreibern der Portale nur um die persönlichen Daten, die sie teuer verkaufen.

Im Internet locken viele Seiten mit einem Versicherungsvergleich. Kostenlos, unverbindlich und anonym. Doch oft werden persönliche Informationen abgefragt. Am anderen Ende der Leitung sitzen dann Datenjäger, die diese Angaben verkaufen. Zum Beispiel bei finanzen.de. "Durch die Eingabe ihrer Daten werden Leads generiert, die wir unmittelbar an unsere Berater weiterleiten", heißt es auf der Webseite. Und die Berater zahlen für jedes Lead.

Mit den Begriffen "Private Krankenversicherung Vergleich" hatte ÖKO-TEST eine Suche in Google gestartet und die angezeigten Treffer und Anzeigen, insgesamt 31 Webseiten, untersucht. Sieben Fälle passten nicht ins Schema, weil sie zum Beispiel auf die Seite eines einzelnen Versicherers verwiesen. In sieben Fällen gab es nach Eingabe anonymer Daten wie Alter und Leistungsumfang eine Übersicht über magere 6 bis 53 Tarife.

Die meisten Websites lieferten jedoch keine Tarifübersicht, sondern locken die Kunden dazu, ihre persönlichen Daten einzugeben. So lächelt ein netter junger Mann mit Nickelbrille und Dreitagebart von der Website Vergleich-private-krankenkassen.de und verspricht einen Vergleich von Testsiegern. Wer seine Wunschleistungen wie Einbettzimmer, Chefarztbehandlung und umfassende Zahnbehandlung eingibt, landet nicht beim Vergleich, sondern auf einer weiteren Seite, die persönliche Daten verlangt. Dort wird versichert: "Ihre Angaben werden nur für die Vergleichserstellung verwendet. Eine Weitergabe Ihrer Daten für andere Zwecke wird ausgeschlossen. Sie erhalten keine Werbung per E-Mail, Telefon oder Post."

Nach Absendung der Daten erhält man von Vergleich-private-krankenkassen.de die Mitteilung: "Um eine möglichst zeitnahe Bearbeitung Ihrer Anfrage zu gewährleisten, werden wir diese gegebenenfalls an einen unabhängigen Kooperationspartner (Krankenversicherungsexperte) weiterleiten." Bei Financescout24.de heißt es, dass ein "erfahrener" Versicherungsexperte in Kürze Kontakt aufnehmen werde und "kostenfrei" berate. Pkv-direktvergleich24.de kündigt einen "erfahrenen Makler" an und Private-krankenversicherung.net verweist darauf, dass die Anfrage bereits an "einen unserer Kooperationspartner weitergeleitet wurde".

Gerne werben die Anbieter mit vermeintlichem Verbraucherschutz. So behauptet die Inpunkto AG aus Mönchengladbach, dass das Unternehmen von VerbraucherSchutz.de getestet und empfohlen wurde. Auf der Homepage des Hamburger Vereins erfährt man dagegen lediglich, dass das Unternehmen ein wie auch immer geartetes "Serviceversprechen" abgegeben habe. Was viele Kunden von Inpunkto vermutlich nicht wahrnehmen, ist der "Service", dass sie schon mit der Abgabe der Daten einer Bonitätsprüfung bei der Schufa zustimmen.

Eigentlich müsste Thorsten Heine, der Kundenbetreuer der Finanzen AG aus Berlin, unseren Testkunden sehr gut kennen. Immerhin hat er für ihn mindestens sieben Berater ausgesucht. Doch wahrscheinlich hat Herr Heine die Wünsche de...

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