Hundepflege: So gelingt die Fellpflege, Ohrenpflege und Pfotenpflege beim Hund

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Kinder und Familie | 08.08.2020

Hundepflege: Was Sie über die Fellpflege wissen sollten
Foto: Shutterstock/Pixel-Shot

Waschen, kämmen, trimmen: Im Hundesalon dreht sich alles um die vierbeinigen Kundinnen und Kunden. Keine Frage – Pflege muss sein, das betrifft Fell, Krallen, Ohren und auch die Zähne. Doch wie viel des Guten ist zu viel? 

  • Ein Bad ist auch bei Hunden hin und wieder nötig – Zusätze sind dabei aber normalerweise nicht nötig. Klares Wasser reicht oft vollkommen aus.
  • Regelmäßiges Bürsten ist für das Hundefell wichtig. Je nach Felllänge ist auch Trimmen zu empfehlen.
  • Neben Fell sollten Sie Ohren, Pfoten, Krallen und Maul regelmäßig untersuchen oder untersuchen lassen.

Nicht nur Besitzer von Golden Retrievern und anderen matschverrückten Vierbeinern kennen das Vergnügen: Hunde tollen im Freien herum, suhlen sich in Pfützen, Schlamm und Kot und robben durch frischgemähtes Gras. Ein wenig Pflege schadet da selbst sauberkeitspeniblen Hunden nicht.

Nur: Ist deshalb immer gleich ein kostspieliger Besuch im Hundesalon nötig? Nicht unbedingt. Vieles Wichtige, was die Hundepflege betrifft, können Sie auch selbst überblicken und erledigen. Wir haben dazu viele Tipps rund um Fellpflege, Krallen und Hundemaul.

Hundepflege: Hunde baden? 

Weil Hunde sich mit Vorliebe in übelriechenden Dingen wälzen, ist hin und wieder ein Wannen- oder Duschbad nötig. Davon unabhängig müssen Hunde normalerweise nicht ständig von Kopf bis Fuß gewaschen werden.

Denn: Wenn Sie zur Hundepflege ein spezielles Shampoo verwenden, entfernen die enthaltenen Tenside auch das schützende Fett aus dem Fell. Es glänzt dann weniger und kann Schmutz schlechter abweisen. Daran ändern auch Zusätze wie Aloe Vera oder Jojobaöl kaum etwas. Was hinzu kommt: Mit dem duftenden Schaum bringt man unter Umständen sogar unnötige Schadstoffe auf die Hundehaut.

Hunde müssen nicht ständig von Kopf bis Fuß gewaschen werden.
Hunde müssen nicht ständig von Kopf bis Fuß gewaschen werden. (Foto: Shutterstock/Jaromir Chalabala)

Fellpflege beim Hund: Das Wichtigste

Zur regelmäßigen Pflege gehört auch das Ausbürsten des Hundefells. Die Fellpflege verhindert, dass das Haar verfilzt, was vermieden werden sollte. Denn verfilztes Haar lässt wenig Luft an die Haut und begünstigt die Entstehung von Ekzemen oder Pilzinfektionen. Außerdem können sich an unzugänglichen Stellen Flöhe, Milben oder Zecken einnisten. Solche Plagegeister werden durch die regelmäßige Pflege frühzeitig entdeckt und entfernt.

Besonders wichtig ist das Ausbürsten in der Zeit des Fellwechsels im Frühjahr und im Herbst. Der Grund: Die toten Haare im Haarkleid verursachen einen starken Juckreiz.

Am besten bürstet man sein Tier im Freien aus, dann fliegen die Fellbüschel nicht in der Wohnung herum. Sind Hunde von klein auf an die Prozedur gewöhnt, genießen sie die Fellpflege sogar als Streicheleinheit.

Es kommt auf das Fell an 

Je nach Rasse nimmt die Fellpflege unterschiedlich viel Zeit in Anspruch. Dabei gilt:

  • Kurzhaariges Hundefell (etwa von Dogge, Boxer, Windhund oder Dobermann) ist am pflegeleichtesten. Eine Pflegeeinheit mit dem Bürstenhandschuh von zehn bis 15 Minuten pro Woche genügt.
  • Rassen mit relativ kurzem Haar, aber dichtem Unterfell (zum Beispiel Labrador, deutscher Schäferhund oder Akita), sollten zweimal in der Woche gründlich gebürstet und gekämmt werden. Im Fellwechsel sogar täglich.
  • Bei Vierbeinern mit langem Fell (Bobtail, Collie, Berner Sennenhund u.a.) ist jeden Tag Fellpflege angesagt.
  • Gleiches gilt für Rassen mit zartem Seidenhaar wie Afghane oder Setter. Wird das Kämmen vernachlässigt, lässt sich das Haar bald kaum noch entwirren.
  • Hunde mit lockigem Haar (wie Pudel, Wasserhund oder Bedlington Terrier) verlieren kaum Haare. Kamm und Bürste sind dennoch einmal wöchentlich Pflicht. Wenn das Fell zu dick wird, sollte man es eventuell scheren (lassen).

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Hundefellpflege: Wann Trimmen sinnvoll ist …

Bei festem Drahthaar jedoch, wie es Terrier oder Schnauzer besitzen, ist mit Fellbürste oder Kamm kein Durchkommen. Im Hundesalon werden tote Haare deshalb alle acht bis zehn Wochen entfernt, man nennt diesen Vorgang trimmen.

