Fuchsien jetzt nicht entsorgen – sondern überwintern

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Bauen und Wohnen | 28.10.2023

Fuchsien: Nicht entsorgen, überwintern
Foto: Shutterstock/Thijs de Graaf

Fuchsien gehören mit ihren bunten Glockenblüten zu den beliebtesten Balkonpflanzen. Viel zu viele Menschen entsorgen Ihre Fuchsien aber, wenn der Sommer vorbei ist, und kaufen sich in der nächsten Saison neue Pflanzen. Das ist nicht nötig, denn Fuchsien können Sie ganz einfach – und auch ohne grünen Daumen – überwintern.

Hoffentlich haben Sie Ihre Fuchsien mit dem Ende der Balkonzeit noch nicht entsorgt, um sich im kommenden Sommer neue Pflanzen zu kaufen. Das wäre schade, denn die Pflanze aus der Familie der Nachtkerzengewächse lässt sich problemlos überwintern und kann so noch viele Jahre für herrliche Blütenpracht auf dem Balkon oder der Terrasse sorgen.

Bis auf einige wenige Sorten (dazu weiter unten) sind Fuchsien nicht winterhart. Kurzfristiger leichter Frost kann den Zierpflanzen allerdings nichts anhaben.

Fuchsien überwintern – drei Tipps für die kalte Jahreszeit

#1: Fuchsien möglichst lange draußen lassen

Mit ein bisschen Glück blühen die beliebten Balkon- und Kübelpflanzen bis zum ersten Frost. Und so lange dürfen – und sollten – Sie die Pflanzen auch draußen lassen. Ab September sollten Sie die Fuchsie nicht mehr düngen, damit sie sich auf die Winterruhe einstellen kann.

Wenn dann der erste Frost bevorsteht, ist der beste Zeitpunkt, um die Fuchsie in ihr Winterquartier umzusiedeln. 

#2: Fuchsie zurückschneiden

Vor dem Umzug ins kühle Treppenhaus, den Keller oder das (nicht beheizte) Gewächshaus dürfen Sie Ihre Fuchsien ruhig ordentlich zurückschneiden und die Triebe dabei um ein Drittel kürzen. Entfernen Sie abgestorbene Pflanzenteile sowie verblühte Blüten und welke Blätter. Das reduziert das Risiko für Schädlinge und Krankheiten.

#3: Winterquartier für die Fuchsie: besser hell als dunkel

Damit sie im Sommer wieder üppig blühen kann, braucht die Fuchsie Winterruhe. Sie sollten Ihre Pflanze deshalb auf keinen Fall ins warme Wohnzimmer stellen.

In Sachen Winterquartier ist die Fuchsie ansonsten nicht allzu anspruchsvoll: Optimal ist ein helles, trockenes, luftiges Plätzchen mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Sie können Ihre Fuchsie aber auch im dunklen Keller unterstellen. Und: Die Fuchsie im Winter bitte nicht düngen und nur mäßig und selten gießen.

Faustregel fürs Überwintern der Fuchsie:

  • Ein heller Standort ist besser als ein dunkler. Aber egal ob hell oder dunkel: Es sollte in jedem Fall kühl sein.

Fuchsie im Dunkeln überwintern

Wenn Sie die Fuchsie dunkel und kühl (z.B. im Keller) überwintern, verliert die Pflanzen ihre Blätter. Das macht jedoch nichts, denn im Frühjahr treibt sie wieder neu aus. Besser ist es allerdings, wenn Sie die Blätter selbst entfernen, sobald Sie die Pflanze ins Dunkle stellen. Das reduziert das Risiko für Schädlinge und Krankheiten.

Beim Überwintern im Dunkeln dürfen Sie die Fuchsie besonders kräftig zurückschneiden: Es genügt, wenn Sie pro Trieb ein bis zwei Augen an der Pflanze belassen.

Fuchsien dürfen Sie ruhig radikal zurückschneiden, sie treiben dann im nächsten Frühling wieder üppig aus.
Fuchsien dürfen Sie ruhig radikal zurückschneiden, sie treiben dann im nächsten Frühling wieder üppig aus. (Foto: Shutterstock / ronstik)

Überwintern von Fuchsien im Beet

Es gibt auch winterharte Sorten, die fürs Auspflanzen ins Freilandbeet geeignet sind. Laut der Deutschen Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen-Gesellschaft e.V. (DDFGG) sind folgende Fuchsien-Sorten nicht frostempfindlich und können den Winter deshalb – mit einem guten Kälteschutz – draußen verbringen: "A. M. Larwick", "Abbé Farges", "Baby Blue Eyes", "Beacon", "Corallina", "David", "Delicate Purple", "Dollarprinzessin", "Hawkshead" und "Voltaire".

Bei winterharten Fuchsien sollten Sie die Triebe nach dem ersten Frost um ein Drittel kürzen. Dann Erde anhäufeln und den Wurzelstock mit Laub, Mulch oder Nadelreisig schützen.

Fuchsie im Frühling

Fuchsien, die drinnen überwintert haben, dürfen wieder hinaus ins Freie, sobald die Gefahr von Nachtfrösten vorüber ist.

Ursprünglich stammen die blühfreudigen Pflanzen aus den Regenwaldgebieten der Anden. Dort wachsen sie im lichten Schatten von hohen Bäumen und bei hoher Luftfeuchtigkeit. Wie in ihrer ursprünglichen Heimat bevorzugen die Fuchsien auch bei uns einen hellen bis halbschattigen Standort, jedoch keine direkte Sonne.

Den ganzen Sommer über sollten Sie verwelkte Blätter und verblühte Blüten konsequent entfernen.

Achtung: Fuchsien sind für Insekten nahezu wertlos

Beim Kauf von Balkonpflanzen sollten Sie bedenken: Fuchsien sind – wie übrigens auch Geranien – für Insekten ziemlich wertlos. Sie bilden kaum Pollen und werden von Bienen nicht angeflogen. Das heißt aber nicht, dass Fuchsien tabu sind. Sie sollten Sie aber unbedingt mit insektenfreundlichen Balkonpflanzen kombinieren:

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