Das eigene Haus gilt 85 Prozent Deutschen als verlässlichste Form der Altersvorsorge. Das belegt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Union Investment vom Ende vergangenen Jahres. Fast jeder Dritte, der zusätzliches Geld für das Alter auf die hohe Kante legt, will dieses zudem ausschließlich in den Bau oder Kauf eines Eigenheims investieren - so eine repräsentative Studie der Postbank in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach vom Herbst 2012. Doch das Eigenheim mag noch so hoch im Kurs stehen. Nur wenn es bis Rentenbeginn wirklich schuldenfrei ist, bringt es seinen Besitzern im Alter einen Vorteil in Form der Mietersparnis. Die allein reicht zusammen mit der gesetzlichen Rente aber nur selten aus, um die Lebenskosten im Alter finanzieren oder gar den bis dahin gewohnten Lebensstandard zu halten. Das gilt vor allem für Ruheständler, die jahrzehntelang jeden Cent in die eigene Immobilie gesteckt haben. Zusätzliches Vermögen ist dann oft nicht vorhanden. Auch viele Freiberufler und Gewerbetreibende haben ihr Geld in die eigene Immobilie gesteckt, dafür aber nicht selten die sonstige finanzielle Absicherung im Alter vernachlässigt. Kurz: Sie sind zwar vermögend, aber trotzdem knapp bei Kasse.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts besitzen rund 51 Prozent der Seniorenhaushalte im Alter zwischen 65 und 69 Jahren eine Immobilie. Aber die Geldmittel sind knapper, als sie dachten. In jedem zweiten Singlehaushalt über 65 liegt das Monatseinkommen unter 1.250 Euro netto. Rund 20 Prozent der Seniorenehepaare müssen mit weniger als 1.500 Euro netto im Monat auskommen. Bei derart knappem Budget können schon steigende Nebenkosten für das Eigenheim die Haushaltskasse über Gebühr belasten, von zusätzlichem Geldbedarf für einen altersgerechten Umbau der Immobilie, die Beschäftigung eines Pflegedienstes oder schlicht einer Putzhilfe sowie dem Wunsch nach etwas Luxus im Alter ganz zu schweigen.
Der einfachste Weg zu mehr Geld im Alter wäre oft der Verkauf des Hauses und der Umzug in eine kleinere Mietwohnung. Wird der Verkaufserlös in einen guten Auszahlplan oder eine Sofortrente investiert, lässt sich daraus eine auskömmliche Zusatzrente generieren. Ein solcher Schritt erscheint vielen Senioren jedoch wie ein Offenbarungseid. Sie haben Jahrzehnte für das Eigenheim geschuftet und die Schulden abgetragen, obendrein ein Großteil ihres Lebens dort verbracht. Den mühsam aufgebauten Schatz jetzt wieder aus der Hand zu geben, fällt daher schwer. Außerdem müssten sie womöglich Jahr für Jahr steigende Mietkosten schultern. Das lässt die Zusatzrente netto schnell wieder zusammenschmelzen, so dass unterm Strich trotz Hausverkauf weit weniger als das erhoffte Plus zum Leben übrig bleibt.
Neuerdings gibt es aber auch andere Lösungen. Reicht das Geld im Alter nicht aus, kann die schuldenfreie Immobilie auch direkt in eine Zusatzrente umgewandelt werden. "Eat your brick" - "V...