Hela Ketchup als einziges Produkt im Test "mangelhaft"

Autor: Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 12.05.2020

Hela Tomatenketchup im Test
Foto: ÖKO-TEST

Tomatenketchup passt je nach Geschmack als Sauce zu vielen Lebensmitteln – Fleisch, Nudeln, Pommes, Bratkartoffeln und aufs Brot geschmiert. Beliebt ist dafür unter anderem der Hela Tomaten Ketchup. Wir raten im Test allerdings von dem Produkt ab: Es fällt mit "mangelhaft" durch.

Intensiver Tomatengeschmack und keine Schadstoffe: Das sind unsere Anforderungen an einen guten Tomatenketchup. Unser Test zeigt: Etwa die Hälfte der 20 getesteten Ketchups können diese erfüllen, sie schneiden mit "sehr gut" ab. Ein paar bewerten wir noch mit "gut", alle anderen aber weisen mehrere Mängel auf und sind deshalb nur mittelmäßig. Zusammengefasst kritisieren wir vor allem zu viel enthaltenen Zucker, Laborwerte, die auf die Verwendung von weniger reifen Tomaten hinweisen, und den Geschmack. Diese Kritik üben wir auch am Hela Tomaten Ketchup.

Darum fällt der Hela Ketchup durch den Test  

Mit einem Gehalt von 27,7 Gramm pro 100 Milliliter enthält der getestete Hela Ketchup aus unserer Sicht zu viel Zucker. Kein anderes Produkt im Test übertrifft diese Menge. Mit zwei Esslöffeln Hela Ketchup, also etwa 30 Milliliter, hat ein dreijähriges Kind schon mehr als die Hälfte der Zuckermenge zu sich genommen, die es laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) höchstens an einem Tag essen sollte. Vergleichsweise hohe Zuckergehalte bemängeln wir insgesamt in drei getesteten Tomatenketchups. 

Während der Hela Ketchup vom einen zu viel beinhaltet, steckt vom anderen recht wenig drin – und zwar Lykopin. Das ist das Carotinoid, das reife Tomaten rot färbt. Daraus lässt sich schließen, dass wahrscheinlich insgesamt weniger reife Tomaten verarbeitet wurden. Die Lykopinwerte sind noch bei zwei weiteren Produkten im Ketchup-Test niedrig.

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Einen Minuspunkt vergeben wir auch, wenn Hersteller Zutaten hinzufügen, die unnötig sind. So setzt Hela seinem Ketchup Rote-Beete-Saftkonzentrat zu. Scheinbar traut das Unternehmen der Farbe seiner eigenen Tomaten nicht. Zwei weitere Anbieter tricksen bei der Herstellung mit Geschmacksverstärker und natürlichem Aroma. 

Hela Ketchup mit weniger starker Tomatennote 

Auch geschmacklich überzeugt uns der Hela Ketchup nicht. Unserer Ansicht nach sollte ein Tomatenketchup intensiv nach Tomaten schmecken. Das können können wir bei dem getesteten Produkt von Hela nicht behaupten. Die Sensorikexperten beschreiben den Geschmack als stark süß und stark würzig, die Tomatennote tritt dadurch nach hinten. Zudem fiel auf, dass das Produkt stark würzig riecht. Kritik für den Geschmack üben wir insgesamt an zwölf getesteten Produkten.

Fleisch und Pommes: Tomatenketchup ist dazu eine beliebte Beilage.
Fleisch und Pommes: Tomatenketchup ist dazu eine beliebte Beilage. (Foto: gowithstock/Shutterstock)

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil im getesteten Hela Ketchup zu viel Zucker, zu wenig Lykopin und Rote-Bete-Saftkonzentrat enthalten sind, ziehen wir drei Noten ab. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ausreichend".

Mängel haben wir auch im Geschmack festgestellt, weshalb das Teilergebnis Sensorik "ausreichend" ausfällt. Aus beiden Teilergebnissen ergibt sich die Gesamtnote "mangelhaft". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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