Veganer Quark, Käse & Co: Welche milchfreien Alternativen es gibt

Autor: Katja Tölle/Redaktion (lw) | Kategorie: Essen und Trinken | 23.04.2024

Veganer Quark, veganer Käse, vegane Buttermilch & Co.
Foto: iprachenko/Shutterstock

Wer zu veganen Milchersatzprodukten greifen möchte, hat viele Möglichkeiten. Ob für Butter, Buttermilch, Creme fraîche, Käse, Quark oder Sahne: Der Markt bietet mehr pflanzliche Alternativen, als man denkt.

Kurz vorab: Hersteller dürfen veganen Quark in Deutschland nicht veganen Quark nennen. Ist verboten. Das gilt auch für vegane Butter, veganen Joghurt, vegane Sahne bis hin zu pflanzlicher Milch – also quasi für jeglichen Ersatz von Eutersekretprodukten welcher Art auch immer.

Vegane Wurst hingegen ist rechtlich ein ganz anderer Fall – die darf sich vegane Wurst nennen. Wir finden: Das ist alles Käse. Und da wir keine Hersteller sind und keine Produkte benennen müssen, schreiben wir an dieser Stelle einfach: vegane Butter, veganer Quark, vegane Sahne. Auch wenn die Produkte, die wir meinen, im Handel anders heißen.

Veganer Quark: Kann alles, was Quark auch kann

Den Herstellern bleibt aber nichts anderes übrig, als bei der Benennung kreativ zu werden. Sie bezeichnen ihre Produkte als "Quark Style", "Qvark" oder einfach als "Quark-Alternative". Die Basis von pflanzlichem Quark ist meist die gleiche wie die von tierischem.

Seinen sauren Geschmack erhält der vegane Quark, weil er mit probiotischen Bakterienkulturen versetzt wird. Gut gemachte Alternativen schmecken deswegen tatsächlich sehr ähnlich – sie haben den quarktypischen säuerlichen Geschmack.

Veganer Quark kann alles, was tierischer Quark so kann: Brotaufstrich, Eis, Kräuterquark oder auch Käsekuchen. Zu kaufen gibt es ihn im Reformhaus und (Bio-)Supermarkt. 

Aus veganem Quark lässt sich leckerer Käsekuchen backen.
Aus veganem Quark lässt sich leckerer Käsekuchen backen. (Foto: Vladislav Noseek/Shutterstock)

Veganer Käse: Daraus besteht milchfreier Käse

"Ich könnte ja auf alles verzichten, aber auf Käse? Niemals!" Diesen Spruch hören Veganerinnen und Veganer geschätzte 23-mal am Tag. Und doch schaffen sie den Verzicht. Auch, weil das bei all den veganen Käse-Alternativen zu Mozzarella, Parmesan und Gouda, die es inzwischen auf dem Markt gibt, gar nicht mehr so schwer ist, wie Nicht-Veganer vielleicht denken.

Frischkäse, Streukäse, Scheibenkäse, selbst Camembert, Cheddar und Feta gibt es auf pflanzlicher Basis. Hier kommen häufig Cashewkerne zum Einsatz. Andere Grundlagen sind etwa Kokosöl, Sojabohnen oder Kichererbsen.

Die Produkte gibt es längst nicht mehr nur in Reformhäusern und Bio-Märkten, sondern auch in Discountern und konventionellen Supermärkten. Und manchmal muss es ja auch gar kein Käse sein: Das Angebot an pflanzlichen Aufstrichen, die gar keinen Käse imitieren wollen, ist in den letzten Jahren immens gewachsen.

Vegane Butter: Mehr als nur Margarine

Okay, klar – Margarine ist irgendwie schon vegane Butter. Allerdings nicht immer. Denn: In manchen Margarinen stecken doch tierische Bestandteile, etwa Buttermilch, Fischöl oder Molke.

