Hochbeet anlegen: Diese 4 Schichten gehören hinein

Autor: Benita Wintermantel/dpa | Kategorie: Freizeit und Technik | 20.03.2024

Hochbeet anlegen: Jetzt ist die richtige Zeit, ein Hochbeet anzulegen
Foto: Shutterstock/Patrick Daxenbichler

Eine kleine Fläche in komfortabler Höhe, die beinahe ganzjährig frisches Gemüse liefert: Ein Hochbeet ist eine unkomplizierte Investition. Jetzt ist die richtige Zeit, ein Hochbeet anzulegen, damit die Gartensaison kommen kann.

Wer noch kein Hochbeet, aber Gefallen an der Aussicht auf fast ganzjährig frisches Gemüse hat, kann die kalten Wochen für die Neuanlage nutzen.

Auch für Anfänger lasse sich ein Hochbeet mit relativ wenig Aufwand begärtnern, so Doris Kampas, Buchautorin und Garten-Expertin. "Wenn man zwei Quadratmeter Hochbeet bewirtschaftet, so braucht man im Durchschnitt eine halbe Stunde Zeit pro Woche für die Pflege." Und rückenschonend ist es auch.

Hochbeet neu anlegen

Hochbeete werden meist aus Holz gebaut und auf den gewachsenen Boden gestellt. Damit sich Wühlmäuse nicht einnisten, rät die Garten-Journalistin Antje Große-Feldhaus, den Boden mit einem dichten Maschendrahtgeflecht auszulegen: "Stabile Folie schützt die Innenwände vor dem Verrotten." Für die Füllung eines Hochbeetes empfiehlt Doris Kampas Materialien zu verwenden, die aus dem Garten stammen: "Da weiß man, wie die Pflanzenreste behandelt und gewachsen sind."

Die Experten vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) raten bei großen Hochbeeten ab zwei Quadratmetern zu einer Füllung aus vier Schichten.

Vier Schichten fürs Hochbeet: Nutzung über viele Jahre

  1. Schicht: Die untere Schicht des Hochbeetes besteht aus Schnittholz-Abfällen. Man kann alles bis auf Nadelgehölze verwenden.
  2. Schicht: Darüber wird eine Mischung aus Staudenschnittgut, Grasschnitt und alter Topferde gegeben.
  3. Schicht: Die dritte Schicht bildet leicht verrottbares Laub aus dem Garten. Lieber nicht hinein sollen die gerbstoffreichen Blätter von Walnuss und Eiche, ebenso Nadeln.
  4. Schicht: Darüber wird Kompost gegeben, und als Abschluss eignet sich am besten ein Bio-Substrat für den Gemüseanbau. 

Laut den Experten kann diese Schichtfüllung für fünf bis sechs Jahre genutzt werden. Danach ist sie ausgelaugt und das Hochbeet sollte neu gefüllt werden.

Feldsalat ist winterhart. Einige Sorten eignen sich besonders gut fürs Hochbeet.
Feldsalat ist winterhart. Einige Sorten eignen sich besonders gut fürs Hochbeet. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn)

Das Hochbeet ist vergleichbar mit einem großen Kompost, und so sackt das Material im Laufe einer Saison zusammen. Wer bereits ein Hochbeet hat, gibt jetzt im Winter einfach neues Material darauf. Doris Kampas verwendet hierfür zunächst Laub und Grasschnitt, damit das Bodenleben im Hochbeet wieder angeregt wird. Darüber wird frisches Bio-Substrat gegeben.

Für kleine Hochbeete reicht Blumenerde

"Theoretisch könnte ein großes Hochbeet auch komplett mit hochwertiger Erde gefüllt werden", so der BVE. "Das wäre aber teurer und bringt keine Vorteile." Bei kleinen Hochbeeten sieht das anders aus: Denn nur eine Lage Erde benötigt weniger Platz.

"Wenn ein Hochbeet zum Beispiel auf der Terrasse steht, nach unten geschlossen ist und eventuell auch noch auf Beinen steht, ist meist nicht der Platz für einen Vier-Schichten-Aufbau", so der Verband. "Dann wird das Hochbeet wie ein großer Pflanzkübel mit Erde befüllt. Wobei eine Drainageschicht unten hier ebenfalls von Vorteil ist."

Der BVE rät zum Beispiel zu Schotter. Es reicht aus, darüber eine circa 30 Zentimeter hohe Lage humusreiche Erde zu füllen.

Saisonstart im Hochbeet

Im Frühling erwacht das Leben im Hochbeet dann deutlich früher, wenn man mit Abdeckungen arbeitet. So beginnt die Aktivität der Mikroorganismen einige Wochen eher, wodurch wiederum die Temperaturen im Boden steigen. "In der Folge wachsen die Wurzeln schneller", erklärt Doris Kampas. Damit gibt man Starthilfe, denn das optimale Wachstum der Pflanzen im Hochbeet beruht vor allem auf dem guten Wurzelwachstum in die Tiefe.

Generell geht es mit der Saison etwa ab Anfang März los: Dann kann wieder gesät werden. Aber: "Es hängt von der Witterung ab, wann genau man die ersten Samen in die Erde bringt", sagt Kampas. Bei mildem Wetter kann auch schon Ende Februar mit der Aussaat begonnen werden, wobei gilt: "Frostfest muss das erste Gemüse schon sein", so Doris Kampas – anderenfalls komme es schnell zu Ausfällen.

Und einige Arten sind robuster als andere: "Frühe Sorten von Radieschen, Möhren und Spinat machen den Anfang", sagt Antje Große-Feldhaus. Bei empfindlicheren Gemüsen wie Paprika, Tomaten oder Gurken solle man sich aber nicht vom Jungpflanzen-Angebot im Handel verführen lassen und schon Wochen vor den Eisheiligen Anfang Mai pflanzen, sondern lieber danach.

Tipps fürs Gärtnern im Hochbeet

Eine wichtige Regel für alle Hochbeetgärtner: Die jeweils empfohlenen Pflanzabstände sind unbedingt einzuhalten, damit Salate, Blatt- und Wurzelgemüse sich gut entfalten und nicht konkurrierend bedrängen, rät Kampas. Empfohlen wird meist ein Abstand zwischen zehn und 30 Zentimetern. Eine Faustregel kann sein: Der Abstand zwischen zwei erntereifen Pflanzen sollte die Hälfte der Summe beider Durchmesser betragen.

Und: Nicht alle Hochbeet-tauglichen Pflanzen vertragen sich untereinander, daher muss man Pflanznachbarn entsprechend kombinieren. So passen Karotten und Salat sowie Spinat und Kohlrabi zusammen, Gurken und Tomaten und Kartoffeln und Erbsen etwa sollte man nicht nebeneinander setzen.

Weiterlesen auf oekotest.de: