28 Pflegeversicherungen für Kinder im Test

Für den Fall der Fälle

Jahrbuch Kleinkinder 2018 | | Kategorie: Geld und Recht | 18.01.2018

28 Pflegeversicherungen für Kinder im Test

Bei Pflegeversicherungen denkt man an alte Leute. Doch gerade für Kinder können sie sehr nützlich sein. Besonders flexibel ist die Pflegetagegeldversicherung. Hier können Eltern das Geld nach eigenem Gutdünken einsetzen.

ÖKO-TEST hat 28 Tarife von 22 Assekuranzen unter die Lupe genommen.

Das Testergebnis

Mehr Flop als top. Zwei Tarife erreichen den 1. Rang, weitere drei Angebote bewerten wir mit dem 2. Rang. Am anderen Ende finden sich neun Tarife auf dem 5. und dem 6. Rang. Doch die guten Angebote sind eine günstige Notfallabsicherung für Kinder. Für ein Kind zahlen die Eltern für eine sehr gute oder gute Absicherung zwischen elf und zwölf Euro. Im höchsten Pflegegrad ermöglicht ein Schutz von 3.000 Euro monatlich, dass ein Elternteil sich weitgehend um das betroffene Kind kümmern kann. Für Kinder ist die private Pflegeversicherung damit die optimale Absicherung für den schlimmsten Fall. "Existenzieller Invaliditätsschutz über eine Pflegeversicherung ist keine schlechte Idee", bestätigt Georg Pitzl, Versicherungsberater aus Mering bei Augsburg. Die Produkte sind so extrem günstig, weil das Risiko, dass ein Kind nach Unfall oder Krankheit lebenslang zum Invaliden wird, zum Glück gering ist.

Viele Fallstricke in den Bedingungen: Beim günstigen PflegeStart der Signal-Versicherung beispielsweise müssen die Kunden beachten, dass in den Pflegegraden 1 bis 3 nur Leistungen erfolgen, wenn die Pflegebedürftigkeit aus einem Unfall resultiert. Gnadenlos günstig sind auch Tarife ohne Altersrückstellungen. Sie werden jedoch mit den Jahren schnell und überproportional teurer. Das heißt: Gerade wenn das Risiko steigt, zum Pflegefall zu werden, wird der Schutz möglicherweise unbezahlbar. Tarife ohne Altersrückstellungen haben wir daher nicht berücksichtigt.

Kalkulation oft Geheimsache. Ein weiterer Fallstrick, den die Kunden noch viel schwerer erkennen können, ist der Rechnungszins. "Angesichts der Niedrigzinsphase gewinnt der für die Tarifkalkulation verwendete Rechnungszins deutlich an Bedeutung", erläutert der Versicherungsmathematiker Peter Schramm aus Diethardt im Taunus. Denn ein großer Teil der Prämien wird am Kapitalmarkt angelegt, um Altersrückstellungen aufzubauen. Für die Kalkulation der Prämien wurden die angelegten Gelder jahrzehntelang bei allen Anbietern rechnerisch mit 3,5 Prozent verzinst. Doch angesichts des Zinsverfalls hat die Branche immer mehr Schwierigkeiten, diesen Rechnungszins zu erwirtschaften. Viele Unternehmen haben ihn daher bereits auf unter drei Prozent gesenkt. Wird mit einem geringeren Zins kalkuliert, müssen die Beiträge erhöht werden, damit im Alter das gleiche Kapital zur Verfügung steht. "Für Versicherte ist es also beim Kauf einer Police von Bedeutung, mit welchem Rechnungszins der Tarif kalkuliert wurde. Bei einem hohen rechnerischen Zins ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser gesenkt wird und die Beiträge dann deutlich steigen, jedenfalls sehr hoch", schätzt Experte Schramm. Das erklärt möglicherweise auch, warum zehn am Test teilnehmende Versicherer uns nicht in die Karten schauen ließen und eine Angabe zum Rechnungszins verweigert haben. Um zu einem fairen Vergleich zu...

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