10 Spülmaschinen-Fehler, die Sie sich sparen sollten

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Freizeit und Technik | 29.11.2023

10 Spülmaschinen-Fehler, die Sie sich sparen sollten
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Die Geschirrspülmaschine macht den Abwasch spielend leicht. Wer sie richtig nutzt, spart Energie und Zeit. Da ist es ärgerlich, dass uns hin und wieder überflüssige Spülmaschinen-Fehler unterlaufen. Manche aus Unkenntnis, andere aus Nachlässigkeit.

Sie ist die Waschanlage für Teller und Tassen, die in keinem größeren Haushalt fehlt: die Geschirrspülmaschine. Obwohl die Mehrheit der Deutschen sich täglich über sie beugt, unterlaufen uns immer noch Patzer im Umgang mit der "Geschirrwaschmaschine" (wie man sie in der Schweiz nennt).

Solche Versehen verkürzen die Lebensdauer des Geräts und belasten die Umwelt unnötig. Ganz zu schweigen davon, dass Sie Strom und Wasser – und damit bares Geld – sparen, wenn Sie Ihre Maschine richtig bedienen. Fehler gilt es zu vermeiden:

1. Fehler: Den Eco-Modus ignorieren

Der Eco-Modus ist unbeliebt – vor allem, weil er länger dauert. Wer möchte schon gerne zweieinhalb Stunden warten, wenn kein sauberer Teller mehr da ist? Doch auch wenn das Öko-Programm länger dauert, wäre es ein Fehler, darauf zu verzichten.

Der Eco-Modus ist immer noch die umweltfreundlichste Möglichkeit, Geschirr zu spülen, weil er vergleichsweise wenig Wasser und Strom benötigt. Mehr in: Eco-Programm bei der Spülmaschine: Lohnt sich das finanziell?

2. Fehler: Falsches Geschirrspülmittel nutzen

Einige konventionelle Geschirrspülmittel können Gewässer belasten; das Silber­schutz­mittel Benzotriazol wird außerdem verdächtigt, hormonell zu wirken. Auch produzieren einige Spülmittel bekanntlich mehr Verpackungsabfall als andere.

Pulver lässt sich besser dosieren als Tabs. Wenn Sie gleich eine Großpackung Spülmaschinen-Pulver kaufen oder es im Unverpacktladen besorgen, sparen Sie zusätzlich Verpackungsmüll.

Gleich zwei Spülmaschinen-Fehler: Der Topf sollte besser nach unten, außerdem sind die Teller so gestellt, dass sie nicht sauber werden können.
Gleich zwei Spülmaschinen-Fehler: Der Topf sollte besser nach unten, außerdem sind die Teller so gestellt, dass sie nicht sauber werden können. (Foto: Shutterstock/Andrew Angelov)

3. Fehler: Spülmaschine falsch einräumen

Wer die Maschine korrekt befüllt, erhält eine bessere Reinigungsleistung und spart Platz – und damit Energie. Darauf sollten Sie beim Einräumen der Maschine achten:

  • Große Teile nach Möglichkeit nach unten; kleine und empfindliche nach oben.
  • Maschine darüber hinaus von größer nach kleiner einräumen, also zunächst Pfannen, Töpfe und größeres Geschirr einsortieren, anschließend die Lücken mit kleineren Geschirrteilen füllen.
  • Die Sprüharme, die sich im Inneren der Maschine drehen, dürfen nicht blockiert werden, da sonst nicht jedes Geschirrteil erreicht wird. Zu hohes Geschirr bzw. zu langes Besteck, das aus dem Besteckkorb ragt, können die Arme behindern.
  • Legen Sie keine losen Teile über bereits eingeräumtes Geschirr, damit die Reinigungsleistung nicht beeinträchtigt wird.
  • Besteck kommt mit dem Griff nach unten in den Besteckkorb. Ausnahme: Scharfe Messer sicherheitshalber mit der Klinge nach unten einräumen.
  • Plastik am besten in den oberen Spülkorb. Der Grund: Vor allem in älteren Geräten ist es unten heißer als oben, Plastikteile könnte sich dort verformen.
  • Relativ leichte Behälter (z.B. Vorratsdosen aus Kunststoff) werden oft vom Spüldruck umgeworfen, füllen sich dann mit Spülwasser und werden nicht sauber. Sorgen Sie deshalb dafür, dass leichte Teile möglichst fest platziert werden.

