Vegane Kosmetik im Test: Vegan nicht immer gut für Körper & Umwelt

Spezial Vegetarisch und Vegan 2019 | Autor: Kerstin Scheidecker | Kategorie: Kosmetik und Mode | 28.11.2019

Vegane Kosmetik im Test: Offizielle Vegan-Label geben Verbrauchern eine Orientierung bei der Auswahl der Produkte, aber auch eigene Auslobungen von Herstellern sind glaubwürdig.
Foto: ÖKO-TEST

Wer vegan lebt, nutzt auch Kosmetik ohne tierische Inhaltsstoffe. Soll gleichzeitig auch die Umwelt geschont werden, ist Vorsicht geboten: Denn vegan heißt bei Kosmetik nicht automatisch grün und gut. Wir haben unseren Test für das neue Spezialheft "Vegetarisch & Vegan" aktualisiert. Welche Pflegeprodukte wir empfehlen können.

Aktualisiert am 28.11.2019; Einkauf Testprodukte siehe Abschnitt Testverfahren | Vegan leben ist viel mehr als nur Gemüse essen. Das vegane Leben endet nicht am Tellerrand. Wer keine Tiere essen mag, der braucht auch kein Läuseblut auf seinen Lippen. Kein Fett vom toten Rind in der Seife und kein Bienenwachs in der Salbe. Auch wenn Milch und Honig als uralte Schönheitsmittel gelten: Wer vegan lebt, der verzichtet auch auf tierische Inhaltsstoffe in der Kosmetik.

Wir haben 68 vegane Kosmetika für Sie überprüft. Darunter: Haarkuren, Shampoos, Pflegeprodukte für empfindliche Haut, Duschgele für Männer, Sonnencreme, After-Sun-Produkte und Tagescremes. In die Auswahl gelangten Produkte, die ein offizielles Label tragen und einige, die nur die Hersteller selbst als vegan bezeichnen. 

Vegane Kosmetik im Test: meist empfehlenswert

Das Ergebnis: Die meiste vegane Kosmetik im Test schneidet "sehr gut" oder "gut" ab. In den Produkten stecken keine tierischen Inhaltsstoffe, keine problematischen Konservierungsstoffe, kein künstlicher Moschus-Duft, der sich im Körper anreichert.

Bei der Auswahl der Produkte geben offizielle Vegan-Label Orientierung für Verbraucher. Unser Test zeigt aber auch, dass eigene Auslobungen von Herstellern glaubwürdig sind. Die von uns beauftragten Kosmetikexperten haben die Inhaltsstoffe der Produkte, die vegan ausgelobt sind, genau unter die Lupe genommen. Sie bestätigen: alles im tierfreien Bereich.

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Mängel an nicht zertifizierter veganer Kosmetik 

"Sehr gut" wird vegane Kosmetik, wenn die Hersteller auch bei den übrigen Inhaltsstoffen genau hinsehen. Die vegane Kosmetik in unserem Vergleich schneidet im Schnitt besser ab als Kosmetik in anderen Tests. Ausreißer, etwa mit krebsverdächtigen Konservierungsmitteln, gibt es nicht. Quer durch alle Kategorien, ob Tagescreme oder Sonnenschutz, kein Produkt ist schlechter als "befriedigend".

Doch Vorsicht: Nicht zertifizierte vegane Kosmetik ist nicht immer einwandfrei. In den konventionellen Produkten stecken lösliches Plastik (synthetische Polymere), Polyethylenglykole und chemisch verwandte Stoffe (PEG) oder hormonell wirksame UV-Filter. Das sind zwar keine Stoffe vom Tier, dafür Stoffe, die schädlich sein können für Mensch oder Umwelt. In diesen Fällen ist die Auslobung "vegan" dann doch eher ein Feigenblatt.

Keine kritischen Inhaltsstoffe in veganer Naturkosmetik 

In unserem Test finden sich viele zertifizierte Naturkosmetika. Hersteller solcher Produkte setzen teils schon sehr lange, sehr bewusst auf vegane Linien und sind deshalb stark in dieser Auswahl vertreten. Hersteller von zertifizierter Naturkosmetik verzichten von vorneherein auf viele Stoffe, die ÖKO-TEST kritisiert: auf lösliches Plastik oder auf künstliche hormonell wirksame UV-Filter.

Beispiel Test Duschgele für Männer: Ausnahmslos alle veganen zertifizierten Naturkosmetika dieser Kategorie sind "sehr gut". Für alle konventionellen Männerduschgele gibt es Notenabzug, weil sie mit Tensiden waschen und schäumen, die wir kritisch sehen. Sie enthalten PEG, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können.

Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.

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Kosmetik ohne Tierversuche: Schlupflöcher in Gesetz 

"Vegan" heißt nicht automatisch "ohne Tierversuche". Zwar sind Tierversuche für Kosmetika und deren Rohstoffe in der EU seit 2013 verboten. In anderen Ländern sind Tierversuche aber erlaubt, manchmal sogar vorgeschrieben. So müssen Hersteller, die Kosmetika nach China importieren, ihre Produkte an Tieren testen lassen. Das hat vor einigen Jahren dazu geführt, dass sich etliche Naturkosmetikhersteller vom chinesischen Markt zurückgezogen haben.

Doch auch in Europa sind Kosmetika längst nicht garantiert tierversuchsfrei. Denn das Gesetz bietet der Industrie riesige Schlupflöcher. Zum Beispiel dürfen Hersteller ihre Rohstoffe, wenn sie etwa auch in Arzneimitteln zur Verwendung kommen, an Tieren testen lassen. 

Übersicht: Diese Siegel stehen für tierversuchsfreie Kosmetik

Wer einen höheren Standard als den löchrigen gesetzlichen haben möchte, kann sich an Labeln orientieren, die für tierversuchsfreie Kosmetik stehen.

Vegane Kosmetik: Diese Gütesiegel stehen für tierversuchsfreie Kosmetik.
Vegane Kosmetik: Diese Gütesiegel stehen für tierversuchsfreie Kosmetik. (Foto: ÖKO-TEST; FotoDuets/Shutterstock)
  1. Veganblume: Viele Produkte im Test tragen die Veganblume. Dieses Siegel vergibt die Vegan Society England. Weder Rohstoffe noch Zusätze dürfen vom Tier stammen. Das Label schließt auch Tierversuche aus.
  2. Hase mit schützender Hand: Die Richtlinien stammen vom Deutschen Tierschutzbund, der Internationale Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik (IHTK) vergibt das Label. Es garantiert dass die Rohstoffe seit 1979 nicht am Tier getestet wurden. Rohstoffe vom toten Tier sind tabu.
  3. Leaping Bunny: Firmen müssen den Stichtag offenlegen, ab dem sie auf Tierversuche und entsprechende Zutaten verzichtet. Auch verboten: Tierversuche für den Markteintritt in andere Länder, etwa China. 
  4. Crueltyfree and vegan: Ist das Label der Tierrechtsorganisation Peta. Es kennzeichnet vegane Produkte, Tierversuche sind tabu. Online gibt es eine Liste mit den entsprechenden Marken und Unternehmen. 

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Tierische Inhaltsstoffe und pflanzliche Alternativen  

Diese tierischen Inhaltsstoffe kommen oft in Kosmetika zum Einsatz. Sie lassen sich durch pflanzliche Stoffe ersetzen: 

  • Bienenwachs steckt oft in Lippenstiften oder Salben. Es wird aus Waben gewonnen, stammt also nicht vom toten Tier.
    Alternative: Carnaubawachs.

  • Karminrot – auch Cochenillerot oder CI 75470 – ist ein Farbstoff, für den Cochenilleschildläuse zerdrückt werden.
    Alternativen: Rote Bete oder mineralische Pigmente wie Eisenoxid.

  • Keratin ist ein Faserprotein aus gemahlener Hornsubstanz, zum Beispiel aus Hufen oder Federn. Auch menschliches Haar besteht hauptsächlich aus Keratin.
    Alternative: Sojaprotein.

  • Lanolin ist Wollfett, es wird aus Schafwolle gewonnen und ist Bestandteil vieler Fettcremes.
    Alternative: pflanzliche Wachse und Öle.

  • Schellack wird aus den Ausscheidungen von Schildläusen hergestellt. Sorgt für Glanz in Haarlack oder Nagellack.
    Alternative: Mica (Glimmer), pflanzliche Wachse.

  • Glycerin kann sowohl tierischen, synthetischen als auch pflanzlichen Ursprungs sein. Glycerin entsteht als Nebenprodukt bei der Seifenherstellung.

  • Seide oder besser Seidenproteine stecken in Shampoos, aber auch in Makeup oder Mascara. Seide stammt von den Seidenraupen.

Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.

Diesen Test haben wir erstmals im ÖKO-TEST Magazin Oktober 2019 veröffentlicht. Aktualisierung der  Testergebnisse/Angaben für das Spezial Vegetarisch und Vegan 2019, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Wir haben 68 vegane Kosmetika für Sie zusammengestellt. Darunter Haarkuren, Shampoos, Pflegeprodukte für empfindliche Haut, Duschgele für Männer, Sonnenschutzmittel, After-Sun-Produkte und Tagescremes. In die Auswahl gelangten Produkte, die ein offizielles Label tragen, wie die Vegan-Blume, und einige, die von den Herstellern selbst als vegan bezeichnet werden. Von uns beauftragte Kosmetikexperten haben die Inhaltsstoffe anhand der Deklarationen überprüft. Im Labor haben wir die Produkte auf problematische Konservierungsmittel und auf Duftstoffe, die Allergien auslösen können, testen lassen.

