Richtig Hände waschen mit Kindern: Mit Tricks und Spaß geht es besser

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Kinder und Familie | 05.01.2023

Mit einigen Tricks klappt das Händewaschen bei Kindern noch besser.
Foto: Shutterstock / Yuganov Konstantin

Eine der häufigsten Elternfragen lautet: Hast du deine Hände gewaschen? Wir "Großen" wissen: Richtiges Händewaschen schützt vor vielen Erkrankungen. Und wenn schon Kleinkinder spielend lernen, wie man die Hände richtig reinigt, läuft das Händewaschen später ganz von alleine. Wir erklären, wie’s geht – kreative Ideen gegen Gemecker inklusive.

Jede Menge Erkrankungen werden über die Hände übertragen: Erkältungen, Magen-Darm-Infekte, Wurmerkrankungen und auch eine Corona-Infektion. Und umgekehrt gilt: Wer die Hände regelmäßig und gründlich reinigt, kann sich vor den lästigen und zum Teil auch gefährlichen Krankheiten schützen. 

Bei Kindern ist Händewaschen besonders wichtig

Wenn wir Türklinken, den Einkaufswagen im Supermarkt, das Spielzeug in der Kita oder den Haltegriff in der Straßenbahn berühren und uns danach mit den Händen ins Gesicht fassen, können Keime, Viren und Bakterien über die Schleimhäute in unseren Körper gelangen. Da insbesondere kleine Kinder ihre Hände noch gerne in den Mund stecken, ist bei ihnen Händewaschen besonders wichtig. Dazu kommt: Kinder werden schneller krank als Erwachsene, denn ihr Immunsystem ist noch nicht ausgereift.

Am besten ist es deshalb, wenn das regelmäßige und gründliche Händewaschen von Kleinauf zur Alltagsroutine wird. 

Richtiges Händewaschen für Kinder – so geht’s

Was bei Kindern so aussieht: Wasserhahn aufdrehen, dass es richtig spritzt, Finger kurz drunter halten, fertig - geht eigentlich so: 

  1. Hände gründlich und von allen Seiten nass machen. Danach Wasserhahn zudrehen.
  2. Beide Hände komplett mit Seife einschäumen, alle Finger, den Daumen, die Innenflächen und die Handrücken – und natürlich die Bereiche zwischen den Fingern.
  3. Seifen, seifen und nochmals seifen. Mindestens 20 Sekunden lang, noch besser sind 30 Sekunden.
  4. Hände gründlich abspülen, auch zwischen den Fingern.
  5. Zu guter Letzt die Hände gut abtrocknen. Wichtig sind dabei auch wieder die Fingerzwischenräume.

Bei Babys, die sich noch nicht selbst die Hände waschen können, sind die Eltern als Unterstützung gefragt. Bei etwas größeren Kindern gilt: Ruhig selber machen lassen. Vor allem Kleinkinder sind stolz, wenn sie Alltagsdinge selbst übernehmen können. Und Sie wissen ja: Was Hänschen und Lottchen nicht lernen, lernen Hans und Charlotte nimmermehr. 

Übrigens: Seife aus dem Seifenspender ist hygienischer als Seifenstücke, auf denen sich Keime sammeln können.

Tipp: Erwachsene und insbesondere die Eltern sind Vorbilder. Deshalb gehen Sie mal ganz kurz in sich: Waschen Sie die Hände immer gründlich und mit der nötigen Geduld?

Flüssige Seife im Test

Ist die eine Seife besser als die andere, um damit x-mal am Tag die Hände einzuschäumen? Wir wollten es wissen und haben Flüssigseifen getestet. Viele Flüssigseifen im Test sind mit Bestnote empfehlenswert, auf der anderen Seite raten wir von einigen Produkten ab. Ihre Rezeptur überzeugt uns nicht:

Wann ist Händewaschen wichtig?

Kinder haben kein Gefühl für Dreck und empfinden keinen Ekel, wenn sie Dinge, die vielleicht nicht so ganz sauber waren, berührt haben. Deshalb sollten Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und immer wieder geduldig erklären, wann das Händewaschen wichtig ist. Kinder sollten verinnerlichen, in welchen Situationen es wichtig ist, die Hände gründlich zu reinigen:

  • beim Nachhausekommen
  • nach dem Toilettengang
  • nach dem Niesen, Husten oder Naseputzen
  • vor dem Essen
  • vor der Zubereitung von Essen
  • nach dem Streicheln von Tieren

Kinder spielerisch zum Händewaschen motivieren 

Kindern hilft es, wenn sie verstehen, warum sie etwas machen sollen. Erklären Sie Ihrem Kind, was es mit Keimen und Krankheitserregern auf sich hat – möglichst nicht belehrend und nicht drohend, sondern altersgerecht. Je lustiger, desto besser. Fürs Zähneputzen sind Karius und Baktus zuständig, beim Thema Händewaschen können Sie kleine "Dreckmonster" oder "Krankheitstierchen" zu Hilfe nehmen, die es zu vertreiben gilt. Mit diesen Tipps macht Händewaschen Kindern deutlich mehr Spaß: 

Anfangs zusammen, später alleine: Händewaschen gehört zum Alltag dazu.
Anfangs zusammen, später alleine: Händewaschen gehört zum Alltag dazu. (Foto: Shutterstock / MestoSveta)

#Tipp 1: Mit Reimen und Liedern mehr Spaß beim Händewaschen

30 Sekunden sind für Kinder eine Ewigkeit. Und für Eltern eine Geduldsprobe. Lieder und Reime helfen, die Dauer abzuschätzen und sorgen dafür, dass die Zeit schneller vergeht – und das Händewaschen Spaß macht.

