Meridol-Mundspülung im Test nur "mangelhaft"

Autor: Lena Wenzel/Christine Throl | Kategorie: Kosmetik und Mode | 14.05.2021

Meridol-Mundspülung im Test: Sie gehört zu den Produkten im Test, die enttäuschen.
Foto: ÖKO-TEST; Stockbusters/Shutterstock

Mundspülungen sind kein Muss. Sie können aber dabei helfen, Karies vorzubeugen und Zahnfleischentzündungen zu mildern. In unserem Test können wir neun Produkte mit Bestnote empfehlen, von einigen aber raten wir auch ab – darunter die Meridol-Mundspülung. 

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"Meridol Mundspülung – für gesundes Zahnfleisch und frischen Atem": So lautet der Slogan, mit dem Hersteller CP Gaba für sein Produkt wirbt. Tatsächlich zeigt unser Test: Die wissenschaftliche Studienlage belegt, dass Mundspülungen vor Zahnfleischentzündungen und Karies schützen können. Bedeutet: Antibakterielle Mundspülungen können sinnvoll sein, wenn das Zahnfleisch Probleme macht.  

Bleibt die Frage, zu welchem Produkt man am besten greift. Bei den Inhaltsstoffen gibt es durchaus Unterschiede: So enthalten einige Mundspülungen im Test auch Problemstoffe. Dazu gehört die Meridol-Mundspülung. 

Kritik an Meridol-Mundspülung im Test  

Wir kritisieren sie vor allem, weil sie PEG-Verbindungen enthält, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Zum Vergleich: PEG-Verbindungen stecken auch in fünf weiteren Produkten im Test. Alle anderen Spülungen zeigen: Es geht auch ohne. 

Minuspunkte erhält die Meridol-Mundspülung außerdem aufgrund ihrer Verpackung: Sie steckt in einem Umkarton, der kein Glas schützt. Damit entsteht unnötiger Verpackunsmüll. Das muss aus unserer Sicht nicht sein. Wir bemängeln insgesamt fünf Mundspülungen im Test wegen des unnötigen Verpackungsmülls. 

Wir haben insgesamt 21 Mundspülungen überprüft. Neun sind mit Bestnote empfehlenswert.
Wir haben insgesamt 21 Mundspülungen überprüft. Neun sind mit Bestnote empfehlenswert. (Foto: Ju Jae-young/Shutterstock)

Wird Recyclingmaterial für Verpackung verwendet? 

Apropos Verpackungsmüll. Damit weniger Plastik in die Umwelt gelangt, finden wir es wichtig, dass in den Verpackungen auch recycelte Kunststoffe enthalten sind. Im Fachjargon heißen diese Rezyklate. Wir haben die Hersteller gefragt, ob sie Recyclingmaterial in den Verpackungen verwenden. Die Unternehmen CP Gaba, Hersteller der Meridol-Mundspülung, und Johnson & Johnson machten als einzige Anbieter keine Angabe dazu.

Insgesamt zeigte die Abfrage, das in Sachen Rezyklate noch viel Luft nach oben ist: Nur vier Anbieter im Test verwenden mehr als 30 Prozent Recyclingmaterial und belegen das glaubhaft.

Kunststoffverbindungen in Meridol-Mundspülung 

Ein weiterer Mangel: Die Meridol-Mundspülung beinhaltet ein synthetisches Polymer. Wir kritisieren diese Kunststoffverbindungen, weil sie für die Umwelt problematisch sein können: Sie können über den Klärschlamm auf Felder und in Gewässer gelangen – und sind da zum Teil nur schwer abbaubar. 

All diese Mängel haben zur Folge, dass die überprüfte Meridol-Mundspülung nur mit "mangelhaft" abschneidet. Damit gehört sie zu fünf Mundspülungen im Test, die mit ihren Gesamturteilen enttäuschen und durchfallen.

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So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe – und ein Teilergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten.

Weil PEG-Verbindungen in der Meridol-Mundspülung enthalten sind, ziehen wir zwei Noten ab und das Teilergebnis Inhaltsstoffe lautet "befriedigend". Keine Angabe zum Einsatz von Kunststoff-Rezyklat in der Verpackung, ein Umkarton, der kein Glas schützt, und synthetische Polymere sorgen für ein "mangelhaftes Teilergebnis Weitere Mängel. Aus beidem ergibt sich das Gesamturteil "mangelhaft". 

Der Test zeigt: Nicht alle Inhaltsstoffe in Mundspülungen sind unproblematisch. Einige haben unserer Ansicht nach nichts in Mundspülungen zu suchen, darunter das aggressive Tensid Natriumlaurylsulfat und das Konservierungsmittel Propylparaben, das unter Verdacht steht, wie ein Hormon zu wirken. Es gibt aber auch neun Produkte, die wir mit "sehr gut" empfehlen können. Mehr zum Test lesen Sie hier: Mundspülung im Test: Vor allem bekannte Marken fallen durch

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