Diesen Test haben wir erstmals im ÖKO-TEST Magazin Oktober 2019 veröffentlicht. Aktualisierung der  Testergebnisse/Angaben für das Spezial Vegetarisch und Vegan 2019, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

Tests und deren Ergebnisse sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags dürfen keine Nachdrucke, Kopien, Mikrofilme oder Einspielungen in elektronische Medien angefertigt und/oder verbreitet werden.

Haarkuren

Wir haben 26 Haarkuren mit Auslobungen wie "Repair" und "für strapaziertes Haar" eingekauft. Davon sind acht als Naturkosmetik zertifi ziert. Ob in der Rezeptur Mikroplastikverbindungen und synthetische Polymere stecken, lässt sich schon anhand der Deklaration auf der Verpackung ablesen. Denn Kosmetikhersteller sind gesetzlich verpfl ichtet, alle Inhaltsstoffe aufzuführen. Zu Punktabzug führen bei uns erstmals alle synthetischen Polymere, unabhängig davon, wie gut löslich sie jeweils sind. Feste Mikroplastikpartikel, die als Abrasiva eingesetzt werden, würden wir noch stärker abwerten; sie kommen in den Haarkuren aber nicht vor.

Wir haben auch nach PEG/PEG-Derivaten Ausschau gehalten, die unter anderem als Emulgatoren zum Einsatz kommen. Alle Haarkuren im Test sind parfümiert. Ein spezialisiertes Labor hat die Kuren auf Duftstoffe, die Allergien auslösen können, geprüft sowie auf künstliche Düfte, die sich im Körper anreichern. Auch auf Diethylphthalat haben wir prüfen lassen. Es wird unter anderem zur Vergällung von Alkohol eingesetzt.

Auf kritische Konservierungsmittel wie Formaldehyd/-abspalter und problematische Parabene haben wir die Kuren sowohl per Deklarations- als auch per Laboranalyse untersuchen lassen. Je mehr kritische Inhaltsstoffe, desto schlechter das ÖKO-TEST-Urteil. Ein Produkt mit Kunststoffverbindungen, also Silikonen und anderen synthetischen Polymeren in der Rezeptur, bekommt deswegen von uns ein schlechteres Gesamturteil.

Bewertungslegende 

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um vier Noten: mehr als 10mg/kg Formaldehyd/-abspalter. Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen: a) Lilial (Butylphenyl-methylpropional); b) PEG/PEG-Derivate in Haarkur, die laut Anleitung auf der Verpackung nicht ausgewaschen werden soll; c) mehr als 10mg/kg polyzyklische Moschusverbindungen (in Tabelle: künstlicher Moschusduft) und/oder mehr als 10mg/kg Cashmeran; d) Chlormethylsiothiazolinon (CIT) oder andere halogenorganische Verbindungen; e) der allergieauslösende Duftstoff Cinnamal. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) der allergieauslösende Duftstoff Hydroxycitronellal; b) mehr als 10mg/kg Diethylphthalat; c) PEG/PEG-Derivate in Produkten, die ausgewaschen werden.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: Silikone (hier: Cyclopentasiloxan (D5), Dimethiconol, Dimethicon, Amodimethicone, Amodimethicone/ Morpholinomethyl Silsesquioxane Copolymer, Bis-Cetearyl Amodimethicone, Bis (C13–15 Alkoxy) PG-Amodimethicone, Phenyl Trimethicone, Bis-Aminopropyl Dimethicon, Silicone Quaternium-22), wenn nicht bereits für Silikone in einem Leave-on-Produkt unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe abgewertet wurde, und/oder weitere synthetische Polymere (hier: Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylat Crosspolymer, Polyquaternium-16, Polyquaternium-67, Polyquaternium-39, Polyquaternium-37, Polyurethan-39).

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir die (vom Hersteller versprochenen) Wirkungen der Produkte nicht überprüft haben. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note.

Testmethoden

Testmethoden (je nach Zusammensetzung der Produkte): Diethyl­phthalat, deklarationspflichtige Duftstoffe, Moschusverbindungen, Cash­meran: Extraktion mit TBME, GC-MS. Formaldehyd/-abspalter: saure Wasserdampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol, Bestimmung mittels Fotometrie. Halogen­organische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. Isothiazolinone: Extraktion mit einem Essig­säure-Methanol-Gemisch, HPLC-DAD. Parabene: LC-UV nach Lösen der Probe in geeignetem Lösemittel. PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: August 2018

Shampoos ohne Silikone 

Wir haben 41 Shampoos eingekauft. Gemeinsam haben sie alle: Hier steckt kein Silikon drin. Das steht teilweise mit dicken fetten Buchstaben auf der Verpackung, manchmal verrät es nur die Lektüre der kleingedruckten Inhaltsstofflisten. 250 Milliliter kosten zwischen ein paar Cent und mehr als zehn Euro. 14 der Saubermacher schmückt ein Label, das ÖKO-TEST als Garant für echte Naturkosmetik akzeptiert.