Es gibt Händewaschlieder, die viele Kinder im Kindergarten lernen. Zum Beispiel:

Hände waschen, Hände waschen muss ein jedes Kind.
Hände waschen, Hände waschen, bis sie sauber sind. 

Hände waschen, Hände waschen muss ein jedes Kind.
Hände waschen, Hände waschen, bis sie sauber sind.

Nun sind die Hände sauber ja, doch leider ist kein Handtuch da!
Drum müssen wir sie schütteln, schütteln, schütteln, schütteln,
drum müssen wir sie schütteln, bis dass sie trocken sind.

oder (Quelle: Hygiene-Institut Bonn):

1 und 2 und 3 und 4
Beide Hände waschen wir
5 und 6 und 7
mit Seife fein verrieben
8 und 9 und schließlich 10
Bakterien auf Wiederseh‘n!

Und so wird‘s gemacht:
Zuerst mach‘ ich die Hände nass
Das macht mir immer großen Spaß
Dann kommt die Seife noch hinzu
gut verreiben, und im Nu
sind die Hände wieder sauber
und das ohne großen Zauber. 

Und noch eine dritte Idee (Quelle: Sigikid)

Jetzt beginnt der lustige Wasser-Spaß – wir machen uns die Hände nass!
Nun kommt auch etwas Seife dazu – das macht den tollen Schaum, siehst du?
Jetzt reiben wir uns gründlich die Hände – aber das Waschen ist hier noch nicht zu Ende.
Die Finger müssen wir ineinanderfalten – als würden wir mit uns Händchen halten!
Jetzt streichen wir über Handrücken und Finger – husch weg mit euch! Ihr Virendinger!
Zuletzt noch einmal unter das Wasser – da werden die Hände gleich noch viel nasser.
Noch kurz abgetrocknet, dann ist es vorbei – die Hände sind schön sauber – bis zur nächsten Kleckerei.

#Tipp 2: Experimente für Kinder: Warum Seife so wichtig ist

1. Experiment: Mit etwas Öl die Hände einreiben, dann dürfen die Kinder versuchen, das Fett mit klarem Wasser abzuwaschen. Jetzt kommt der Versuch mit etwas Seife. Was funktioniert besser?

2. Experiment: In eine Schale mit Wasser Pfefferkörner oder andere Gewürze streuen. Dann etwas Flüssigseife auf Finger geben und in die Schale tunken. Alle Pfefferkörner weichen wie von Zauberhand zur Seite. Damit wird schnell klar, wie Seife wirkt: Sie vertreibt die bösen Krankheitsheime.

#Tipp 3: Für Kinder wichtig: eine Seife, die Spaß macht

Händewaschen soll keine Strafe sein, sondern soll Spaß machen! Und eine spezielle Kinderseife im bunten Design und tollem Schaum ist deutlich lustiger als die langweilige Seife von Mama und Papa. Wir haben Kinderseifen getetet:

#Tipp 4: Drei Buchtipps rund ums Händewaschen

  1. "Vor dem Essen Hände waschen! Mit 30 Klappen" von Katie Daynes, Usborne Verlag, für Kinder ab drei Jahren, Preis: 9,95 Euro
    Was sind Keime? Wie verbreiten sich Bazillen und was kann man gegen sie unternehmen? In diesem Buch nimmt die Autorin zusammen den Kindern die Viren genau unter die Lupe und findet Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Bakterien, Viren und Co.
  2. "Kleine Prinzessin: Ich will meine Hände nicht waschen" von Tony Ross, 360 Grad Verlag, für Kinder ab zwei Jahren, Preis: 12 Euro
    Jedes Mal, wenn es ins Bett geht, erzählt König Papa seiner kleinen Prinzessin eine Geschichte, damit sie besser einschlafen kann. Und wenn er das mal nicht kann, versucht jeder so gut wie möglich, eine Gutenachtgeschichte für die kleine Prinzessin zu erfinden – aber niemand kann das so gut wie ihr Vater. Da entdeckt die kleine Prinzessin die Bibliothek mit vielen Büchern … Und jetzt kann sie ihre eigenen Geschichten angucken und lesen, die ihr beim Schlafengehen helfen!
  3. "Wieso? Weshalb? Warum? Junior: Zähne putzen, Pipi machen" von Frauke Nahrgang, Ravensburger Verlag, für Kinder ab zwei Jahren, Preis: 11,99 Euro
    Das Abenteuer Badezimmer kann beginnen: Warum musst du Hände waschen? Wie putzt du dir die Zähne? Wann gehst du aufs Töpfchen? Hier lernen Kinder die tägliche Routine im Badezimmer spielerisch kennen. Gleichzeitig gibt das Buch klare und verständliche Antworten darauf, warum Körperpflege so wichtig ist. So verlieren Kinder die Scheu vor Seife und Schaum und aus Badetagen werden Lieblingstage!

Statt Händewaschen: Handhygiene unterwegs 

Unterwegs können wir uns nicht überall die Hände waschen. Hier sind Feuchttücher, feuchte Waschlappen oder Desinfektionstücher eine gute Alternative zu fließendem Wasser und Seife.

96,3 Prozent der Eltern in Deutschland nutzen Feuchttücher zum schnellen Säubern, sie sind eines der wichtigsten Utensilien in der Wickeltasche. Sie kommen am Babypopo zum Einsatz, aber auch beim Säubern von klebrigen Fingern oder verschmierten Mündern. Wir wollten wissen: Was ist drin in den Baby-Feuchttüchern? 

Wir haben Feuchttücher getestet. Unser Test zeigt: Die Produkte haben sich verbessert und enthalten kaum bedenkliche Inhaltsstoffe, doch in der Umwelt machen sie Probleme:

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