Kartoffeln vom Vortag: Sind aufgewärmte Kartoffeln tatsächlich gesünder? Was lässt sich daraus kochen?

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Essen und Trinken | 19.04.2024

Gekochte Kartoffeln können Sie problemlos am nächsten Tag essen – wenn Sie sie richtig kühlen und aufwärmen.
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Bratkartoffeln, Kartoffelbrei oder Pommes: Die gelben Knollen kommen hierzulande gerne auf den Tisch. Doch sind Kartoffeln frisch am besten oder sollten Sie sie besser am nächsten Tag aufwärmen, weil sie dann gesünder sind?

Im Herbst und Frühling gibt es sie ganz frisch vom Feld, im Winter kommen sie aus Lagerbeständen: Kartoffeln kann man das ganze Jahr über aus regionalem Anbau kaufen. Sie lassen sich auf zig Arten zubereiten, schmecken lecker und machen satt. Doch stimmt es, dass Kartoffeln vom Vortag gesünder sind als frisch gekochte?

Sind Kartoffeln vom Vortag gesünder?

An diesem Gerücht ist tatsächlich etwas dran. Denn lassen Sie gekochte Kartoffeln abkühlen und stellen sie über Nacht in den Kühlschrank, verwandelt ein Teil der enthaltenen Stärke seine Struktur. Die entstandene unverdauliche, sogenannte resistente Stärke ist gut für die Darmflora. Sie wird erst im Dickdarm abgebaut.

Die Kartoffeln vom Vortag können damit sogar beim Abnehmen unterstützen, weil unser Körper aus ihnen weniger Kalorien aufnimmt und die unverdauliche Stärke länger satt hält. Wichtig zu wissen: Der Effekt bleibt auch beim Aufwärmen der Kartoffeln erhalten.

Wer von schwer verdaulichen Lebensmitteln allerdings leicht Blähungen bekommt, sollte Kartoffeln lieber frisch (auf-)essen. Lesen Sie dazu auch: Bohnen, Linsen, Erbsen: So verursachen Hülsenfrüchte weniger Blähungen.

Kartoffeln vom Vortag schmecken mindestens genauso gut und können sogar länger satt machen.
Kartoffeln vom Vortag schmecken mindestens genauso gut und können sogar länger satt machen. (Foto: Shutterstock / Val_R)

Derselbe Effekt gilt übrigens für Pasta, Hülsenfrüchte und Reis: Wenn Sie diese im Kühlschrank lagern und am nächsten Tag aufwärmen, hält der Sättigungseffekt länger vor.

Wichtig ist dabei, Kartoffeln, Reis und Nudeln nach dem Kochen nicht lange stehenzulassen, sondern sie zügig nach dem Abkühlen in den Kühlschrank zu stellen. Andernfalls können sich Bakterien bilden.

Wichtig: Kartoffeln richtig aufwärmen

Um möglichen Bakterien vorzubeugen, sollten Sie Kartoffeln gleichmäßig erwärmen. Erwärmen Sie Kartoffeln deshalb nicht in der Mikrowelle, sondern in einem Topf auf. Achten Sie darauf, sie bei über 70 Grad und mehrere Minuten lang zu erhitzen.

Besonders lecker schmecken Kartoffeln vom Vortag als Bratkartoffeln, Kartoffelpuffer und im Kartoffelsalat. Im Winter schmeckt auch ein vegetarisches Kartoffelgulasch oder ein Eintopf aus Kartoffeln und Kürbis.

Eine weitere schmackhafte Idee: Hoppelpoppel

Das Berliner Resteessen ist ein traditionelles deftiges Frühstück, schmeckt aber auch mittags und abends. Für vier Personen benötigen Sie:

  • 800 Gramm gekochte und geschälte Kartoffeln vom Vortag, am besten festkochende  
  • 2 Zwiebeln
  • 200 g Speck
  • 4 Eier
  • 0,5 TL Kümmel
  • Salz und Pfeffer
  • 2 Stiele frisches Majoran
  • 2 Stiele Petersilie
  • 4 Essiggurken

Speck kann man für das Gericht auch weglassen und einfach zum Schluss ein wenig Rauchsalz über die Kartoffeln streuen.

So bereitet man Hoppelpoppel zu:

  1. Die Zwiebeln schälen und in feine Würfel schneiden. Den Speck ebenfalls fein würfeln.
  2. Die Kartoffeln in circa 0,5 Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
  3. Die Kartoffelscheiben mit Öl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anbraten. Speck und Zwiebeln hinzugeben und alles goldbraun braten.
  4. Die Eier mit Kümmel, Salz und Pfeffer verquirlen und über die Kartoffeln geben. Unter gelegentlichem Rühren stocken lassen.
  5. Majoran und Petersilie waschen, trocken schütteln und fein schneiden. Beides über die Kartoffeln geben. Serviert wird Hoppelpoppel mit Essiggurken.

Mit Material der dpa.

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