Wenn Babys zahnen: Helfen Veilchenwurzel, Bernsteinkette & Co.?

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Kinder und Familie | 28.02.2024

Babys und die ersten Zähne: Wir geben Tipps, wie Sie die Schmerzen Ihres Kindes beim Zahnen etwas lindern können.
Foto: Shutterstock/Ivan Kislitsin

Kurz bevor die ersten Zähne durch das Zahnfleisch blitzen, leiden die meisten Babys unter Schmerzen. Doch woran erkennen Eltern, wann Babys zahnen, und wie können Sie helfen? Mit diesen Hausmitteln können Sie Zahnungsschmerzen lindern.

Wann Babys ihre ersten Zähne bekommen, ist sehr unterschiedlich. Ähnlich sind allerdings die Beschwerden, die damit einhergehen: Zahnende Babys schlafen oft schlecht, bekommen Fieber und sind quengelig. Wir beantworten Fragen zum Thema.

Ab wann zahnen Babys? 

Bei den meisten Babys bricht das erste Zähnchen im Alter von sechs bis acht Monaten durch, in der Regel ist es einer der unteren Schneidezähne. Bei einigen Säuglingen geschieht dies auch früher, und manche kommen sogar schon mit einem Zahn im Mund auf die Welt.

Zeigt sich der erste Zahn des Babys erst mit einem Jahr, ist das weder ein Grund zur Sorge noch ein Hinweis auf Entwicklungsstörungen. Bis alle 20 Milchzähne durchgebrochen sind, vergehen im Durchschnitt zwei bis drei Jahre.

Symptome beim Zahnen 

Bei den wenigsten Kindern geht das Zahnen völlig problemlos über die Bühne. Sechs Anzeichen, anhand derer Sie merken, dass ein Zahn durchbricht:

  1. Zahnende Babys sind oft quengelig und weinen häufiger.
  2. Sie schlafen unruhig und schlecht.
  3. Sie kauen auf Gegenständen oder der eigenen Hand herum.
  4. Durch den vermehrten Speichelfluss kann auch die Haut um den Mund wund werden.
  5. Häufig röten sich die Wangen des Kindes.
  6. Oft wird das Zahnen auch von Fieber begleitet.
Erste Zähne: Welche Hausmittel helfen, wenn Babys zahnen?
Erste Zähne: Welche Hausmittel helfen, wenn Babys zahnen? (Foto: Fotolia)

Diese Hausmittel können bei Zahnungsschmerzen helfen

  • Massage und Ablenkung: Eltern können mit der sauberen Fingerkuppe vorsichtig das Zahnfleisch massieren, wenn die Babys das zulassen. Auch andere Formen der Zuwendung und Ablenkung wie Kuscheln, Streicheln und Spielen nehmen die Kleinen dankbar an.
  • Nähe und Geborgenheit: Wenn die Zähnchen durchbrechen, brauchen Babys viel Nähe und Geborgenheit. Auch wenn es anstrengend ist: Tragen Sie Ihr Baby jetzt möglichst viel. Tragen, Wiegen und Schaukeln beruhigen das Baby bei Unruhe und Schmerzen. Wenn Sie gern singen: Auch das hilft, das Baby (und sich selbst) zu entspannen.
  • Kühler Löffel: Abhilfe kann auch ein kühler Löffel schaffen. Wegen der Verletzungsgefahr aber bitte nur unter Aufsicht.
  • Außerdem kann ein gekühlter Beißring helfen, wenn Babys zahnen. In unserem letzten Beißring-Test im Jahr 2020 konnten wir auch Produkte ganz ohne Plastik oder Silikon empfehlen, nämlich aus Naturkautschuk oder aus Holz und Textil.

Hilft eine Bernsteinkette bei Schmerzen beim Zahnen?

Eine Bernsteinkette um den Hals ist aus unserer Sicht nicht hilfreich. Die Wirkung – angeblich sollen sich ätherische Öle freisetzen – ist wissenschaftlich nicht erwiesen. 

Die Bernsteinkette stiftet deshalb mehr Schaden als Nutzen: Es besteht die Gefahr, dass Kinder an der Kette hängenbleiben und sich strangulieren. Reißt die Kette, ist es zudem denkbar, dass Babys die Perlen oder Steinchen verschlucken.

Babys zahnen: Diese Beißhilfen sehen wir kritisch 

Ausgekochte Veilchenwurzeln haben durch ihren Gehalt an ätherischen Ölen einen angenehmen Geruch und Geschmack und enthalten entzündungshemmende Inhaltsstoffe. Doch: Die Wurzeln verkeimen leicht und können trotz des Auskochens noch Keime enthalten.

Zudem besteht die Gefahr, dass das Baby die Wurzel verschluckt. Die Benutzung sollte, wenn überhaupt, nur unter Aufsicht von Erwachsenen erfolgen. Wichtig: Die Wurzel nach jedem Gebrauch auf Brüchigkeit untersuchen.

Vorsicht ist auch bei Möhren geboten: Beim Nagen an Karotten können sich größere Stücke lösen und in die Luftröhre gelangen. 

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