Köllnflocken im Test: So schneiden die beliebten Haferflocken ab

Autor: Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 23.10.2020

Köllnflocken im Test: Ist das Produkt empfehlenswert?
Foto: ÖKO-TEST

Mit Haferflocken zum Frühstück nimmt man bereits morgens viele wichtige Nährstoffe zu sich. Darunter Eiweiß, Eisen, Magnesium, B-Vitamine und Ballaststoffe. Besonders beliebt sind die Kölln-Haferflocken. Doch sind sie auch empfehlenswert?

Die Blütenzarten Köllnflocken sind das beliebteste und bekannteste Produkt der Marke Kölln und somit das Flaggschiff des Unternehmens. So schreibt es der Anbieter auf seiner Internetseite. Demnach dürfte das Testergebnis der Haferflocken für viele Konsumenten interessant sein.

Die Blütenzarten Köllnflocken gehören zu den Produkten im Haferflocken-Test, die nur mittelmäßig abschneiden. Wir bewerten sie – wie fünf andere – mit dem Gesamturteil "befriedigend". Im Fall der Kölln-Haferflocken heißt der Grund: Nickel.

Kritik an Nickelgehalt in Kölln-Haferflocken 

Das von uns beauftragte Labor hat in den Kölln-Haferflocken Gehalte an Nickel nachgewiesen, die wir als "erhöht" bewerten. Nickel ist ein Metall, das in Tierstudien negativ aufgefallen ist. Es hat die Fortpflanzung und die Entwicklung von Nachkommen gestört.

Darum hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA im Jahr 2018 eine tolerierbare Aufnahmemenge pro Tag (TDI) festgelegt. Mit unserer Bewertung orientieren wir uns an diesem TDI. Was bedeutet das genau?

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Woher stammt das Nickel in den Köllnflocken?

Der Nickelgehalt in den Blütenzarten Köllnflocken schöpft mehr als die Häfte des TDI einer erwachsenen Person mit 60 Kilogramm Körpergewicht aus. Das ist im Test auch bei drei weiteren Produkten der Fall. Wir bemängeln diese Menge, weil Menschen auch über andere Lebensmittel Nickel aufnehmen und der TDI damit schnell überschritten werden kann. Zu nickelreichen Lebensmitteln gehören beispielsweise Sojabohnen, Schokolade und Nüsse. 

Außerdem zeigt der Test, dass es besser geht: In 18 überprüften Haferflocken stecken nur Spuren von Nickel. Bleibt die Frage, wie das Metall überhaupt in die Haferflocken gelangt. Die Antwort: Es kommt weit verbreitet in Boden und Gestein vor. Und Hafer gehört zu den Pflanzen, die Nickel besonders stark aufnehmen.

Wir haben zarte Haferflocken getestet – von 24 überprüften Produkten können wir zehn mit "sehr gut" empfehlen.
Wir haben zarte Haferflocken getestet – von 24 überprüften Produkten können wir zehn mit "sehr gut" empfehlen. (Foto: Marie C Fields/Shutterstock)

Was ist außerdem im Test aufgefallen?

Das Labor hat einen Wachstumsregulator in den Kölln-Haferflocken gefunden – allerdings nur in Spuren, die gesundheitlich unbedenklich sind. Zur Erklärung: Bei Wachstumsregulatoren handelt es sich um Pflanzenschutzmittel, die verwendet werden, um das Wachstum des Getreides zu beeinflussen.

Auch Schimmelpilzgifte sind nur in Spuren enthalten, die wir nicht abwerten. Mineralölbestandteile wurden nicht gefunden. Zum Vergleich: Schimmelpilzgifte und Mineralöl sind Inhaltsstoffe, die wir in anderen getesteten Haferflocken durchaus kritisieren. Fünf Produkte sind mit Schimmelpilzgiften belastet, sechs mit Mineralölbestandteilen.

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil wir den Nickelgehalt in den Blütenzarten Köllnflocken kritisieren, ziehen wir zwei Noten ab. Damit lautet das Gesamturteil "befriedigend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Das zeigt der Haferflocken-Test: Belastungen durch Nickel, enthaltene Schimmelpilzgifte und Verunreinigungen mit Mineralöl sind die Hauptgründe, weshalb einige überprüfte Haferflocken negativ auffallen. Insgesamt können wir allerding auch zehn Produkte mit "sehr gut" empfehlen. Mehr zum Test lesen Sie hier: 24 Haferflocken im Test.

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