20 Fischstäbchenmarken haben wir getestet, vier davon bewerten wir mit "sehr gut". Die Produkte enthalten keine Schadstoffe und stehen für Fisch aus nachhaltiger Fischerei. Das können wir leider nicht über jede Marke im Test sagen. Denn unter den getesteten Produkten gibt es auch vier Fischstäbchen, die mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durchfallen.
Dazu gehören die Fischstäbchen aus Alaska-Seelachs von Eismann. Sie schneiden als einziges Produkt im Test "ungenügend" ab. Zwar überzeugt die Marke in Sachen Nachhaltigkeit, dafür sind wir aber unzufrieden mit den Inhaltsstoffen und den Verpackungsangaben.
Zu viele Fettschadstoffe in Eismann-Fischstäbchen
Kritik gibt es vor allem für den aus unserer Sicht "stark erhöhten" Gehalt des Fettschadstoffs 3-MCPD. Das Problem: 3-MCPD und seine Ester haben im Tierversuch insbesondere zu Schäden an den Nieren geführt. Aus diesem Grund hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (ESFA) eine maximale Aufnahmemenge pro Tag festgelegt. Isst ein Kind, das 30 Kilogramm wiegt, fünf Fischtäbchen von Eismann, nimmt es schon mehr als die von der ESFA empfohlene Menge 3-MCPD auf.
Weil ein erhöhtes gesundheitliches Risiko durch die permanente Aufnahme möglich ist, empfiehlt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Gehalte an Fettschadstoffen in Lebensmitteln, die oft von Kindern verzehrt werden, zu senken.
Zum Vergleich: "Stark erhöhte" Gehalte des Fettschadstoffs 3-MCPD kritisieren wir in einer weiteren Fischstäbchenmarke im Test. In fünf Produkten bewerten wir die Gehalte als "erhöht".
Eismann setzt bei Fischfang auf Nachhaltigkeit
Positiv fällt auf, dass Eismann MSC-zertifizierten Alaska-Seelachs aus dem Nordpazifik in den Fischstäbchen verwertet. Damit setzt das Unternehmen auf Fische aus einem gesunden und großen Bestand. Gefangen werden diese laut Angabe des Herstellers mit pelagischen, also "schwebenden", Schleppnetzen - eine Methode, die dem Meeresboden nicht schadet. Die Lieferkette bis zum Fangschiff hat Eismann zumindest "überwiegend" belegt. Das ist im Test insgesamt neun Mal der Fall.
Nachhaltigkeit muss beim Fischfang eine große Rolle spielen. Nicht nur der Klimawandel setzt dem Meer zu, Überfischung und destruktive Fangmethoden tun ihr übriges. Zudem hat beides Auswirkungen auf die biologische Vielfalt.
Kritik an Verpackungsangaben
Schade ist allerdings, dass auf der Verpackung der Eismann-Fischstäbchen die Angabe der Fangmethode fehlt, auch online wird diese Information nicht zur Verfügung gestellt. Damit können Verbraucher nicht einschätzen, ob der Fisch nachhaltig gefangen wurde. Dafür gibt es kleine Minuspunkte.
Außerdem bemängeln wir, dass die Nährwerte nur in Bezug auf ein Fischstäbchen angegeben werden – dabei werden meist mehr als eins pro Portion verzehrt. Die meisten anderen Fischstäbchenmarken geben die Nährwerte für beispielsweise fünf Fischstäbchen an.
So schmecken die Eismann-Fischstäbchen
Geschmacklich haben wir an den Eismann-Fischstäbchen nichts auszusetzen. Die Fischstäbchen schmecken laut der Sensorikexperten stark nach gebratener Panade, stark würzig, salzig und deutlich nach Fisch.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Das Gesamturteil beruht zu gleichen Teilen auf den Teilergebnissen Inhaltsstoffe und Nachhaltiger Fischfang und Transparenz. Ein schlechtes Teilergebnis Weitere Mängel verschlechtert das Gesamturteil allerdings noch mal. Weil wir also den Fettschadstoffgehalt und die Verpackungsangaben kritisieren und die Lieferkette nicht ganz belegt ist, ergibt sich das Gesamturteil "ungenügend" für die Eismann-Fischstäbchen. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
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