Ein Blick auf die Zutatenliste der Margarine hilft – wobei sich manche tierischen Bestandteile auch hinter vermeintlich pflanzlichen Bezeichnungen verstecken. Ein Beispiel ist Vitamin D, das oft aus Wollfett von Schafen gewonnen wird. Wer ganz sicher gehen will, achtet auf das Vegan-Label.

Oder Sie steigen nicht auf Margarine um, sondern auf "echte" vegane Butter. Die Produkte tragen – auch hier wieder aus rechtlichen Gründen – Namen wie veganer Block, Megarine oder No B:)tter. Im Frühling 2024 haben wir vegane Butter untersuchen lassen – klicken Sie auf den folgenden Kasten, um mehr zu erfahren:

Auch wer die Klimakrise verlangsamen will (wer will das nicht?), sollte unbedingt von Butter auf Margarine oder vegane Butter umsteigen. Denn: Tierische Butter gehört zu den klimaschädlichsten Lebensmittel überhaupt und ist ähnlich schlecht fürs Klima wie Rindfleisch.

Vegane Sahne: Eignet sich zum Kochen und Backen

Vegane Sahne gehört zu den Produkten, die es schon relativ lange in fast jedem Supermarkt gibt. Die Basis: häufig Sojabohnen, Hafer, Dinkel, Mandeln oder Kokos. Die Bandbreite reicht von ungesüßt bis gesüßt, fettreduziert oder nicht, zum Aufschlagen oder zum Kochen.

Wer sich das Aufschlagen gleich sparen will, bekommt auch pflanzliche Sprühsahne. Die Hersteller müssen auch hier bei der Namenswahl kreativ werden – deswegen heißen die Produkte im Regal häufig "Cuisine", "Whip", "Kochcreme" oder einfach "Creme".

Zum Kochen und Backen eignet sich als Sahne-Ersatz auch Kokosmilch. Wobei die natürlich keine richtig gute Ökobilanz hat. 2023 haben wir auch vegane Sahne unter die Lupe genommen – hier erfahren Sie mehr:

Vegane Buttermilch: (Noch) nicht leicht zu finden 

Vegane Buttermilch gibt es tatsächlich nur selten zu kaufen. Sie haben trotzdem Lust drauf? Dann mixen Sie sich ganz einfach selbst eine "Buttermilch". Ist viel einfacher und geht schneller als man denkt:

300 Milliliter Sojamilch mit 15 Millilitern Zitronensaft vermischen, zehn Minuten warten, bis der Drink angedickt ist, fertig. Geht natürlich auch mit Hafermilch oder anderem Milchersatz.

Wie bei Sojasahne, -joghurt und Co. hat Soja auch als vegane Buttermilch einen markanteren Eigengeschmack, der nicht für jeden etwas ist. Hafer schmeckt dagegen etwas süßlicher und ist auch ökologisch die bessere Wahl.

Vegane Crème fraîche: Lässt sich selbst machen

Mit Crème fraîche schmeckt alles ein bisschen besser – seien es Kürbissuppe, Tortillas oder Kartoffelauflauf. Wenn keine Crème fraîche keine Alternative ist, was gibt es dann auf pflanzlicher Basis? Ein paar Produkte gibt es, die der tierischen Crème fraîche in Geschmack und Konsistenz nahekommen, aber nicht viele.

Wer trotzdem nicht verzichten mag, kann ganz einfach selbst eine zubereiten. Dafür 150 Gramm Cashewkerne über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag das Wasser wegkippen. Die Kerne mit 130 Millilitern Sojamilch, dem Saft einer halben Zitrone und eine Prise Salz im Mixer mischen, bis die Masse cremig ist, fertig.

Veganer Frischkäse aus Cashewkernen und Macadamianüssen ist eine schmackhafte Alternativen zu der Variante aus Milch.
Veganer Frischkäse aus Cashewkernen und Macadamianüssen ist eine schmackhafte Alternativen zu der Variante aus Milch. (Foto: corners74/Shutterstock)

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