Clean Clothes Campaign: Armutslöhne in Europas Textilfabriken

Autor: Redaktion | Kategorie: Kosmetik und Mode | 26.03.2018

Clean Clothes Campaign: Armutslöhne in Europas Textilfabriken

Wer keine schlechten Arbeitsbedingungen wie in Asien unterstützen will, liegt mit Kleidern und Schuhen "made in europe" richtig? Leider ist Europa kein Garant für faire Arbeitsbedingungen

In vielen Ländern Ost- und Südeuropas erhalten die Arbeiterinnen und Arbeiter nur Armutslöhne. Von einem existenzsichernden Einkommen liegen die geltenden Mindestlöhne oft weit entfernt. Und diese werden zudem oft nicht eingehalten. So das Ergebnis einer Veröffentlichung der Clean Clothes Campaign. Mitarbeiter der Organisation hatten dazu Arbeiterinnern unter anderem in Ungarn, Serbien und der Ukraine befragt. Demnach betrug in Ungarn der niedrigste Nettolohn 197 Euro, gemäß gesetzlichem Mindestlohn hätten es aber 243 Euro oder mehr sein müssen. In der Ukraine berichteten die Näherinnen zwar, dass sie mit Überstunden und Zuschlägen durchschnittlich etwa den Nettomindestlohn erhielten. Dabei handelt es sich gerade einmal um 89 Euro, davon können die Näherinnen den Alltag nicht bestreiten. Die Arbeiterinnen erzählten außerdem von großer Hitze in den Fabriken, Klimaanlagen, die nur eingeschalten werden, wenn eine Inspektion ansteht, Überarbeitung und Überschuldung.