Im Labor ließen wir überprüfen, ob die Anbieter kritische Duftstoffe für ihren typischen Produktgeruch einsetzen. Außerdem haben die Labore die Shampoos auf bedenkliche Konservierungsmittel getestet. Manche Anbieter verzichten zwar auf Silikone, verwenden dafür aber andere synthetische Polymere, die möglicherweise auch die Umwelt belasten. Dafür gibt es Punkabzug unter den weiteren Mängeln. Bei manchen Kandidaten kommt so viel zusammen, dass sie die schlechteste Note kassieren. Immerhin bemängeln wir keine ganz besonders problematischen Inhaltsstoffe, wie etwa krebsverdächtige oder verbotene Konservierer.

Bewertungslegende

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter den Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) Methylchloroisothiazolinon (in der Tabelle: CIT); b) Butylphenylmethylpropional (in Tabelle: Lilial); c) mehr als 10 mg/kg polyzyklische Moschusverbindungen (in Tabelle: künstlicher Moschusduft) und/oder Cashmeran; d) der bedenkliche UV-Filter Ethylhexylmethoxycinnamat. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) PEG/PEG-Derivate; b) bedenkliche Parabene (hier Butylparaben); c) der allergieauslösende Duftstoff Hyd roxycitronellal.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um zwei Noten: a) synthetische Polymere (Carbomer, Polyquarternium-7, Polyquaternium-10, Polyquaternium-16, Polyquaternium-30 und/oder Polyquaternium-39).

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir die (vom Hersteller versprochenen) Wirkungen der Produkte nicht überprüft haben.

Testmethoden 

Testmethoden (je nach Zusammensetzung der Produkte): Diethylphthalat, deklarationspflichtige Duftstoffe, Moschusverbindungen, Cashmeran: Extraktion mit TBME, GC-MS. Formaldehyd/-abspalter: saure Wasserdampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol, Bestimmung mittels Fotometrie. Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogen­gehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. Isothiazolinone: Extraktion mit einem Essigsäure-Methanol-Gemisch, HPLC-DAD. Parabene: LC-UV nach Lösen der Probe in geeignetem Lösemittel. PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: Januar bis Februar 2019 

Duschgele und Lotionen: Pflegeprodukte für empfindliche Haut

Wir haben elf Duschgele und elf Lotionen eingekauft. Auf den Verpackungen steht "sensitiv", für "sensible" oder "empfindliche Haut". Kunden, die hier zugreifen, erwarten ein schonendes Produkt für ihre Haut.  Ist das so, oder stecken hier vielleicht doch Konservierungsmittel drin, die häufig Allergien verursachen? Und wie sieht es mit Duftstoffen aus? Wir haben die Deklarationen geprüft und eine umfangreiche Duftstoffanalyse im Labor beauftragt.

Lotion ist nicht gleich Duschgel: Die Inhaltsstoffe einer Körperlotion bleiben länger auf der Haut. Deshalb werten wir manche Stoffe in den Leave-on-Kosmetika stärker ab als in den Duschgelen, die Verbraucher unter der Dusche sehr schnell wieder abspülen. Stoffe, die wir besonders kritisch sehen, bekommen von uns einen deutlichen Punktabzug, etwa Substanzen, die nach und nach Formaldehyd freisetzen könnten. Formaldehyd ist krebsverdächtig.

Wenn sich eine Lotion laut Verpackung auch an Kinder richtet und Salicylsäure enthält, erwarten wir – wie es die Kosmetikverordnung vorsieht – einen Warnhinweis. Wenn dieser nicht auf der Verpackung steht, ist das für uns ein weiterer Mangel. Genauso Kunstoffverbindungen in der Rezeptur; diese belasten möglicherweise unsere Umwelt.

