Zu heiß: Wärmflasche wird oft falsch genutzt – Verfallsdatum nicht ignorieren

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 09.12.2025

Eine Wärmflasche tut gut, wenn man friert. Doch diese Fehler sollten Sie vermeiden.
Foto: Shutterstock / Jovana Dzo

Eine Wärmflasche tut nicht nur bei Bauchschmerzen gut, sondern verbreitet an kalten Abenden eine wohlige Wärme auf der Couch und im Bett. Doch Wärmflaschen werden oft fehlerhaft angewendet – worauf Sie unbedingt achten sollten, wenn Sie sich eine Wärmflasche machen.

Egal ob Sie nur selten eine Wärmflasche verwenden oder ein treuer Fan sind – die folgenden Fehler können Sie ganz einfach vermeiden. Ihre Gesundheit und die Umwelt werden es Ihnen danken.

1. Fehler: Zu heißes Wasser in die Wärmflasche

Wenn man friert, tut eine Wärmflasche einfach gut. Doch haben Sie schon mal vom sogenannten Toasted-Skin-Syndrom gehört? "Getoastete Haut" kann entstehen, wenn man es mit der wohligen Wärme zu gut meint und die Wärmflasche mit zu heißem Wasser füllt. Die intensive Wärme kann Schäden in den Blutgefäßen verursachen.

Besser man füllt die Wärmflasche nur mit warmem, keinesfalls mit kochend heißem Wasser. Dermatologin Friederike Wagner vom Dermatologikum Hamburg nennt gegenüber der Apotheken-Umschau 50 Grad Celsius als oberen Richtwert für Erwachsene. Bei Kindern und vor allem Kleinkindern reicht eine Wassertemperatur von 40 Grad aus.

Was zusätzlich vor Verbrennungen schützt: Die Wärmflasche nicht direkt auf die Haut legen, sondern über die Kleidung oder zwischen Decke und Körper. Ein kuscheliger Wärmflaschenschutz aus Stoff ist zusätzlich empfehlenswert.

Wichtig: Sie sollten niemals kochend heißes Wasser in die Wärmflasche füllen, nicht nur wegen des Toasted-Skin-Syndroms, sondern auch weil Hitze laut des TÜV-Verbands das Material unter Druck setzen und im schlimmsten Fall das Platzen der Wärmflasche zur Folge haben kann. Sollten Sie also beispielsweise Wasser aus dem Wasserkocher verwenden, schalten Sie ihn bei der richtigen Temperatur ab oder lassen das Wasser eine Weile abkühlen. 

2. Fehler: Verfallsdatum von Wärmflaschen ignorieren

Auch wenn man seine Wärmflasche vorsichtig und pfleglich behandelt, wird der Gummi der Kunststoff der Flasche spröde und kann rissig werden. Wie die Aktion Das Sichere Haus (DSH) hinweist, können auch Sonnenlicht, Reinigungsmittel oder starkes Knicken die Flasche auf Dauer beschädigen.

Zeigen Wärmflaschen Anzeichen von Verschleiß, sollte man sie austauschen. Außerdem haben auch Wärmflaschen ein Verfallsdatum: Jahr und Monat der Produktion sind auf dem Produkt angegeben, ähnlich wie bei einer TÜV-Plakette. Nach dem Produktionszeitpunkt sind Wärmflaschen in aller Regel zwei bis fünf Jahre haltbar. Wenn Sie sichtbare Schäden wie Risse oder undichte bzw. poröse Stellen feststellen, sollten Sie die Wärmflasche unverzüglich austauschen.

Der TÜV-Verband mahnt zudem, nur Wärmflaschen mit dem GS-Zeichen für "Geprüfte Sicherheit" zu verwenden. Dieses Prüfzeichen bestätigt, dass ein Produkt die gesetzlichen Vorgaben und Sicherheitsanforderungen erfüllt.

3. Fehler: Wasser im Topf erhitzen

Der dritte Fehler geht nicht zulasten der Gesundheit, aber zulasten der Umwelt. Wenn Sie das Wasser für die Wärmflasche im Kochtopf erhitzen, kostet das in der Regel etwas mehr Energie als im Wasserkocher. Das liegt in diesem Fall an der relativ geringen Wassermenge. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: Energie sparen beim Wasserkocher?

Besser Sie verwenden den Wasserkocher und schalten ihn ab, sobald die 50 Grad Celsius bzw. bei Kindern bei 40 Grad Wassertemperatur erreicht sind.

4. Fehler: Wärmflasche zu voll machen

Es spart Wasser und Energie, wenn Sie exakt die Menge an Wasser verwenden und erwärmen, die Sie auch benötigen. Das klingt einleuchtend, doch die wenigsten Menschen beherzigen diesen Tipp. Am besten füllen Sie das Leitungswasser erst in die Wärmflasche und stoppen, wenn die Flasche zu etwa Dreiviertel gefüllt ist. Anschließend schütten Sie das Wasser in den Wasserkocher und erhitzen es.

Wird die Wärmflasche bis an den Rand befüllt, entsteht ein unnötig hoher Druck im Inneren der Flasche. Auch die Luft sollten Sie nach dem Befüllen aus der Flasche streichen. Das geht am einfachsten, wenn man den Deckel noch nicht ganz fest zuschraubt.

5. Fehler: Wärmflasche gefüllt liegen lassen

Nach der Benutzung oder am nächsten Tag sollten Sie die Wärmflasche vollständig leeren und nicht gefüllt liegen lassen. Das Wasser hinterlässt Kalk und strapaziert das Material auf Dauer unnötig.

Schrauben Sie den Deckel deshalb ab, leeren das Wasser aus und lassen die Wärmflasche kopfüber trocknen. Dadurch verhindern Sie, dass Feuchtigkeit in der Flasche zurückbleibt und möglicherweise zu Ablagerungen führt.

Ein Wärmflasche lädt zum Kuscheln im Bett ein, doch Sie sollten sie dort nicht länger gefüllt liegen lassen.
Ein Wärmflasche lädt zum Kuscheln im Bett ein, doch Sie sollten sie dort nicht länger gefüllt liegen lassen. (Foto: Shutterstock / New Africa)

6. Fehler: Wasser einfach wegschütten

Aus Fehler Nummer 5 folgt aber nicht, dass Sie das verbrauchte Wasser der Wärmflasche einfach wegschütten sollten. Wir haben zwei sinnvollere Ideen:

  • Das Wasser erneut aufkochen und für eine neue Wärmflasche nutzen
  • Das Wasser in einer Gießkanne sammeln und zum Pflanzengießen verwenden

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