Blattspinat von Frosta fällt im Test durch – Das sind die Gründe

Autor: Meike Rix | Kategorie: Essen und Trinken | 08.10.2020

Frosta-Spinat im Test: Das Produkt schneidet nur "ungenügend" ab.
Foto: ÖKO-TEST

Unser Test von 16 Spinatmarken zeigt: Die meisten sind mit Stoffen wie Nitrat und Cadmium belastet. Auch Pestizide haben wir gefunden. Aufgrund genau dieser Inhaltsstoffe gehört der überprüfte Frosta Blattspinat zu den Testverlierern.

Der Blattspinat der bekannten Tiefkühlmarke Frosta fällt in unserem Blattspinat-Test wegen verschiedener Belastungen durch: Die von ÖKO-TEST beauftragten Labore haben in dem Spinat erhöhte Werte eines Pestizids sowie von Nitrat und Cadmium festgestellt. Deshalb schneidet das Frosta-Produkt nur mit "ungenügend" ab. Zwei weitere Spinatmarken im Test landen ebenfalls auf dem hintersten Tabellenplatz.

Giftiges Schwermetall im Frosta-Spinat im Test

Cadmium hat das beauftragte Labor in fast allen Spinatmarken nachgewiesen. Das Schwermetall ist in der Umwelt weit verbreitet. Meistens handelt es sich nur um Spuren. Im Frosta Blattspinat und sechs weiteren Produkten ist der Gehalt aber aus unserer Sicht erhöht, da er mehr als 50 Prozent des gesetzlichen Höchstgehalts für Blattgemüse entspricht.

Was ist das Problem mit Cadmium? Das giftige Schwermetall reichert sich im menschlichen Körper, insbesondere in Leber und Nieren an, der Körper scheidet es nur sehr langsam wieder aus. Nimmt ein Mensch Cadmium über längere Zeit in hohen Dosen auf, führt das zu Nierenschäden.

Jetzt kaufen: 16 Blattspinate im Test

Kritik an bienenschädlichem Spritzgift 

Neben Cadmium steckt im Frosta Blattspinat auch das bienenschädliche Spritzgift Lambda-Cyhalothrin. Wir bewerten die Gehalte als "erhöht". Das bedeutet, die gesetzliche Rückstandshöchstmenge ist zu mehr als zehn Prozent ausgeschöpft.

Zum Vergleich: Insgesamt kritisieren wir vier Produkte aufgrund von Pestiziden, die Bienen gefährden.

Zu viel Nitrit im Spinat von Frosta

Der getestete Spinat von Frosta schöpft zudem den Höchstgehalt für Nitrat laut EU-Kontaminantenverordnung zu mehr als der Hälfte aus. Das ist noch bei zwei anderen Blattspinaten im Test der Fall. In einer weiteren Marke hat das Labor sogar einen Nitratgehalt knapp oberhalb des Höchstgehalts nachgewiesen.

Und wie kommt das Nitrat in das Gemüse? Nun ja: Spinat gehört zu den Pflanzen, die viel Nitrat aus dem Boden anreichern. Das kann jedoch problematisch sein.

Insgesamt hat ÖKO-TEST 16 Spinatmarken getestet.
Insgesamt hat ÖKO-TEST 16 Spinatmarken getestet. (Foto: djero.adlibeshe yahoo.com/Shutterstock)

Warum? Aus Nitrat kann durch Bakterien und Enzyme im menschlichen Mund und Magen Nitrit entstehen. Gleichzeitig finden sich auch im Gemüse selbst Bakterien und bilden Nitrit - das kann zum Beispiel passieren, wenn der zubereitete Spinat warm gehalten oder bei Zimmertemperatur gelagert wird.

Aus Nitrit können sich im menschlichen Körper dann Nitrosamine bilden, die krebserregend sind. Und nicht nur das: Nitrit behindert auch den Sauerstofftransport im Blut.

So reagierte Frosta auf die Testergebnisse

Frosta schickte uns ein eigens in Auftrag gegebenes Gutachten, laut dem in einer chargengleichen Probe ein etwas niedrigerer Gehalt an Lambda-Cyhalothrin analysiert wurde. Diesen hätten wir nach ÖKO-TEST-Kriterien als "Spuren" bewertet.

Die Firma wies außerdem darauf hin, dass die Untersuchungsergebnisse insgesamt im gesetzlichen Rahmen liegen. "Die ermittelten Werte haben uns jedoch gezeigt, dass wir unsere Bemühungen, unsere Produkte nicht nur geschmacklich, sondern auch analytisch noch besser zu machen, weiter optimieren können. Wir haben uns daher entschlossen, für das Produkt Frosta Blattspinat zukünftig Rohware aus eigenem Anbau und eigener Ernte zu verwenden. Damit haben wir die Prozessparameter wie z.B. den Nitratgehalt besser unter Kontrolle und können so sicher sein, dass nur Rohware, die unseren hohen Qualitätsansprüchen entspricht für den Frosta Blattspinat verarbeitet wird."

Sobald Frosta uns konkrete Verbesserungen an künftigen Chargen des Spinats mitteilt, werden wir dies nachtesten.

Lachs, Salat und Spinat: Für eine solche Mahlzeit können wir nur vier Spinatmarken empfehlen.
Lachs, Salat und Spinat: Für eine solche Mahlzeit können wir nur vier Spinatmarken empfehlen. (Foto: Lapina Maria/Shutterstock)

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf der Beurteilung des Inhalts des Frosta Blattspinats. Weil wir die Gehalte an Cadmium, Nitrat und Lambda-Cyhalothrin als "erhöht" ansehen, ziehen wir insgesamt fünf Noten ab. Damit lautet das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Der Test zeigt: Über die Hälfte der Blattspinate im Test sind mit Nitrat, Nitrit oder Cadmium belastet. Immerhin können wir aber auch drei Produkte mit "sehr gut" empfehlen, eins schneidet zudem "gut" ab. Mehr zum Test finden Sie hier: 16 Blattspinate im Test.

Weiterlesen auf oekotest.de: