Rauchen trägt zum Klimawandel bei

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 14.01.2020

Rauchen trägt zum Klimawandel bei
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / Alexas_Fotos

Rauchen ist ungesund - für den, der raucht, aber auch für alle, die passiv mitrauchen. Aber auch die Natur leidet mit, wie eine britische Studie zeigt: Tabakanbau, Zigarettenherstellung und der Müll in Form von Zigarettenkippen schädigen die Umwelt massiv.

Rauchen ist ein Risiko für die Gesundheit. Das ist nichts Neues. Bei der Diskussion um die Gefahren des Rauchens und das von Ärzten geforderte Werbeverbot für Tabak wird der Schaden für die Umwelt gerne vergessen. Dabei sind achtlos weggeworfene Zigarettenkippen ein riesiges Umweltproblem.

Aber das ist nicht alles, wie eine Studie von Wissenschaftlern des Imperial College London zeigt. Die Forscher um Maria Zafeiridou haben sich mit den Umweltauswirkungen von Tabak beschäftigt. Ihre englischsprachige Studie "Zigarettenrauchen: Eine Bewertung des globalen ökologischen Fußabdrucks von Tabak in der gesamten Lieferkette" wurde im Fachmagazin Environmental Science & Technology veröffentlicht.

Darum ist Rauchen so schädlich für die Umwelt

Pro Jahr werden weltweit sechs Billionen Zigaretten produziert, die von einer Milliarde Rauchern konsumiert werden. Wer raucht, hinterlässt einen zusätzlichen, nicht geringen Klimafußabdruck, gilt Tabak doch als Gegenteil eines nachhaltigen Produkts. "Tabak konkurriert mit wichtigen Rohstoffen um Ressourcen und belastet die Gesundheit unseres Planeten", so das Fazit der Autoren der Studie.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

  1. Bei der Zigarettenproduktion werden Treibhausgase frei. Deren Wirkung entspricht einer geschätzten Menge von fast 84 Millionen Tonnen CO2 – das ist 0,2 % des weltweiten Ausstoßes von klimaschädlichen Emissionen. Rauchen trägt damit maßgeblich zum Klimawandel bei.

  2. Pro Zigarette werden 3,7 Liter Wasser verbraucht. Ein Raucher, der 50 Jahre 20 Zigaretten am Tag rauche, so die Studie, sei für den Verbrauch von 1,4 Millionen Liter Wasser verantwortlich.

  3. Der Tabakanbau geht zu Lasten von Waldflächen und dem Anbau von Lebensmitteln. Weltweit fallen dem Anbau von Tabak jedes Jahr mindestens 6.500 Hektar Wald zum Opfer, schätzt die WHO.

  4. Da Tabak anfällig für Schädlinge und Krankheiten ist, werden die Pflanzen mit Pestiziden gespritzt.

  5. Tabakpflanzen benötigen – im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen – besonders viel Stickstoff, Phosphor und Kalium und benötigen daher viel Düngemittel.

  6. Für das Trocknen der Blätter wird viel Brennholz verbraucht – für 300 Zigaretten ungefähr ein Baum.

  7. Zigarettenkippen enthalten Schwermetalle und viele andere Giftstoffe wie Arsen, Blei, Formaldehyd und Benzol. Von den mehr als 5.000 unterschiedlichen Stoffen gelten mindestens 150 als hochgiftig. Werden die Kippen achtlos weggeworfen, gehen die Giftstoffe in die Umwelt über. Eine Zigarettenkippe kann bis zu 60 Liter Wasser verseuchen. 

Wer sich überlegt, mit dem Rauchen aufzuhören, tut seiner Gesundheit und der Umwelt viel Gutes. Wir haben Nikotinpflaster, Nikotinkaugummis und weitere Mittel zur Raucherentwöhnung im Test überprüft. Sie sollen helfen, die erste rauchfreie Zeit zu überstehen.

Wie gesund solche Nikotinpräparate sind und was sie nutzen, erfahren Sie hier:

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Quellen: WWF / WHO / Environmental Science & Technology / Spektrum der Wissenschaft

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