Das tote Haar wird dabei mit geübtem Griff mit Zeigefinger und Daumen oder mithilfe eines Trimmmessers mit stumpfer Klinge herausgezupft. Um zu erkennen, welche Haare "reif" (also tot sind), braucht der Hundefriseur viel Erfahrung. Zieht er an festsitzenden Haaren oder rupft er größere Büschel reifer Haare auf einmal heraus, ist das nicht nur schmerzhaft für den Hund. Auch der Pelz sieht später löchrig aus. Damit sich der Hund das Trimmen gefallen lässt, sollte er zudem von klein auf daran gewöhnt werden.

… und wann eine Schur

Das Trimmen ist zeitaufwendig und nicht zu verwechseln mit der Schur, die für die meisten Rauhaarrassen weniger geeignet ist. Denn: Die verbleibenden toten Haarwurzeln führen zu Juckreiz, neuem Haar wird das Durchkommen erschwert. Die Schur kann dagegen bei Rassen mit dickem Pelz, die stark unter Hitze leiden, im Sommer durchaus sinnvoll sein.

Zur Hundepflege gehört auch das Inspizieren und Sauberhalten der Ohrmuscheln.
Zur Hundepflege gehört auch das Inspizieren und Sauberhalten der Ohrmuscheln. (Foto: Shutterstock/ilona.shorokhova)

Ohrenpflege beim Hund: Das ist zu beachten

Zur allgemeinen Pflege gehört auch das Inspizieren und Sauberhalten der äußeren Ohrmuscheln, um Entzündungen zu verhindern. Dabei gilt:

  • Stehende Ohren sind unproblematischer als Hängeohren: Die gute Belüftung des Innenohres sorgt hier für ein gesundes Klima, stehende Ohren verschmutzen deshalb seltener.
  • Bei Hängeohren hingegen ist eine regelmäßige Kontrolle nötig. An das Innenohr kommt wenig Luft, viele Haare und Ohrschmalz können so einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze bilden. Eine schmerzhafte Ohrenentzündung kann die Folge sein. Ohrprobleme äußern sich beim Tier durch Schiefhalten und häufiges Schütteln des Kopfes und erhöhte Schmerzempfindlichkeit der Ohren.

So gehen Sie bei der Ohrenpflege am besten vor: Mit einem weichen Lappen (siehe Bild), beträufelt mit etwas Babyöl, reibt man die Schlappohren vorsichtig aus, keinesfalls Wattestäbchen verwenden. Diese Pflege kann der Besitzer gut selbst erledigen.

Aber Achtung: Nur die äußere Ohrmuschel säubern, sonst schiebt man das Ohrenschmalz in den Gehörgang.

Krallenpflege ist Maßarbeit, sollte aber regelmäßig erledigt werden, wenn sich die Krallen nicht von alleine beim Laufen abnutzen.
Krallenpflege ist Maßarbeit, sollte aber regelmäßig erledigt werden, wenn sich die Krallen nicht von alleine beim Laufen abnutzen. (Foto: Shutterstock/dezy)

Pfotenpflege beim Hund: Das Wichtigste

Aufmerksamkeit brauchen auch die Pfoten, schließlich laufen sie ungeschützt über jeden Untergrund. Glasscherben und andere spitze Gegenstände können die Pfoten trotz der dicken Hornhaut an den Ballen leicht verletzen. Wer Fremdkörper nicht vollständig entfernen kann, muss mit dem Hund zum Tierarzt.

Im Winter reizen gesalzene Gehwege und Straßen die Ballenhaut. Deshalb sollten Sie die Pfoten im Winter nach dem Spaziergang mit klarem Wasser abspülen. Auch, weil viele Hunde sich die Pfoten sauberlecken wollen und das verschluckte Salz dem Vierbeiner nicht gut bekommt. Die gute Nachricht: Umweltschädliches Streusalz wird zunehmend seltener eingesetzt. In vielen Gemeinden ist der private Einsatz von Streusalz sogar bereits verboten.

Bei manchen Hunden wachsen besonders viele Haare zwischen den Zehen. Das kann zu Problemen führen, wenn sich dort Schmutz oder Eis festsetzen. Zudem trocknen die Zehenzwischenräume schlechter, was Bakterien und Pilze begünstigt, die sich im feuchtwarmen Klima zwischen den Zehen wohlfühlen. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Haare zwischen den Zehen zu kürzen.

Hundekrallen schneiden

Beim Tierarzt kann man lernen, wie man die Krallen richtig schneidet. Ältere Hunde bewegen sich oft so wenig, dass die Krallen sich nicht mehr abnutzen und das Tier beim Laufen behindern.

Beim Schneiden ist besondere Vorsicht geboten, denn die Kralle darf auf keinen Fall bis zum Nerv gekürzt werden.

Der Tierarzt kontrolliert das Maul routinemäßig.
Der Tierarzt kontrolliert das Maul routinemäßig. (Foto: Shutterstock/Irina Nedikova)

Hundepflege: Das Maul untersuchen

Schauen Sie Ihrem Hund regelmäßig in die Schnauze, um abgebrochene Zähne, Zahnstein oder entzündetes Zahnfleisch zu erkennen.

Der Tierarzt kontrolliert das Maul routinemäßig bei der Jahres-Imfpung und zeigt, wie man das Gebiss richtig reinigt. Einige Hunde haben starken Zahnstein, der in Abständen entfernt werden muss. Spezielle Kauknochen können helfen, den Zahnstein zu reduzieren.

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