Bewertungslegende 

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH); b) Butylphenyl-methylpropional (in Tabelle: Lilial); c) mehr als 10 mg/kg polyzyklische Moschusverbindungen (in Tabelle: künstlicher Moschusduft); d) PEG/PEG-Derivate in Lotionen. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) PEG/PEG-Derivate in Duschgelen; b) mehr als ein Prozent Paraffine/Erdölprodukte/Silikone in Lotionen.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: Silikone, wenn die enthaltenen Verbindungen in Lotionen weniger als ein Prozent ausmachen, und/oder synthetische Polymere (hier eine oder mehrere der folgenden Verbindungen: Carbomer, Styrene/Acrylates-Copolymer, Acrylates/C 10–30 Acrylates-Crosspolymer, Ammonium Polyacryloyldimethyl Taurate, Ammonium Polyacryloyldimethyl Taurate/VP Copolymer, Polyquaternium-7). Zur Abwertung um eine Note führen jeweils: a) ein Umkarton, der kein Glas schützt; b) der fehlende Warnhinweis "Nicht zur Pflege von Kindern unter drei Jahren verwenden" auf salicylsäurehaltigen Produkten, die auf der Haut bleiben.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir die (vom Hersteller versprochenen) Wirkungen der Produkte nicht überprüft haben.

Testmethoden 

Testmethoden (je nach Zusammensetzung der Produkte): Diethylphthalat, deklarationspflichtige Duftstoffe, Moschusverbindungen und Cashmeran: Extraktion mit TBME, GC-MS. Formaldehyd/-abspalter: saure Wasserdampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol, Bestimmung mittels Fotometrie. Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. MOSH/POSH, MOAH: LC-GC-FID. Paraffine/Erdölprodukte/Sili­kone: NPLC/RI. PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: November 2018 

Duschgele für Männer 

Wir haben 50 Duschgele eingekauft, darunter konventionelle Kassenschlager wie Nivea und Dusch Das, aber auch zwölf Erfrischer, die als Naturkosmetik zertifiziert sind. Als echte Naturkosmetik akzeptieren wir nur Produktlabel wie Natrue oder Cosmos. 200 Milliliter der günstigsten Schaumschläger – Eigenmarken aus Supermarkt oder Discounter – kosten 37 Cent, des teuersten 19,87 Euro.

Was duftet denn da? Etwa ein typisches Allergen oder ein anderer problematischer Stoff? Um das herauszufinden, haben wir im Labor eine umfangreiche Duftstoffanalyse beauftragt. Außerdem haben wir die Labore nach kritischen Konservierungsmitteln suchen lassen.

Je problematischer wir eine Substanz finden, um so strenger werten wir ab. Für einen unnötigen Umkarton oder Kunststoffverbindungen, die möglicherweise unsere Gewässer belasten, gibt es Punktabzug bei den weiteren Mängeln.

Bewertungslegende

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um vier Noten: mehr als 10 mg/kg Formaldehyd/-abspalter. Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen: a) CIT und/oder weitere halogenorganische Verbindungen; b) Lilial; c) mehr als 10 mg polyzyklischer Moschusverbindungen (in Tabelle: künstlicher Moschusduft) und/oder Cashmeran; d) MOAH. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) PEG/PEG-Derivate; b) Duftstoffe, die vergleichsweise häufig Allergien auslösen (hier: Lyral und Hydroxycitronellal).

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um zwei Noten: synthetische Polymere als weitere Kunststoffverbindungen (hier eine oder mehrere der folgenden Verbindungen: Polyquaternium-7, Polyquaternium-10, Acrylates Copolymer). Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung; b) ein Umkarton, der kein Glas schützt.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ausfällt, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir die (vom Hersteller versprochenen) Wirkungen der Produkte nicht überprüft haben.

Testmethoden

Je nach Zusammensetzung der Produkte: Deklarationspflichtige Duftstoffe, polyzyklische Moschusverbindungen, Cashmeran und Diethylphthalat: Extraktion mit TBME, GC-MS. Formaldehyd/-abspalter: saure Wasserdampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol und Bestimmung mittels Fotometrie; teilweise Absicherung mit Dimedon. Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. MOAH: LC-GC/FID. PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: April - Mai 2019

Sensitive Sonnenschutzmittel 

Sonnenbrand tut weh und erhöht das Hautkrebsrisiko. Besonders vorsichtig müssen Menschen mit hellem Teint und empfindlicher Haut sein: Wir haben 20 sensitive Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktoren (LSF) von 30 und höher in die Labore geschickt: darunter Cremes, Balsame, Milch und Sprays.

Auf unserem Schadstoffradar standen unter anderem allergisierende Duftstoffe und problematische Konservierungsmittel wie Formaldehyd/-abspalter. In Kosmetika kritisieren wir solche Stoffe generell. In Produkten für empfindliche Haut haben sie erst rechtnichts verloren. Auch hat uns interessiert, ob die Hersteller UV-Filter einsetzen, die möglicherweise hormonell wirksam sind, oder ob sie Silikone, Paraffine und PEG/PEG-Derivate verwenden. Außerdem haben wir gecheckt, ob sich unter den aufgelisteten Inhaltsstoffen auf der Verpackung umweltbelastende synthetische Polymere befinden. Waren sie vorhanden, gab es Abzüge unter dem Testergebnis Weitere Mängel.

