17 Schwarze Strumpfhosen im Test

Was für eine Masche!

ÖKO-TEST Jahrbuch Kosmetik für 2011 | | Kategorie: Kosmetik und Mode | 05.11.2010

17 Schwarze Strumpfhosen im Test

Alle untersuchten schwarzen Strumpfhosen schneiden mit "sehr gut" oder "gut" ab. Die beauftragten Labore fanden weder bedenkliche Farbstoffe noch Schwermetalle. Allerdings schwächelten einige Modelle beim Belastungstest.

Was trägt frau zu kurzem Rock und schicken Schuhen? Natürlich eine blickdichte, schwarze Strumpfhose. Schwarz geht immer. Schwarz passt zu fast allem und Schwarz macht schlank. Das stimmt tatsächlich. Denn Schwarz absorbiert Licht, wohingegen helle Farbflächen Licht reflektieren. Schwarz wird so praktisch von der Umgebung überstrahlt und fällt viel weniger auf als Weiß oder leuchtende Farben. Schwarze Gegenstände wirken deshalb kleiner, Beine in schwarzen Hosen oder Strumpfhosen optisch schmaler.

Wir haben 17 schwarze Strumpfhosen mit hohem Baumwollanteil eingekauft und in die Labore geschickt. Darunter einfache, glatte Modelle, aber auch Exemplare mit Mustern. Wir wollten zum einen wissen, ob die Beinkleider schädliche Stoffe enthalten. Zum anderen haben wir prüfen lassen, wie es um die Mate-rialeigenschaften bestellt ist. Geben die Strumpfhosen beim Reiben Farbe ab? Bilden sich lästige Knötchen?

Das Testergebnis

Zwölf Produkte schneiden mit "gut" ab, fünf sogar mit "sehr gut" - ein wirklich erfreuliches Ergebnis.

Weder krebserregende Azo-Farbstoffe noch allergisierende Dispersionsfarbstoffe haben die beauftragten Labore in den Strumpfhosen gefunden. Auch umstrittene halogenorganische Verbindungen oder giftige Schwermetalle stecken in keiner Marke.

Einziger Kritikpunkt bei den Inhaltsstoffen sind umstrittene optische Aufheller. Sie sorgen in den Etiketten von neun Strumpfhosen für eine strahlend weiße Farbe und wären leicht verzichtbar. Optische Aufheller können mit dem Schweiß auf die Haut gelangen, sie sind aufwendig in der Herstellung und Entsorgung und biologisch nur schwer abbaubar.

Wenn Strumpfhosen längere Zeit getragen werden, sehen sie nicht mehr aus wie am ersten Tag. Weil das Strickgewebe gegen Stoff oder Stiefel scheuert, bilden sich kleine Pillingknötchen oder empfindliche Muster werden abgewetzt. Bei der Pillingprüfung im Labor haben sich bei sechs Produkten besonders viele störende Knötchen gebildet, dafür gibt es eine Note Abzug. Auch teure Marken finden sich unter den schlechter geprüften. Bei der Falke Seasons Strumpfhose beispielsweise war nach dem Belastungstest vom ursprünglichen Rautenmuster nicht mehr viel übrig.

Im trockenen Zustand geben die Strumpfhosen keine oder kaum Farbe ab. Sind sie nass, sieht das schon anders aus. Dann ist die Reibechtheit meist niedrig, die schwarzen Strumpfhosen färben ab. Allerdings entspricht dies dem Qualitätsstandard für Maschenware und der Test zur Reibechtheit ist sehr hart, deshalb haben wir dafür nicht abgewertet.

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

So haben wir getestet

Der Einkauf

Für den Winter wollten wir etwas dickere Strumpfhosen mit Baumwollanteil testen. Wir haben die großen Strumpfmarken ebenso eingekauft wie Drogerieware und junge Modelabel. Apropos große Marken: Vom Traditionsunternehmen Ergee ist nur der Markenname geblieben, und der wurde vom Textildiscounter Kik gekauft. Ergee machte Ende 2008 Konkurs. Die Esprit-Strumpfhose im Test wird hingegen vom Traditionshersteller Falke produziert.

Die Inhaltsstoffe

Giftige Schwermetalle, krebserregende oder allergisierende Farbstoffe, umstrittene halogenorganische Verbindungen - all diese Schadstoffe können in Textilien stecken. Die beauftragten Labore sollten herausfinden, ob die schwarzen Strumpfhosen damit belastet sind und ob die eingenähten Wäscheetiketten optische Aufheller enthalten.

Materialeigenschaften

Wenn Stoff gegen Stoff scheuert wie das beim Tragen von Strumpfhosen der Fall ist, dann können sich lästige, unansehnliche Knötchen bilden. Die Fachwelt spricht von Pilling. In der Pillingprüfung im Labor haben die Experten das Tragen simuliert, um festzustellen, wie viele Knötchen sich bilden und wie stark das Gewebe abgewetzt wird. Dazu wurde der Strumpfhosenstoff gegeneinander gerieben, zunächst 1.000 Mal, dann 2.000 Mal - das simuliert eine lange Tragezeit. Außerdem haben die Textilexperten überprüft, ob die Strumpfhosen Farbe abgeben. Dazu wurde ein weißer Stoff auf einen Zapfen gespannt und über das Strumpfgewebe gerieben - je nachdem wie viel Farbe im weißen Stoff zurückblieb, fiel die Bewertung der Reibechtheit aus.

Die Bewertung

Materialeigenschaften und Inhaltsstoffe haben bei diesem Test gleiches Gewicht und sind zu jeweils 50 Prozent in die Bewertung eingegangen. Bei den Materialeigenschaften fiel vor allem die Pillingprüfung ins Gewicht, hier gingen die Noten bei der höchsten Belastungsstufe in die Bewertung ein.