"Ungenügend": Haferflocken von Aldi enttäuschen im Test

Autor: Hanh Friedrich/Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 06.10.2022

Haferflocken von Aldi im Test: Wie schneidet das Produkt ab?
Foto: ÖKO-TEST

Kernige Haferflocken sorgen für mehr Biss im Müsli. Doch Vorsicht bei der Auswahl in den Verkaufsregalen: Nicht alle sind empfehlenswert. So fallen vier Produkte durch unseren Test, darunter die kernigen Haferflocken von Aldi. 

Haferflocken sind eigentlich gesund – zumindest dann, wenn sie keine problematischen Inhaltsstoffe enthalten. Das ist in unserem Test häufig der Fall: Viele Produkte sind empfehlenswert. Es gibt aber eben auch Marken, die negativ auffallen. Der Grund sind unerwünschte Inhaltsstoffe. 

Nennen wir diese beim Namen: Schimmelpilzgifte und Spritzgifte. Auf beides sind wir mehrfach im Test gestoßen.

Schimmelpilzgifte in Haferflocken von Aldi im Test 

So viel zum Überblick, jetzt zurück zu Aldi: In den Knusperone Kernigen Haferflocken von Aldi stecken Schimmelpilzgifte in Gehalten, die wir als "stark erhöht" bewerten. Genau gesagt, handelt es sich um T-2-/HT-2-Toxine. Diese Gifte von Schimmelpilzen befallen den Hafer schon auf dem Feld. Sie sind zellgiftig und können das Immunsystem schwächen.

Isst ein Erwachsener mit 60 Kilogramm Körpergewicht eine 40-Gramm-Portion der Aldi-Haferflocken im Test, so überschreitet dieser die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit festgelegte tägliche tolerierbare Aufnahmemenge (TDI) von T-2-/HT-2-Toxinen. 

Zum Vergleich: "stark erhöhte" Gehalte an Schimmelpilzgiften hat das von uns beauftrage Labor in drei kernigen Haferflocken im Test nachgewiesen. Akut gefährlich sind die Belastungen nicht. Stark belastete Produkte sollte man aber aus unserer Sicht besser nicht jeden Tag essen.  

Überprüfte Haferflocken von Aldi enthalten Glyphosat 

In den Haferflocken von Aldi kritisieren wir außerdem Glyphosat. Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) stuft das Spritzgift als "wahrscheinlich krebserregend für den Menschen" ein. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) dagegen sieht keinen Krebsverdacht.

Klar ist, dass der Einsaz von Glyphosat weit verbreitet ist und er die biologische Vielfalt gefährdet. Denn das Mittel zerstört die Lebensgrundlage für viele Insekten- und Vogelarten, weil es alle Pflanzen abtötet. Glyphosat steckt in insgesamt vier Haferflocken im Test

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Haferflocken von Aldi im Test "ungenügend" 

Einen weiteren Minuspunkt erhalten die Haferflocken von Aldi, weil das von uns beauftragte Labor einen aus unserer Sicht "erhöhten" Gehalt an Mepiquat darin analysiert hat. Das bedeutet in dem Fall, dass die Knusperone Kernigen Haferflocken den gesetzlichen Rückstandshöchstgehalt von Mepiquat in Haferflocken zu mehr als 10 Prozent ausschöpfen. 

Zur Erklärung: Als Wachstumsregulator dient Mepiquat unter anderem dazu, die Halmlänge von Getreide zu verkürzen –  so wird die Standfestigkeit erhöht. Einen "erhöhten" Mepiquat-Gehalt bemängeln wir auch in einem weiteren Produkt im Test. 

All diese Kritikpunkte haben zur Folge, dass die Aldi-Haferflocken im Test mit "ungenügend" abschneiden. Damit gehören sie zu den vier Produkten, die durchfallen. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil die überprüften Knusperone Kernigen Haferflocken aus unserer Sicht "stark erhöhte" Gehalte an T-2-/HT-2-Toxinen, Glyphosat sowie einen "erhöhten" Gehalt an Mepiquat beinhalten, ziehen wir sechs Noten ab. Damit lautet das Gesamtruteil "ungenügend". Mehr Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier im Artikel zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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