Ob die Cremes die angegebenen Lichtschutzfaktoren einhalten, haben wir nicht überprüft. Die anerkannte Testmethode sieht dafür vor, Sonnenbrände an Menschen zu verursachen. In der Praxis hängt der Schutzfaktor zudem stark davon ab, wie viel Creme man verwendet.

Bewertungslegende

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) PEG/ PEG-Derivate; b) halogenorganische Verbindungen; c) bedenkliche UV-Filter (hier: Ethylhexylmethoxycinnamat). Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) mehr als 1 Prozent Silikonverbindungen und/oder Paraffine/künstliche paraffinartige Stoffe; b) bedenkliche UV-Filter (hier: Octocrylen und/oder Homosalat), falls nicht schon wegen bedenklicher UV-Filter um zwei Noten abgewertet wurde.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: Silikone und/oder die künstlichen paraffinartigen Stoffe Hydrogenated Polyisobuten bzw. Polyisobuten, wenn sie nicht schon unter den Inhaltsstoffen abgewertet wurden, und/ oder weitere synthetische Polymere (hier eine oder mehrere der folgenden Verbindungen: Acrylat- und andere Co- und Crosspolymere, Carbomer, Tricontanyl PVP, Silica Dimethyl Silylate, Nylon-12). Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) Umkarton, der kein Glas schützt; b) das Fehlen eines oder mehrerer der folgenden Anwendungs- und Warnhinweise nach den Empfehlungen des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW) auf der Verpackung oder auf dem Beipackzettel: 1= Intensive Mittagssonne meiden. 2 = Vor dem Sonnen auftragen. 3 = Mehrfach auftragen, um den Lichtschutz aufrecht zu erhalten, insbesondere nach dem Aufenthalt im Wasser. 4 = Sonnenschutzmittel großzügig auftragen. Geringe Auftragsmengen reduzieren die Schutzleistung. 5 = Babys und Kleinkinder vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. 6 = Für Babys und Kleinkinder schützende Kleidung sowie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF größer als 25) verwenden. 7 = Auch Sonnenschutzmittel mit hohen Lichtschutzfaktoren bieten keinen vollständigen Schutz vor UV-Strahlen.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ausfällt, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ausfällt, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten. Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir die (vom Hersteller versprochenen) Wirkungen der Produkte nicht überprüft haben.

Testmethoden 

Testmethoden. Je nach Zusammensetzung der Produkte: Silikonverbindungen/Paraffine/Erdölprodukte: NPLC-RI. Deklarationspflichtige Duftstoffe, polyzyklische Moschusverbindungen, Cashmeran und Diethylphthalat: Extraktion mit TBME, GC-MS. Formaldehyd/-abspalter: saure Wasserdampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol und Bestimmung mittels Photometrie. Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: März 2019 

After-Sun-Produkte 

Wir haben 29 Lotionen, Gele, Sprays mit "After Sun", "Après Soleil" oder "nach der Sonne" im Namen eingekauft. Davon tragen elf ein Label, das ÖKO-TEST als Garant für echte Naturkosmetik einstuft. Mit dabei sind bekannte Markenprodukte, Discounter- und Drogerieeigenmarken, Produkte aus dem Naturwarenladen, aus der Apotheke und der Parfümerie. Die Preise reichten von 92 Cent bis 40 Euro für 200 Milliliter.

Ein Labor analysierte Duftstoffe, die Allergien auslösen können, oder die Verbraucherschützer wegen anderer gesundheitlicher Risiken kritisieren. Kosmetika, in deren Zutatenlisten Erdölprodukte wie Paraffine stehen, ließen wir auf Verunreinigungen mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen untersuchen. Außerdem prüften die Labore alle After-Sun-Produkte auf bedenkliche Formaldehyd-/abspalter und umstrittene halogenorganische Verbindungen.

Bewertungslegende 

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um vier Noten: PHMB. Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen: a) Lilial (Butylphenylmethylpropional); b) PEG/PEG-Derivate; c) mehr als 10 mg/kg polyzyklische Moschusverbindungen (in Tabelle: künstlicher Moschusduft); d) halogenorganische Verbindungen; e) der Nachweis von MOAH. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) der Duftstoff Lyral, der Allergien auslösen kann; b) mehr als ein Prozent Silikonverbindungen und/oder Paraffine/künstliche paraffinartige Stoffe.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) Sili­kone und/oder der künstliche paraffinartige Stoff Hydrogenated Polyisobutene, wenn sie nicht schon unter den Inhaltsstoffen abgewertet wurden, und/oder weitere synthetische Polymere (hier eine oder mehrere der folgenden Verbindungen: Carbomer, Acrylates/C10–30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Sodium Polyacrylat, Glyceryl Acrylate/Acrylic Acid Copolymer, PVM/MA Copolymer, Ammonium Acryloyldimethyltaurat/VP Copolymer, Hydroxyethyl Acrylate/Sodium Acryloyldimethyl Taurate Copolymer); b) eine hervorgehobene Aufschrift, die Akuthilfe bei Sonnenbrand suggeriert (hier: in Rot "SOS Anti-Rötung" auf der Verpackungsvorderseite). Zur Abwertung um eine Note führt: Umkarton, der kein Glas schützt.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ausfällt, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ausfällt, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten. Aus rechtlichen Gründen weisen wir darauf hin, dass wir die (vom Hersteller versprochenen) Wirkungen der Produkte nicht überprüft haben.

