Ist Honig vegan?

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Essen und Trinken | 30.10.2022

Honig gibt es in zahlreichen Sorten.
Foto: Shutterstock / Subbotina Anna

Honig schmeckt auf dem Brot und im Tee. Das leckere Süßungsmittel kommt bekanntlich von den Bienen – aber ist Honig damit vegan oder nicht?

Akazienhonig, Blütenhonig, Waldhonig – Honig gibt es in vielen unterschiedlichen Sorten. Eines haben alle Sorten und Geschmacksrichtungen gemeinsam: Bienen sind essenziell, um sie zu produzieren.

Deshalb ist Honig nicht vegan

Bienen produzieren Honig, das macht ihn zu einem tierischen Produkt. Damit ist Honig nicht vegan. Viele Veganer und Tierschutzorganisationen argumentieren auch, dass der Mensch den Bienen den Honig "stiehlt". Denn die Insekten benötigen den Honig, den sie als Wintervorrat anlegen, selbst als Nahrung. 

Verantwortungsvolle Imker und Hobby-Imker allerdings entnehmen nur so viel Honig, dass den Tieren ausreichend Nahrung bleibt. Dennoch bleiben Kritikpunkte an der Honigbienen-Haltung:

  • Bienen-Königinnen werden eingesperrt oder am Wegfliegen gehindert.
  • Beim Entnehmen der Waben können die Tiere verletzt oder zerquetscht werden.
  • Die künstliche Ersatznahrung kann zu Krankheiten und zu Bienensterben führen.

Honig im Test: Labor findet Dreck und bienengiftige Stoffe

ÖKO-TEST hat Honige getestet und kann einige "sehr gute" Produkte empfehlen. Doch bekannte Marken und Bio-Honige fielen durch. Das Labor stieß auf Schmutz- und Pestizidrückstände; auch Zuckerrübensirup konnte in zwei Honigen nachgewiesen werden – obwohl dieser im Honig verboten ist.

Diese veganen Honig-Alternativen gibt es

Honig ist ein unbehandeltes Naturprodukt, aber nicht vegan. Für Veganer und Menschen, die auf Honig verzichten möchten, eignen sich deshalb folgende Alternativen:

  • Ahornsirup wird als Saft aus dem Stamm des Zuckerahorns abgezapft und zu Sirup verdickt. Das Naturprodukt stammt vorwiegend aus Kanada und hat damit einen weiten Transportweg hinter sich.
  • Agavendicksaft oder Agavensirup wird aus dem Saft der Agaven-Pflanzen gewonnen, die hauptsächlich in Mexico wachsen.
  • Zuckerrübensirup wird aus Zuckerrüben hergestellt und ist damit eine regionale und vegane Alternative zu Honig

Wichtige Kauftipps für Honig

Die Honige im Supermarkt sind oft Importware. Besser Sie kaufen Honig im Bio-Markt und in Reformhäusern. Noch besser gehen Sie zum Honigkauf auf den Wochenmarkt. Dort wird Honig aus der Region angeboten, meist von kleinen Imkereien. Damit sind die Transportwege kurz, oft können Sie auf dem Markt auch die leeren Honiggläser wieder zurückgeben.

Erst einmal gekauft hält sich Honig lange: Ein ungeöffnetes Glas Honig können Sie mindestens ein Jahr, in der Regel auch mehrere Jahre aufbewahren. Lagern Sie es an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort. Bei Lichteinstrahlung können die Inhaltsstoffe verloren gehen. Der Kühlschrank ist kein geeigneter Lagerort für Honig, dort wird er zu fest. Ist das Honigglas geöffnet, sollten Sie es innerhalb weniger Monate verbrauchen.

(Video: ÖKO-TEST)

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