4. Fehler: Spülmaschine halbvoll anstellen

Keine saubere Gabel mehr zur Hand? Natürlich ist es verführerisch, die Maschine auch einmal halbvoll anzuwerfen – gerade im Sommer, wenn das ungespülte Geschirr schnell beginnt, sich geruchlich bemerkbar machen. Trotzdem sollten Sie nicht unnötig Energie verschwenden. Diese Tipps helfen:

  • Wenn Sie nur ein einzelnes Teil aus der Maschine benötigen, holen Sie es heraus und spülen Sie es schnell von Hand.
  • Bevor Sie die Maschine halbleer einschalten, bemühen Sie sich, noch ein paar Gegenstände aufzutreiben, die ebenfalls einen Waschgang nötig haben könnten: beispielsweise die Spülbürste, die Seifenschale, der Zahnputzbecher oder die Obstschüssel. Solange Sie daran denken, dass sich nicht alle Gegenstände und Materialien für die Maschine eignen – siehe dazu unten.

5. Fehler: Maschine nicht oft genug salzen

Wenn Sie nicht gerade über sehr weiches Wasser verfügen, müssen Sie regelmäßig Regeneriersalz (Spülmaschinensalz) nachfüllen, um das Wasser in Ihrem Geschirrspüler zu enthärten. Weicheres Wasser hinterlässt weniger Kalk- und Wasserflecken auf dem Geschirr. Zudem verhindert es, dass sich die Maschine mit Kalk zusetzt und irgendwann den Dienst quittiert. Verkalkte Spülmaschinen verbrauchen außerdem mehr Strom als kalkfreie. Deshalb ist Regeneriersalz – im Gegensatz zu Klarspüler – ein Muss.

Tipp: Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihre Maschine auf die richtige Wasserhärte eingestellt ist. Wie das geht, entnehmen Sie der Gebrauchsanweisung Ihres Geräts.

Spülmaschinen-Fehler: Bei zu hartem Wasser muss regelmäßig Salz nachgefüllt werden.
Spülmaschinen-Fehler: Bei zu hartem Wasser muss regelmäßig Salz nachgefüllt werden. (Foto: Shutterstock/Aleksey Kurguzov)

6. Fehler: Spülmaschine neben Kühlgerät stellen

Ein weiterer Spülmaschinen-Fehler: das Gerät falsch platzieren. Der Grund: Genau wie Backofen, Waschmaschine oder Trockner gibt die Spülmaschine Wärme ab.

Stehen wärmeerzeugende Geräte wie die genannten aber neben einem kälteerzeugenden Gerät wie Kühl- oder Gefrierschrank, müssen beide Geräte "gegeneinanderarbeiten" und zusätzlich Energie aufwenden, um ihre jeweiligen Wärme- bzw. Kühlleistungen zu erbringen. Umstellen ist hier besser.

7. Fehler: Bambusgeschirr im Heißwaschgang

Sie sollten vermeintliches Bambusgeschirr – das in Wirklichkeit aus Bambusspänen und Kunststoff besteht – sowie Kindergeschirr aus Melamin nicht mit sehr hohen Temperaturen (über 70 Grad Celsius) spülen. Melaminharze können sich unter Hitzeeinwirkung zersetzen, sodass sich Melamin und Formaldehyd aus dem Geschirr lösen. Beide Stoffe gelten als gesundheitsschädlich.

Besteht das Geschirr hingegen aus echtem, unbedenklichem Bambus (zu erkennen an der typischen Farbe und Maserung des Süßgrases), gehört es allerdings auch nicht in die Maschine.

Spülmaschinen-Fehler: Vorspülen ist nicht mehr nötig – zum Glück.
Spülmaschinen-Fehler: Vorspülen ist nicht mehr nötig – zum Glück. (Foto: Shutterstock/eldar nurkovic)

8. Fehler: Unnötig vorspülen

Natürlich ist es kein Fehler, den eingebrannten Bodensatz der Auflaufform zunächst einweichen zu lassen. Auch sollten Sie Soßen- und Remouladenreste, Kräuter, Kartoffelbrei oder Spinat natürlich abspülen oder -kratzen, bevor Sie Teller oder Schüsseln in die Maschine geben. Vorspülen im klassischen Sinn ist aber nur noch in Ausnahmefällen nötig. Die Reinigungsleistung heutiger Spülmaschinen und -mittel ist inzwischen so hoch, dass Vorspülen meist der Vergangenheit angehört.

Tipp: Gehen Sie umgekehrt vor! Wenn Sie sich unsicher sind, ob verschmutztes Geschirr oder Utensilien sauber genug aus der Maschine kommen, lassen Sie den Geschirrspüler zuerst seine Arbeit machen. Hinterher können Sie sich immer noch die "Problemfälle" herauspicken und diese in der Spüle nachbearbeiten. So verfahren Sie effizienter als andersherum.

