Ratgeber: Die Haut, das unterschätzte Sinnesorgan

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Spezial gesunde Haut | | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 14.11.2014

Ratgeber: Die Haut, das unterschätzte Sinnesorgan

Keiner kann so leicht aus seiner Haut heraus. Auch wenn ihm mal was unter die Haut geht. Und manchmal ist man froh, mit heiler Haut davonzukommen. Die Haut erfüllt lebenswichtige Aufgaben und muss sorgsam gepflegt werden.

Könnte man die Haut eines Erwachsenen auseinanderfalten, käme sie auf eine Fläche von ungefähr zwei Quadratmetern. Zusammengefaltet auf eine Waage gelegt, brächte sie es auf drei bis fünf Kilo. Vom Scheitel bis zur Sohle ist der Mensch in Haut eingepackt.

Sie ist mehr als nur eine Hülle, die unseren Körper umgibt, mehr als nur ein Schutzschild gegen Sonne und Wind, Hitze und Kälte. Am Zustand der Haut lässt sich auch ablesen, wie es um unser Innerstes bestellt ist: Wir werden rot vor Scham oder bleich vor Schreck, bekommen hektische Flecken bei Stress und Pickel bei Hormonumstellungen. Außerdem ist die Haut ein wichtiges Sinnesorgan.

Gründe genug, pfleglich mit ihr umzugehen. Auch wenn sich die Haut alle vier Wochen erneuert. Im Unterschied zu den meisten anderen Körperzellen sind die Zellen der Haut in der Lage, sich immer wieder zu teilen. Aus tieferen Schichten der Haut werden beständig neue Zellen nach oben geschoben. Die äußersten Zellen trocknen langsam aus, sie verhornen und werden schließlich zu abgestorbenen Hautschuppen. Dieser Regenerationsprozess dauert durchschnittlich 28 Tage. Im Alter verläuft er langsamer.

Die Haut ist ein vielschichtiges und empfindsames Gebilde mit lebenswichtigen Funktionen. Eine ihrer faszinierenden Aufgaben: der Tastsinn, der Innen- und Außenwelt miteinander verbindet. Verschiedene Sensoren in der Haut nehmen äußere Reize wie Wärme, Kälte, Druck oder zärtliches Streicheln wahr und melden sie an das zentrale Nervensystem. Dort lösen sie dann Empfindungen aus - entweder angenehme oder aber unangenehme.

Eine sanfte Berührung beispielsweise führt zu Wohlbehagen und ist Balsam für die Seele: Wird der Körper gestreichelt, fühlt sich der Mensch wohl in seiner Haut. Als wesentlicher Träger von Sinnesfunktionen ist die Haut ein soziales Organ. Hautkontakte stimulieren vielfache seelische Empfindungen. Positive wie Zärtlichkeit, Freude, Glück, Lust und Liebe; ebenso aber auch negative wie Zorn, Trauer, Ekel und Abscheu. Die durch den Hautkontakt ausgelöste Reaktion erfolgt unvermittelt und nicht kontrolliert. Wir erröten, werden schlagartig blass oder uns fröstelt. Die Empfindung "zu heiß” dagegen ruft den Impuls hervor, die Hand sofort wegzuziehen. So schützt uns die Haut vor Verletzungen und schädlichen Umwelteinflüssen.

Die Haut als Klimaanlage

Auch bei der Abwehr von Krankheitserregern steht die äußere Hülle an vorderster Front. Ein natürlicher Säureschutzmantel aus Schweiß und Talg, der wie ein Film auf der Hautoberfläche liegt, bietet Eindringlingen wie Keimen und Bakterien Paroli. Auf der gesunden Haut liegt der pH-Wert zwischen fünf und sechs. In dem leicht sauren Milieu fühlen sich die Störenfriede nicht wohl und sterben dort normalerweise.

Unersetzlich ist die Haut zudem als Klimaanlage. Bei Kälte sorgen Temperatursensoren dafür, dass die Durchblutung gedrosselt wird und sich das Blut an der Oberfläche nicht abkühlt. B...