Elektro-Rasenmäher im Test: Diese Elektromäher empfehlen wir

ÖKO-TEST Jahrbuch Bauen, Wohnen, Renovieren für 2010 | | Kategorie: Bauen und Wohnen | 09.11.2009

Elektro-Rasenmäher im Test: Diese Elektromäher empfehlen wir

Rasenmähen gehört nicht unbedingt zu den Lieblingsaufgaben im Garten. Ein gutes Gerät spart daher Zeit und Nerven. Wirklich spitze ist in unserem Test keins, doch es gibt durchaus gute Elektro- und Hand-Rasenmäher.

Rasenmähen - ganz klar - ist Männersache. Und wenn Mann das tut, dann wird der Rasenmäher zum Prestigeobjekt, fast so wie das Auto: Möglichst viel Power muss er haben, schließlich muss Mann mit dem Wunderwerk der Technik den Nachbarn hinter sich lassen. So macht auch die Fachsimpelei über den Zaun richtig Spaß.

Elektro-Rasenmäher im Test mit Elektromähern von Sabo, Viking, Wolf, Gardena, Bosch und Co.

Glücklich die Familien, wo die Rollen so klar verteilt sind. Sie ersparen sich die wöchentlich wiederkehrenden Reibereien über die Frage, wer dieses Mal dran ist. Einer wird den schwarzen Peter ziehen.

Doch den haben vor allem die Nachbarn, deren Nerven ob des ohrenbetäubenden Lärms bald blank liegen: Hat man denn nicht mal während des Mittagsschlafs seine Ruhe? Nein, nach der aktuell geltenden Regelung darf werktags zwischen sieben und 20 Uhr ohne Pause gemäht werden, egal mit welchem Mäher. Nur am Sonntag muss Ruhe sein. Und dabei ist der Krach nur eine Sache. Steriler Rasen, wohin das Auge schaut? Wo bleiben da die Blumenwiesen, die wenigstens Lebensraum für viele Pflanzen, Kleintiere und Insekten bieten?

Aber viele Familien hierzulande möchten nicht auf ihren Rasen verzichten. Da kann Mama sich so schön sonnen und die Kleinen spielen und toben, ohne gleich die Blumen niederzutrampeln. Und am Wochenende wollen die Erwachsenen mit ihren Freunden grillen, ohne durchs hohe Gras zu waten. Und ordentlich soll es ja auch aussehen.

Nur wenige Elektro-Rasenmäher im Vergleich empfehlenswert

Wir haben zehn Elektro-Rasenmäher für kleine bis mittelgroße Rasenflächen einem ausgiebigen Praxistest unterzogen. Die Modelle stammen von namhaften Markenherstellern, aber auch aus Baumärkten und dem Versandhandel. Und weil die Ökologie nicht zu kurz kommen soll, ließen wir auch drei Spindelmäher prüfen.

Das Testergebnis: Der Praxistest brachte keinen durchschlagenden Sieger hervor: Es gibt mehr "befriedigende" als "gute" Rasenmäher. Zwei Rasenmäher liegen immerhin klar vorne und nahe dran an der Bestnote: der Elektromäher Bosch Rotak 37 und der Gardena Spindelmäher 380 C. Das Gerät von Obi fällt dagegen richtig durch.

Wer sich beim Kauf eines Elektromähers von hohen Wattzahlen blenden lässt, hat das Nachsehen. Die gemessene Leistung war stets niedriger und teilweise himmelweit von den Geräteangaben entfernt. Sieben von zehn Mähern brachten nicht einmal die Hälfte der angegebenen Leistung, der Mäher von Max Bahr gar nur 28 Prozent.

Nur ein Markengerät überzeugt beim Rasenmähen

Beim Mähen konnte der Bosch Rotak 37 voll überzeugen, vier weitere Elektro- und ein Handmäher bekamen dabei immerhin noch ein "gut". Gar nicht zufrieden waren unsere Tester mit dem CMI Elektro-Rasenmäher 35 E, der richtig schlecht mähte und bei feuchtem und hohem Rasen sogar blockierte.

Das interessiert auch die Nachbarn: Obwohl Hand- und Elektrogeräte im Vergleich zu den Benzinern als relativ leise gelten, können einige Modelle sie sehr wohl um ihre Ruhe bringen. Die Geräte von Bosch, Otto, Max Bahr und sogar der handbetriebene Spindelmäher von Wolf-Garten sind beim Mähen sehr laut, den gesetzlichen Grenzwert halten sie aber alle ein. Sehr leise sind dagegen die beiden anderen Spindelmäher.

Komfortabel ist eine zentrale Schnitthöhenverstellung. Lästig dagegen, wenn jedes Rad verstellt oder gar jede Achse umgebaut werden muss. In einigen Fällen kann der Messerwechsel nicht mit üblichen Werkzeugen durchgeführt werden, der Rasenmäher muss dazu in die Werkstatt.

Chlorierten Kunststoffe in Rasenmäher-Griffen

Neben dem Praxistest ließen wir alle Mäher auf umweltbelastende PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe untersuchen. Sie stecken in fast allen Elektrokabeln und Griffbeschichtungen. Lediglich zwei Handgeräte sind unbelastet.

So reagierten die Hersteller:  Mehrere Produzenten konnten sich die von ihren Angaben abweichenden Schnittbreiten nicht erklären. ÖKO-TEST ließ jedoch nicht die Messerbreite messen, sondern die Bahnenbreite, die tatsächlich gemäht wurde. Abweichungen können daher rühren, dass von den Vorderrädern platt gewalzter Rasen vom Messer nicht erfasst wird.

Elektro-Rasenmäher im Test: So reagierte Sabo

Laut Al-Ko und Sabo soll der Messerwechsel aus Sicherheitsgründen nur von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden. Wir meinen, dass man von Menschen, die einen Rasenmäher besitzen, einen vorsichtigen Umgang erwarten kann. Schließlich ist der schon bei der Reinigung nötig.

Sabo argumentiert, dass seine Produkte ausschließlich über den Fachhandel verkauft würden - vormontiert und betriebsfertig. Wir bestellten den Rasenmäher bei einem Fachhändler übers Internet: unmontiert.

Brill erklärt, dass beim Handmäher die Messer speziell gehärtet seien, sodass ein Nachschleifen während der üblichen Lebensdauer in der Regel nicht erforderlich sei. Der Anbieter empfiehlt, die blanken Schnittkanten der Messer leicht einzuölen beziehungsweise zu fetten, um Flugrost zu vermeiden.

Wir haben diese Produkte für Sie getestet