Nahrungsergänzungsmittel schützen nicht vor dem Coronavirus

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 19.05.2020

Nahrungsergänzungsmittel schützen nicht vor dem Coronavirus – auch wenn Werbebotschaften das versprechen.
Foto: CC0 / pixabay / Bru-nO

Vorsicht vor falschen Werbebotschaften bei Nahrungsergänzungsmitteln! Nahrungsergänzungsmittel schützen nicht vor dem Coronavirus – Behörden warnen vor dem Betrug.

  • Viele Verbraucher sind aufgrund der Corona-Pandemie verunsichert.
  • Nahrungsergänzungsmittel werden im Internet als wirksame Schutzmittel gegen das Coronavirus beworben.
  • Behörden warnen vor diesem Schwindel.

Noch gibt es keinen Impfstoff und auch kein wirksames Medikament gegen das Coronavirus (Covid-19). Im Internet kursieren dennoch Werbebotschaften mit Nahrungsergänzungsmitteln, die eine Erkrankung mit dem Coronavirus verhindern sollen. Diese Meldungen sind falsch, warnen mehrere Behörden.

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Behörden warnen vor falschen Heilversprechen bei Nahrungsergänzungsmitteln

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnt vor schwarzen Schafen im Online-Handel: Manche Anbieter würden die Unsicherheit der Verbraucher in Bezug auf die Corona-Pandemie ausnutzen und mit falschen Wirkversprechen von Nahrungsergänzungsmitteln werben.

Im Netz heiße es etwa, Nahrungsergänzungsmittel schützen vor dem Coronavirus und würden Infizierte heilen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zitiert folgende falsche Werbeversprechen: "Es gibt bestimmte Pflanzen, Getränke und Vitamine, die du zu dir nehmen kannst, um jeden viralen und bakteriellen Eindringling abzuwehren, einschließlich des neuartigen Coronavirus" , "schützt vor Viren" oder "wehrt Viren ab". Diese Aussagen täuschten Verbrauchern eine falsche Sicherheit vor und seien wisschenschaftlich nicht bewiesen.

Das BVL rät Verbrauchern, nicht auf diese Werbebotschaften hereinzufallen und sich im Vorfeld zu informieren.

Nahrungsergänzungsmittel seien nur dazu bestimmt, dem Körper zusätzliche Vitamine, Mineralstoffe und andere Stoffe zuzuführen, um die Ernährung zu ergänzen. Sie dürften keine arzneiliche Wirkung entfalten.

Nahrungsergänzungsmittel zählen nicht zu den Arzneimitteln und dürfen deshalb keine arzneiliche Wirkung entfalten.
Nahrungsergänzungsmittel zählen nicht zu den Arzneimitteln und dürfen deshalb keine arzneiliche Wirkung entfalten. (Foto: CC0 / pixabay / Bru-nO)

Unser Tipp: Fragen Sie im Zweifel beim Arzt oder in der Apotheke nach, wenn Sie sich bei Inhaltsstoffen oder Wirkungen unsicher sind. Auch ein Blick auf die offiziellen Internetseiten von Behörden, Gemeinden oder Städten und Ärzteschaften lohnt sich. Dort finden Sie verlässliche Informationen.

Dürfen Nahrungsergänzungsmittel überhaupt Angaben zu Schutzwirkungen enthalten?

Nahrungsergänzungsmittel zählen nicht zu den Arzneimitteln, sondern zu den Lebensmitteln. Deshalb dürfen sie auch nicht mit Aussagen werben, die sich auf die Beseitigung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten beziehen. Das BVL erläutert: Es liegen keine wissenschaftlichen Studien vor, die eine Wirksamkeit von bestimmten Stoffen in Nahrungsergänzungsmitteln gegenüber dem Coronavirus belegen.

Mit der richtigen Handhygiene und weiteren Tipps können Sie dennoch dem Coronavirus vorbeugen.

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