Testmethoden 

Je nach Zusammensetzung der Produkte: Silikonverbindungen/Paraffine/Erdölprodukte: Deklaration und/oder NPLC-RI. Gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge): LC-GC/FID. Nach dem Lösen der Probe in geeignetem Lösungsmittel und Zugabe des internen Standards wird der Extrakt verseift, durch eine Normalphasen-HPLC aufgereinigt und die MOSH/MOSH-Analoge- und MOAH-¬Fraktionen voneinander sowie von Störkomponenten abgetrennt. Nach der Vortrennung mittels HPLC werden beide Fraktionen zeitversetzt in den Gaschromatografen transferiert und die gesättigten Kohlenwasserstoffe über den internen Standard quantifiziert.

Aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH): Die Mineralölkohlenwasserstoffe werden aus der Probe mit dem geeigneten Lösemittel extrahiert und verseift. Ein Aliquot des Extrakts wird auf eine Festphasensäule zugegeben. Diese dient der Aufreinigung und Vortrennung der MOSH/MOSH-Analoge- und MOAH-Fraktionen. Zunächst werden die MOSH/MOSH-Analoge eluiert und verworfen, anschließend werden die MOAH eluiert und das Eluat aufgefangen. Das Eluat wird eingeengt und die MOAH mittels Online-HPLC-GC bestimmt.

Deklarationspflichtige Duftstoffe, polyzyklische Moschusverbindungen, Cashmeran und Diethylphthalat: Extraktion mit TBME, GC-MS.

Formaldehyd/-abspalter: saure Wasser¬dampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol und Bestimmung mittels Fotometrie. Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membran-filtration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essig¬ester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. Polyaminopropyl¬biguanid: HPLC-DAD nach Extraktion. PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: April 2019. 

Tagescreme 

Wir haben 20 Gesichtscremes eingekauft, reichhaltige Varianten, teilweise ausgelobt für trockene Haut. Erkennbar sind sie etwa an der Bezeichnung rich. Unsere Auswahl umfasst Eigenmarken, Markenprodukte und exklusive Naturkosmetik. 50 Milliliter der günstigsten Creme kosten 1,95 Euro; die teuerste, eine der fünf Naturkosmetikmarken, kostet 43,17 Euro.

Wir haben die Cremes auf kritische Konservierungsmittel und problematische Duftstoffe testen lassen. Produkte mit Mineralölverbindungen können mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt sein, das haben wir prüfen lassen. Je bedenklicher die Befunde, umso stärker werten wir ab. Deutlichen Punktabzug gibt es für Stoffe, die möglicherweise Krebs auslösen können. Kunststoffverbindungen (synthetische Polymere) werten wir ohne Ausnahme ab: Mehr als 1 % Silikone, allein oder in Kombination mit Paraffinen/ Erdölprodukten, wie bisher unter den Inhaltsstoffen, geringere Mengen an Silikonen und weitere synthetische Polymere als mögliche Umweltbelastung unter dem Testergebnis Weitere Mängel.

Bewertungslegende 

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um vier Noten: Formaldehyd/-abspalter. Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen: a) PEG/PEG-Derivate; b) Butylphenyl-methylpropional (in der Tabelle: Lilial); c) halogenorganische Verbindungen; d) der bedenkliche UV-Filter Ethylhexylmethoxycinnamat; e) mehr als 10 mg/kg polyzyklische Moschusverbindungen (in der Tabelle: künstlicher Moschusduft); f) MOAH. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) mehr als ein Prozent Silikone/Paraffine/Erdölprodukte; b) Duftstoffe, die Allergien auslösen können (hier: Hydroxycitronellal, Lyral, Cinnamylalkohol); c) Propylparaben.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) Vorteil des Produkts mit Anti-Aging-Wirkversprechen gegenüber einem herkömmlichen Pflegeprodukt nicht belegt; b) Silikone und/oder der künstliche paraffinartige Stoff Polyisubuten, wenn sie nicht schon unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe abgewertet wurden, und/oder weitere synthetische Polymere (hier: Sodium Acrylates/ C10–30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Acrylates/C10–30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Sodium Polyacrylate, Polyacrylate-13, Ammonium Polyacryloyldimethyl Taurate, Carbomer, Sodium Carbomer). Zur Abwertung um eine Note führt: Umkarton, der kein Glas schützt.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten.

