Hochwertige Bikes liegen im Trend. Vor allem Pedelecs, Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung, die jeden Senioren am ersten Hügel 20 Jahre jünger fühlen lassen. Kein Wunder, dass laut Deutschem Mobilitätspanel die Radler heute im Schnitt pro Woche 30 Kilometer unterwegs sind - 50 Prozent mehr als noch 2002. Zwar musste der Handel im vergangenen Jahr ein leichtes Minus auf insgesamt 3,95 Millionen Stück hinnehmen. Doch gleichzeitig wurden 15 Prozent mehr teure Pedelecs verkauft. Der Durchschnittspreis, in dem vom Kinderfahrrad über das Supermarktangebot bis hin zum Komfortbike alles enthalten ist, stieg daher auf 513 Euro. Bei den beliebten Trekkingbikes und Pedelecs reicht die Preispanne von rund 1.350 Euro bis 3.900 Euro.
Solche Werte locken Diebe an. Immerhin 39 Prozent aller Deutschen wurde schon einmal ein Fahrrad gestohlen, so das Ergebnis der 2012 veröffentlichten Studie Fahrradfahren in Deutschland. Hochburg des Fahrradklaus sind nach einer bundesweiten Auswertung der Allianz-Versicherung Münster, gefolgt von Bremen, Lübeck und Magdeburg. Insgesamt wurden 2011 laut Bundeskriminalamt rund 329.000 Fahrräder gestohlen - 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Tatsächlich dürften es noch deutlich mehr sein. "Bei älteren Rädern, oder wenn keine Versicherung besteht, scheuen die Betroffenen oft den Aufwand einer Anzeige", sagt Ulrich Heffner, Sprecher des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg.
Die hohe Diebstahlgefahr nutzen nun Versicherer, die bei Fahrradhändlern oder über Hersteller spezielle Fahrradversicherungen anbieten. So werden beispielsweise Hercules-Räder seit 2012 mit einer Fahrradversicherung der Ergo Direkt vertrieben. Der Einkaufverbund ZEG bietet über seine 960 Fahrradhändler eine Police der niederländischen Enra an. Ermuntert durch flotte Werbesprüche wie "Wir bieten garantierten Schutz ohne Wenn und Aber", sollen Kunden die Versicherung zusammen mit dem Fahrradkauf abschließen. Doch davon rät Versicherungsberater Georg Pitzl aus Bobingen bei Augsburg ab. Denn die Fahrradversicherung leistet nur, soweit nicht zum Beispiel die Hausratversicherung für den Schaden aufkommt.
Erstmals haben wir die reinen Fahrrad- mit Hausratversicherungen verglichen. Die wurden nämlich mittlerweile deutlich aufgewertet, weil der Nachtzeitausschluss gestrichen wurde. Das heißt: Bei allen Hausratversicherungen im Test ist das Fahrrad rund um die Uhr versichert. Ausgewählt haben wir nur leistungsstarke Policen, die bei grob fahrlässiger Herbeiführung des Versicherungsfalls bis zur vollen Versicherungssumme leisten. Das ist für das Fahrrad nicht so wichtig, sondern vor allem für die Hausratgefahren. Die Policen zahlen also, wenn ein Fenster versehentlich nicht geschlossen wurde und so Diebe eindringen konnten oder eine vergessene Kerze einen Brand auslöst. Zudem mussten alle Anbieter bereit sein, Fahrräder mindestens mit bis zu fünf Prozent der Hausratversicherung in den Schutz einzuschließen. Der...