Schutz vor Zecken: Diese 7 Tipps helfen gegen Zeckenbisse

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Freizeit und Technik | 29.02.2024

Schutz vor Zecken: So beugen Sie einem Zeckenbiss vor
Foto: Shutterstock/KPixMining

So gern man Begegnungen mit Zecken vermeiden möchte – nicht immer klappt es. Wie Sie sich beim Ausflug ins Grüne schützen können, und was Sie zur FSME-Impfung wissen müssen.

An frühlingswarmen Tagen durch die Natur wandern, ganz ohne den Gedanken an Zecken – das wäre schön. Doch leider lässt sich die Begegnung mit den blutsaugenden Parasiten an vielen Orten nicht vermeiden. Zecken übertragen Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Wie schützt man sich am besten vor den Tierchen? Das sind unsere Tipps.

Tipp 1: Wissen, wo man Zecken begegnet

Heimische Zecken halten sich gerne im hohen Gras, Gebüsch, losen Laub und in nicht zu trockenen Wäldern auf. Meist streift man sie im Vorbeigehen ab.

Dass sich Zecken gerne von Bäumen fallen lassen, ist übrigens ein Mythos. Die häufigste Zeckenart hierzulande ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Die meisten Holzböcke sitzen aber weder auf Bäumen noch suchen sie aktiv nach Wirten, sondern harren meist in einer Höhe von 30 bis 60 Zentimetern in Sträuchern, Büschen und Gräsern auf nahende Beute.

Tipp 2: Haut bedecken

Begibt man sich in ein entsprechendes Gebiet, gelten deshalb folgende Schutzregeln:

  • Festes Schuhwerk tragen
  • Lange Hosen in die Socken stecken
  • Kinder sollten außerdem einen Hut tragen – Zecken können etwa im Gebüsch auf eine gewisse Höhe hinaufklettern

Suchen Sie sich nach dem Aufenthalt in der Natur außerdem am ganzen Körper gründlich ab. Da man Rücken und Kniekehlen nicht so gut einsehen kann, hilft es, sich beim Absuchen gegenseitig zu unterstützen. Auch die Körperfalten im Intimbereich sowie die Bereiche hinter den Ohren und unter den Achseln sollte man nicht vergessen.

Tipp 3: Sich über Risikogebiete informieren

Es ist ratsam, sich darüber zu informieren, ob man in einem FSME-Risikogebiet unterwegs ist. Laut Robert Koch-Institut zählen dazu 180 Landkreise, die meisten davon in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen. 

Tipp 4: Sich nicht auf Schutzsprays verlassen

Mücken- oder Zeckensprays sind nur bedingt nützlich, so Experten: Sie helfen gut gegen Mücken, heißt es. Dass sie aber genauso gut gegen Zecken helfen, sei nicht nachgewiesen.

Für den Wirkstoff Permethrin, der in vielen Zeckensprays enthalten ist, wurde 2018 in einer Studie nachgewiesen, dass mit dem Wirkstoff imprägnierte Kleidung einen guten Schutz vor Zecken bietet. Da die dazugehörige Studie allerdings aus den USA stammt, ist unklar, inwieweit sich die Ergebnisse auf deutsche oder europäische Zecken übertragen lassen.

Tipp 5: Helle Kleidung wählen 

Helle Kleidung hat einen simplen Vorteil: Zecken lassen sich darauf leichter entdecken. Wer sich in der Natur in hellen Farben kleidet, kann sich übrigens auch tagaktive Mücken vom Leib halten, die eher auf dunkle Farben ansprechen sollen.

Tipp 6: Sich impfen lassen

Es gibt zwei Krankheiten, die wohl jeder mit einem Zeckenbiss verbindet: Borreliose und FSME. Vor FSME kann man sich allerdings durch eine Impfung gut schützen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine FSME-Impfung allen, die sich in Risikogebieten aufhalten bzw. dort wohnen und von Zecken gestochen werden könnten. Das ist übrigens nicht nur auf dem Land der Fall. Zecken halten sich durchaus auch in städtischen Parks auf.

Die Tiere sind schon ab Temperaturen von etwa acht Grad aktiv. Mit der Impfung sollte man also möglichst früh im Jahr beginnen. Um den vollen Impfschutz zu erreichen, braucht es in aller Regel drei Impfungen: Die zweite Impfung folgt ein bis drei Monate nach der ersten. Die dritte Impfung erhält man – je nach Impfstoff – nach weiteren fünf bis zwölf Monaten. Für Menschen, die kurzfristig in ein Risikogebiet reisen, gibt es auch eine Schnellimpfung, bei der die zweite Impfdosis bereits 14 Tage nach dem ersten Termin erfolgt.

Aufgefrischt werden sollte der Impfschutz bis zum 60. Lebensjahr alle fünf Jahre, danach alle drei. Auch Kinder können gegen FSME geimpft werden, und zwar ab ihrem ersten Geburtstag.

Tipp 7: Schutzmaßnahmen kombinieren

Für den bestmöglichen Schutz sorgt eine Kombination verschiedener Maßnahmen:

  • Eine Impfung gegen FSME
  • Sich zuvor über Risikogebiete informieren
  • Lange, helle Kleidung tragen
  • Sich nach einer Wanderung gründlich auf Zecken absuchen.

>> Lese-Tipp: Zecken richtig entfernen: Was sich eignet – und was Sie vermeiden sollten.

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Mit Material von dpa.