Testmethoden 

Testmethoden (je nach Zusammensetzung der Produkte): Diethylphthalat, deklarationspflichtige Duftstoffe, Moschusverbindungen, Cashmeran: Extraktion mit TBME, GC-MS. Formaldehyd/-abspalter: saure Wasserdampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol, Bestimmung mittels Fotometrie. Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. Paraffine/Erdölprodukte/Silikone: NPLC/RI. MOSH, MOAH: LC-GC/FID. Parabene: Probe in geeignetem Lösungsmittel lösen, LC-UV. PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: September 2018

Anbieter: Vegane Kosmetik im Test

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Aldi Süd Dienstleistungs-GmbH & Co. oHG, Burgstr. 37, 45476 Mühlheim, Tel. 02 08 / 99 27-0;
Bonano GmbH, Carl-Benz-Straße 9, 64653 Lorsch, Tel. 0 61 51-3 56 71 50;
Cosmolux Deutschland GmbH, Carl-Friedrich-Gauß-Str. 2, 50259 Pulheim, Tel. 0 22 34 / 9 84 02-0;
Cosmondial GmbH & Co. KG, Industriestraße 23 b, 63834 Sulzbach am Main, Tel. 0 60 28 / 9 98 78-0;
Dado-Cosmed GmbH, Lindenstraße 15, 75365 Calw, Tel. 0 70 51 / 5 90-93;
Dirk Rossmann GmbH, Isernhägener Str. 16, 30938 Burgwedel, Tel. 08 00 / 76 77 62 66;
Dm-Drogerie Markt GmbH + Co. KG, Am dm-Platz 1, 76227 Karlsruhe, Tel. 08 00 / 3 65 86 33;
Eco Cosmetics GmbH & Co. KG, Hildesheimer Str. 353, 30880 Laatzen, Tel. 0 51 02 / 91 39 84;
Ey! Organic Cosmetic, c/o Eco Cosmetics GmbH & Co. KG, Hildesheimer Str. 353, 30880 Laatzen, Tel. 0 51 02 / 91 39 84;
Hej Organic GmbH, Redtenbacher Straße 9, 44139 Dortmund, Tel. 02 31 / 5 33 76 86-0;
Henkel AG & Co. KGaA, Bereich Beauty Care, Henkelstr. 67, 40191 Düsseldorf, Tel. 08 00 / 3 83 88 38;
i+m Naturkosmetik Berlin GmbH, Greifswalder Str. 214, 10405 Berlin, Tel. 0 30 / 44 32-48 40-10;
Jean & Len GmbH, Brunnenstraße 31, 72505 Krauchenwies, Tel. 0 75 76 / 92 95-4 44;
Kneipp GmbH, Winterhäuser Str. 85, 97084 Würzburg, Tel. 0 08 00 / 56 34 77 46 36;
Laverana GmbH & Co. KG, Lavesstraße 65, 30159 Hannover, Tel. 05 11 / 6 75 41-1 00;
Logocos Naturkosmetik AG, Zur Kräuterwiese, 31020 Salzhemmendorf, Tel. 0 51 53 / 8 09-2 00;
Logocos Naturkosmetik AG/Sante Naturkosmetik, Zur Kräuterwiese, 31020 Salzhemmendorf, Tel. 0 51 53 / 8 09-2 01;
Lornamead GmbH, Harckesheyde 91-93, 22844 Norderstedt, Tel. 0 40 / 8 88 8 59-0;
Midsona Deutschland GmbH/Urtekram International A/S, Zur Davert 7, 59387 Ascheberg, Tel. 0 25 93 / 92 80-1 82;
Müller Handels GmbH & Co. KG, Albstr. 92, 89081 Ulm, Tel. 07 31 / 1 74-0;
Pro-Vera, Avenue Thomas Edison 80, 1402 Thines, BELGIEN, Tel. +32 / 67 22-27 61;
Santaverde GmbH, Borsteler Bogen 27B, 22453 Hamburg, Tel. 0 40 / 4 60 99-1 10;
Walter Rau GmbH & Co. KG/ Speick Naturkosmetik, Benzstraße 9, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Tel. 07 11 / 16 13-0;
Werner & Mertz GmbH, Ingelheimstr. 1-3, 55120 Mainz, Tel. 0 61 31 / 9 64-01;
Yeauty GmbH, Nonique Naturkosmetik, Mallaustraße 99, 68219 Mannheim, Tel. 06 21 / 81 91 18 91.