Fehler 8½ schließt übrigens ans (überflüssige) Vorspülen an. Der Fehler hier: Geschirr vollständig von Hand zu spülen, wenn Sie eine Spülmaschine haben. Egal wie sorgfältig Sie sind: Es ist kaum möglich, die gleiche Reinigungsleistung zu erzielen wie die Maschine, ohne dafür mehr Energie zu verbrauchen. Mehr dazu in: Spart der Geschirrspüler Energie? Ein Faktencheck

    Spülmaschinen-Fehler: Die Maschine nicht in Form halten, z.B. durch regelmäßiges Reinigen des Siebs.
    Spülmaschinen-Fehler: Die Maschine nicht in Form halten, z.B. durch regelmäßiges Reinigen des Siebs. (Foto: Shutterstock/Nadezhda Mikhalitskaia)

    9. Fehler: Die falschen Gegenstände spülen

    Einige Küchenutensilien und -accessoires sind nicht für die Spülmaschine geeignet: Ein Thema, zu dem Sie sicher schon eigene leidvolle Erfahrungen gemacht haben werden. Zu diesen nicht-empfehlenswerten Gegenständen gehören:

    • Küchenutensilien aus Aluminium, sofern nicht legiert, sollten nicht in die Maschine, weil sie sich verfärben können. Dazu gehören beispielsweise manche Knoblauch- oder Kartoffelpressen und viele Espressokannen.
    • Flaschen haben nur eine schmale Öffnung und sind innen gekrümmt, sodass der Wasserstrahl der Spülmaschine ihre Innenseite kaum erreichen kann.
    • Gegenstände mit Aufdrucken leiden unter der Maschinenbehandlung, weil die Aufdrucke (wie die Messstriche bei Messbechern) sich mit der Zeit ablösen. Auch selbst bemalte oder bedruckte Tassen oder Teller sollten deshalb nur auf eigene Gefahr in den Geschirrspüler.
    • Bei Gläsern mit Etiketten besteht die Gefahr, dass sich das Etikett während des Spülvorgangs löst, an einem anderen Küchenutensil hängenbleibt oder in den Filter der Spülmaschine gerät.
    • Gegenstände aus Kupfer, Messing und Zinn
    • Geklebtes bzw. repariertes Geschirr
    • Produkte aus Holz sollten lieber nicht in die Spülmaschine, weil Holz in Wasser aufquillt und nach dem Trocknen schneller splittert und bricht. Das Gleiche gilt für Materialien wie Kork oder Bambus.
    • Keramik-/Tongefäße
    • Kristallgläser
    • Pfannen vertragen eine Handwäsche besser, vor allem, wenn sie beschichtet sind. Wer Pfannen stattdessen in die Maschine gibt, verkürzt ihre Lebensdauer – was besonders bei hochwertigen Produkten schade ist. Tipp: Gebrauchte Edelstahlpfannen lassen sich für rund 40,- Euro neu beschichten.
    • Porzellan oder Glas mit Dekor (z.B. Goldrand)
    • Scharfe Messer verlieren in der Maschine an Schärfe, weil das Metall von den Spülmitteln angegriffen wird.
    • Thermos-/Isolierkannen und -becher

      Tipp: Auf vielen Küchenhelfern sind Symbole zu finden, an denen Sie ablesen können, ob ein Gegenstand in die Spülmaschine darf oder nicht:

      • Ist auf Ihrem Küchenutensil ein Spülmaschinen-Symbol zu sehen, ist es "spülmaschinengeeignet" oder "spülmaschinentauglich". Aber: Die Begriffe sind ebenso wenig verbindlich definiert wie die dazugehörige Grafik – Hersteller können die Auszeichnung vielmehr selbst vergeben.
      • Ist Geschirr hingegen "spülmaschinenfest", hat es eine offizielle Prüfung nach DIN-Normen bestanden. Das dazugehörige Symbol zeigt einen stilisierten Wasserstrahl, der auf einen Teller trifft, sowie eine kleine Zahl.
      • Wichtig: Das häufig zu findende Glas-und-Gabel-Symbol hat nichts mit der Spülmaschine zu tun. Es zeigt lediglich an, dass ein Küchengerät für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet ist.

      10. Fehler: Verpackungen spülen

      Viele Menschen spülen Joghurtbecher und andere Plastikbehältnisse aus, bevor sie in die Gelbe Tonne kommen, gerne auch mithilfe der Spülmaschine. Das ist zwar gut gemeint und kann im Sommer helfen, schlechten Gerüchen vorzubeugen, aus Umweltsicht aber kein Vorteil.

      Zum einen wird das (Aus-)Spülen von den Entsorgern nicht gefordert: Verpackungen für Gelben Sack oder Gelbe Tonne sollen vielmehr nur "restentleert" bzw. "löffelrein" sein. Wer mehr macht, als Becher & Co. auszukratzen und von groben Resten zu befreien, verschwendet unnötig Wasser und – im Fall der Spülmaschine – auch Strom.

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