Welt-Vegetariertag: 5 gute Gründe, weniger Fleisch zu essen

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Essen und Trinken | 01.10.2019

Welt-Vegetariertag: 5 gute Gründe, weniger Fleisch zu essen
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / pasja1000

Heute ist Welt-Vegetariertag! Der Tag, an dem auch Nicht-Vegetarier aufgerufen sind, einen Tag auf Fleisch zu verzichten. Ein leckeres Rezept – und fünf gute Gründe, warum es sinnvoll ist, weniger Tiere zu essen.

In Deutschland verzichten rund 8 Millionen Menschen auf Fleisch, und es werden immer mehr. Dem steht eine große Zahl an Menschen gegenüber, die noch immer viel Schwein, Rind und Geflügel konsumieren: Durchschnittlich fast 60 Kilogramm Fleisch verzehrt jeder Deutsche im Jahr.

Gründe, sich vegetarisch zu ernähren oder zumindest den Fleischkonsum zu reduzieren, gibt es jede Menge. "Weniger Fleisch auf dem Teller ist besser für die Gesundheit und für die Umwelt", sagt Katrin Wenz, Agrarexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Auch Vertreter von Greenpeace sind der Meinung, dass wir den Klimawandel nur mit weniger Fleischkonsum aufhalten können.

5 Gründe, häufiger vegetarisch zu essen

1. Ein Plus für den Klimaschutz

Wer auf Fleisch verzichtet, sorgt für geringere Treibhausgas-Emissionen. Ungefähr 15 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase gehen auf die Haltung von Nutztieren zurück. Rinder stoßen beispielsweise große Mengen Methangas aus. Die industrielle Tierhaltung gehört damit neben dem Energiesektor und dem Verkehr zu den Hauptverursachern des Klimawandels.

Bei der Produktion eines Kilogramms Rindfleisch entstehen zum Beispiel gut 13 Kilo CO2-Äquivalente, bei Obst und Gemüse sind es deutlich unter einem Kilogramm. Allerdings sind auch die Emissionen, die bei der Herstellung von Butter und anderen Milchprodukten entstehen, erschreckend hoch. Lesen Sie dazu auch: Diese Lebensmittel sind die schlimmsten Klimakiller

2. Fleischkonsum verbraucht Ressourcen

Für die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch werden bis zu 16 Kilogramm Getreide als Futter benötigt. "Die industrielle Tierhaltung und der Anbau von Futtermitteln beanspruchen 80 Prozent aller Weide- und Ackerflächen der Welt. In Deutschland belegen allein Futtermittel 60 Prozent der Ackerfläche", so Greenpeace

Würden die Ackerflächen stattdessen für die Herstellung pflanzlicher Nahrungsmittel genutzt, könnten deutlich mehr Menschen ernährt werden. 

3. Fleischproduktion verbraucht viel Wasser

In tierischen Produkten steckt viel mehr Wasser als in pflanzlichen. Man spricht hier von "virtuellem Wasser", das für die Herstellung eines Produkts insgesamt verbraucht wurde, bis es auf unserem Teller oder in unserem Schrank landet.

Ein Beispiel: Für die Herstellung eines 150-Gramm-Rindfleisch-Burgers werden durchschnittlich 2.350 Liter virtuelles Wasser gebraucht, während für einen Sojaburger im Durchschnitt nur gut 150 Liter Wasser benötigt werden. Auch bei der Sojamilch ist der Unterschied riesig: Für einen Liter Sojadrink werden nur knapp 300 virtuelles Liter Wasser benötigt, bei Kuhmilch sind es mehr als 1.000 Liter. (Quelle: PETA)

4. Zu viel Fleisch ist ungesund

Insgesamt essen die Deutschen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung doppelt so viel Fleisch wie von Gesundheitsexpertinnen und -experten empfohlen. Deutlich gesünder wäre eine Menge von 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche, also die Hälfte des aktuellen Pro-Kopf-Konsums. Verarbeitetes Fleisch (Wurst, Schinken) wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO sogar als krebserregend eingestuft.

Fleisch aus konventioneller Haltung ist darüber hinaus häufig mit Medikamenten wie Antibiotika behandelt. Wer viel Tier konsumiert, läuft deshalb Gefahr, Resistenzen gegen Antibiotika zu entwickeln: Ist das der Fall, können bakterielle Infektionen nicht mehr (so gut) behandelt werden, weil bestimmte Medikamente nicht mehr gegen Bakterien wirken.

5. Vegetarische Ernährung schützt Tiere

Die Misstände in der Massentierhaltung sind bekannt: Nutztiere werden oft unter grausamen, unwürdigen Umständen gehalten und getötet. Das ist nicht nur bei den Rindern, Schweinen und Hühnern, die wir essen, der Fall. Auch die Haltung von Milchkühen ist häufig alles andere als tierfreundlich.

Dagegen helfen mehr Bio-Produkte im Einkaufskorb sowie die Überlegung, einige Milchprodukte durch vegane Alternativen wie beispielsweise Hafermilch zu ersetzen.

Fazit: Wer sich regelmäßig für vegetarische Gerichte entscheidet, ernährt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit gesünder und schützt Umwelt und Klima. Außerdem leisten sie oder er einen Beitrag zum Tierwohl.

Vegetarische Gerichte: Einfach mal probieren!

Im Mittelpunkt des Welt-Vegetariertags steht nicht unbedingt der dauerhafte Verzicht auf Fleisch. Es geht vielmehr darum, dass Nicht-Vegetarier auch mal – bewusst – ein vegetarisches Gericht probieren.

Dazu passt auch unser Rezept-Tipp: Mangold-Hirsotto mit getrockneten Aprikosen

Quelle: BUNDGreenpeace

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