17 Gartenmöbel im Test

Draußen wohnen

Ratgeber Bauen und Wohnen 2014 mit CD | | Kategorie: Bauen und Wohnen | 09.05.2014

17 Gartenmöbel im Test
Foto: Claudia Paulussen/Shutterstock

Schöne, praktische und besondere Gartenmöbel in guter Qualität: Das geht! Wir stellen eine ganze Reihe empfehlenswerter Sitz-, Liege- und Abstellgelegenheiten vor. Nur einige wenige Modelle fallen wegen ihres hohen Schadstoffgehalts im Kunststoff durch.

Die umbrafarbenen Polyrattan-Sofalandschaften bekommen langsam ernst zu nehmende Konkurrenz. Es darf wieder etwas bunter auf den Terrassen und Balkons zugehen. Stühle und Tische gibt's zurzeit in allen Regenbogenfarben. Wer Wohnzeitschriften durchblättert oder sich in Einrichtungsgeschäften umsieht, kommt auch nicht an Metallmöbeln vorbei - mit matter Pulverbeschichtung, mal romantisch verschnörkelt im Kaffeehausstil, mal ganz modern.

Kunststoff bleibt ein Thema für alle, die farbige, pflegeleichte Möbel für draußen mögen oder schlichtweg nicht so viel Geld investieren wollen. Häufig wird allerdings die Widerstandsfähigkeit des Materials überschätzt. Sonne, Regen und UV-Strahlung lassen früher oder später auch Kunststoff erblassen oder spröde werden. Deshalb lässt man auch als "wetterbeständig" beworbene Plastikmöbel besser im Keller oder der Garage überwintern.

17 Gartenmöbel im Test

Bei vielen Stühlen und Liegen mit Textilbespannung muss man inzwischen zwei Mal hinsehen, bevor man erkennt, dass man es mit Kunstfasern zu tun hat. Bei Polyestergeweben etwa, die angenehm elastisch sind und dafür sorgen, dass man richtig bequem sitzt oder liegt. Auch alte Klassiker wie der Spaghetti-Stuhl, bei dem man auf gespannten Plastikschnüren sitzt, werden neu interpretiert. Vintageliebhaber zahlen saftige Preise für Originale wie den Acapulco-Stuhl - auch wenn der Lack teilweise schon ganz schön ab ist.

Und noch ein Gartenmöbel feiert ein Revival: die Hollywoodschaukel. Statt quietschender Metallfedern hat man die Wahl zwischen Holz- oder Polyrattan-Varianten. Vorausgesetzt es ist genug Platz da. Wer nur über einen Drei-Quadratmeter-Balkon erfügt, kann sich aber darüber freuen, dass viele Hersteller inzwischen auch Klapptische und -stühle im Programm haben, die bei gutem Wetter schön aussehen und sich bei schlechtem Wetter dünne machen.

Nach einem kurzzeitigen Umsatzeinbruch investieren die Deutschen auch wieder in gute Holzmöbel für draußen. Wobei es im Geschäft gar nicht so leicht ist herauszufinden, welche Möbel aus dem richtigen Holz geschnitzt sind. Denn häufig hat man es mit robustem Tropenholz zu tun, für dessen Anbau auch heute noch Regenwälder zerstört werden.

Wir haben 17 Gartenmöbel eingekauft, viele davon aus Holz, aber auch aus Kunststoff und Metall. Wir ließen die Tische, Stühle, Liegen und Sonnenschirme auf ihren Schadstoffgehalt prüfen, bei Tropenholz prüften wir, ob das Holz aus einer kontrollierten Waldwirtschaft beziehungsweise kontrolliertem Holzeinschlag stammt.

Das Testergebnis

Wir haben neunmal die Note "sehr gut" und zweimal ein "gut" vergeben. So richtig schlecht abgeschnitten haben nur drei Produkte mit der Note "ungenügend".

Es bleibt leider dabei: Wo PVC oder andere chlorierte Verbindungen im Spiel sind, sind andere Schadstoffe auch nicht weit. In den beiden Produkten von Lafuma tummeln sich im Gewebe unter anderem polyaromatische Ko...

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

So haben wir getestet

Der Einkauf

Schöne Gartenmöbel aus unterschiedlichen Materialien standen auf der Einkaufsliste: in erster Linie verschiedene Sitz- und Liegemöbel, aber auch Beistelltische und ein Sonnenschirm sollen die Ausstattung von Balkon und Terrasse ergänzen. Zusammen 17 Modelle in der Preisklasse zwischen 40 und 300 Euro aus Holz, Metall, Textil oder Kombinationen aus diesen Materialien, auch ein Kunststoffschalensessel ist dabei. Dabei bemühten wir uns, neben zertifiziertem Tropenholz auch europäische Hölzer einzukaufen.

Die Inhaltsstoffe

Jedes Material hat seine eigenen Eigenschaften, weshalb wir je nach Art des Produkts ganz unterschiedliche Schadstoffprüfungen durchführen ließen. So können beispielsweise Kunststoffe und synthetische Textilien gesundheitsschädliche Weichmacher und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten, Metalle und Hölzer mit problematischen Lacken und Lasuren behandelt und Textilien mit bedenklichen Stoffen gefärbt und ausgerüstet sein. Und wir ließen prüfen, ob Schrauben und Verbindungsmittel der Witterung standhalten.

Holz und Waldwirtschaft

Bei Holzmöbeln wollten wir wissen, ob eventuell bei der Angabe des Holzes gemogelt wurde. Handelte es sich um Tropenholz, wollten wir vom Anbieter die genaue Herkunft des Holzes wissen und ob es aus einer kontrollierten Waldwirtschaft stammt. Wenn schon Tropenholz, dann sollte zumindest das gewährleistet sein.

Der UV-Schutz

Ein Sonnenschirm und das Dach einer Hollywoodschaukel sollen vor intensiver Sonnenstrahlung schützen. Auch das ließen wir selbstverständlich messen.

Die Bewertung

Hohe Gehalte von Phthalat-Weichmachern und Dibutylzinn, die im Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken, sehen wir besonders kritisch. Solche Produkte schneiden bestenfalls "mangelhaft" ab. Weitere Minuspunkte gibt es unter anderem für PAK-Verbindungen, Formaldehyd und Holzschutzmittel. Im Falle von Tropenholz verschlechtert sich das Testergebnis um bis zu drei Noten, falls kein oder kein ausreichender Nachweis zur Herkunft des Holzes und für eine kontrollierte Waldwirtschaft erbracht werden konnte. Die Hauptaufgabe eines Sonnenschirms ist der UV-Schutz, den wir in diesem Fall stärker gewichten als mögliche Schadstoffe im Material.